Video-Klingelanlage bei Zweidraht, Neubau

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Araknis

Araknis

Also der Klassiker. Elektriker ohne Lust und/oder Ahnung und Bauherren nur ohne Ahnung. Jetzt noch Leitungen ziehen geht nicht mehr? Oder doch? Hab den Baufortschritt grad nicht parat. Du kannst dich aber schon mal in das Thema „WLAN Mesh“ einlesen, denke ich. Devolo oder anderen Powerlinemüll bitte garnicht erst anschauen.
 
11ant

11ant

Mir schwant Böses, aber die Hoffnung stirbt zuletzt.
Du wirst doch wissen was mit dem Eli genau vereinbart wurde oder hast du wirklich nur gesagt „einmal Netzwerk bitte“?
Ich vermute eher, die Bestellung werde "einmal wie üblich" gelautet haben. Wenn der Elektriker noch nicht rentennah aussieht, mißvermuten leider viele Bauherren, der wisse, in welchem Jahrzehnt man sich aktuell befindet.
Also fiel uns nichts weiter auf beim Durchsprechen.
So ein Ortstermin macht immer nur mit Skript Sinn, sonst kann man auch als "Blindekuh" ein Glücksrad drehen.
Vermutung: Geht vielleicht nicht nur um die Qualität, sondern auch darum, dass WLAN eher ausfallen könnte als LAN?
Wenn gescheites WLAN da ist, kanns gut gehen. Aber nicht umsonst gibt's den Spruch "wer Funk kennt, nimmt Kabel".
Ich hätte es nicht schöner sagen können. Ein Kabel ist einfach die "kürzeste" und stabilste Verbindung zu einem ortsfesten Endpunkt. Direkt, durchgängig, repeaterlos. Das Ausfallrisiko ist insofern bei beiden gleich, wie sie gern von derselben TriplePlay AllInOne Box gemanagt werden.
Ich versteh aber noch nicht ganz, was der Architekt da machen sollte bzw. was das mit seiner Berufshaftpflichtversicherung zu tun hat? Wäre er tatsächlich der eigentliche Ansprechpartner dafür gewesen? Und Aufkloppen klingt ja eher nach einer drastischen Maßnahme ...
Ich werde nun erst mal versuchen, aus dem Elektriker die Details bzgl. Leerrohr rauszubekommen.
Ja, das setzt Kenntnis meiner Denkweise voraus, nach der ein mit einem Architekten geplantes Haus den Mandatsumfang LP 1 bis 8 hat, der Architekt also auch Detailplanung, Ausschreibung und Bauleitung macht. Damit sollte eigentlich eine mehrfache Sicherung dagegen "eingebaut" sein, daß ein Elektriker nachher eine Klingeldrahtleitung wie in der Ära Schmidt unter den Putz schlumpft. "Aufkloppen" war nur flapsig dahingesagt, mit einer Schlitzfräse geht das kurz und schmerzarm (das unterdimensionierte Kabel darf dabei ja beschädigt werden, wiederverwenden wird man das eh nicht).
Dass im Haus etwas mehr Fläche zu versorgen ist (dafür sind die Accesspoints, ja?), daran hatten wir offensichtlich nicht gedacht.
(WLAN) Access Points (die für LAN würde man schlicht Netzwerkdosen nennen) schaffen Funk-Netzabdeckung. Zeichnet in den Grundrissen alle Benutzer ein, ortsfest und nomadisch getrennt. Beispielsweise gehst Du mit einem Laptop vom Wohn-Esszimmer aus ins Internet, und läufst damit manchmal auch ins Arbeitszimmer. Für eine halbe Stunde bis Du wieder zurück gehst, stöpselst Du den da nicht extra ein, für einen ganzen Home-Office-Tag aber doch. Am Esstisch surfst Du selten, auf dem Sofa aber oft. Dann bist Du als nur eine Benutzerin im Grundriss aber mit mehreren Symbolen vertreten: sitzend als "x" und streunend als "!", genauer in diesem Beispiel: "!" am Esstisch, "!!" auf dem Sofa, "!" in jedem Flur vom Wohness- bis ins Arbeitszimmer, und im Arbeitszimmer dann "!" und "xx" (Du) sowie noch ein "x" (Scandruckfax). Nun siehst Du, wo welche Dosen und Access Points hingehören (letztere gerne an die Decke).

Zurück zur Lösung der Ausgangsfrage: man kann durchaus das klassische Klingelsprechöffnen per Draht lösen, und die Videofunktion parallel und unabhängig (ggf. auch auf anderen Kabel- bzw. Funkstrecken). Das Problem ist mehrschichtig: die Architekten delegieren die Planung an die Elektriker, und die Elektriker lassen die Hersteller für sich denken. Leider haben die Hersteller meist EINE Philosophie (und die reiten sie bis zum Abdecker, Innovation ist ´was für Mädchen und andere Sitzpinkler). Aus ich sachma "gewachsenen Gründen" sind manche Hersteller mächtig stolz darauf, mit so wenig Drähten wie möglich auszukommen. Es gibt aber auch andere (ebenfalls mit derselben Haltung zur Philosophie, katholisch oder evangelisch, Oikumene ist für beide Lager Teufelszeug). Ein gescheiter Planer legt hingegen immer Netzwerkkabel*, weil das voll abwärtskompatibel ist, d.h. das Kabel juckt es nicht, ob man drei Adernpaare taub liegen läßt. Der Elektriker ist meist markentreu bis ins Grab: wenn der auf Grothe schwört, wäre ihm egal, ob Siedle damit klar käme. Ich würde also durchaus erwägen, das Klingelsprechöffnen á la Elektriker "geplant" zu lassen, und ein Set aus beispielsweise zwei Webcams separat vom Smartphone aus anzusprechen, deren Bewegungsmelder Dich auch anrufen, wenn sich vor der Tür jemand herumtreibt. Das können ja durchaus auch Zeitgenossen sein, die zu klingeln nichteinmal beabsichtigen würden.

Beim Thema (W)LAN fühlt sich jeder Elektriker, der seinen Meister schon nach der Euro-Umstellung gemacht hat, "modern genug". Seine tatsächliche Zeitgemäßheit hängt davon ab, wie oft er in die Berufsschulhefte seiner Lehrlinge schaut (und ob er sich dann traut, die zu fragen, was da gezeigt wird). Der durchschnittliche Dorfelektriker nennt jeden Westernstecker "digital". Mehr zu wissen hat er schon immer nicht gebraucht, und das war schon beim Großvater so. Der least seinen Toyota HiAce beim Ismairwilfried (ich setze Gerhard Polts Sportpalastrede als bekannt voraus) und fertig - bis zur Rente muß das langen.

*) lieber MitleserInnen im Stadium "ante Kind im Brunnen": 1x 10DA oder 2x 4DA sind auf der Strecke zwischen Tür und Öffnendem nie zu viel
 
F

FloHB123

Ihr seid euch aber wirklich sicher, dass ihr so etwas benötigt, ja? Denn für mich hört es sich nicht so an. Wenn ich von einem normalen Einfamilienhaus ausgehe, reicht doch eigentlich einfach eine Gegensprechanlage im OG, falls es mal etwas längere dauert bis man an der Tür ist.
Die DHL, Amazon usw.. legen die Pakete inzwischen einfach vor die Tür oder an einen Ort der Wahl. Früher musste man noch mit denen sprechen, damit sie das Paket nicht wieder mitnehmen. Das ist inzwischen doch überhaupt nicht mehr notwendig.
Und für wen benötigt man ansonsten noch das Video? Höchstens für Gäste, die man nicht hereinlassen möchte. Wenn ihr nicht mit viel ungebetenen rechnet und anderes Kabel nicht gezogen werden kann, würde ich da doch nicht so ein Fass aufmachen.
Und ja, natürlich reicht WLAN vollkommen aus. Allerdings muss irgendwo der Strom herkommen, wenn ihr die Akkus nicht regelmäßig wechseln wollt. von Daher wäre grundsätzlich ein Netzwerkkabel, über das man via POE (erfordertet einen entsprechenden Switch) auch Strom übertragen kann, natürlich von Vorteil.
 
Musketier

Musketier

Wenn ihr nicht mit viel ungebetenen rechnet und anderes Kabel nicht gezogen werden kann, würde ich da doch nicht so ein Fass aufmachen.
Ich sehe da durchaus auch Vorteile, wenn man Kinder hat, damit nicht jedem Wildfremden gleich die Tür geöffnet wird. Wir hatten als Kinder eine Türkette und später einen Türspion. Zumindest eine Kette hab ich seitdem nie wieder gesehen.
Wenn man per App darauf zugreifen möchte, heißt das aber auch, dass man das System nach außen öffnen muß. Ob man das unbedingt will, insbesondere, wenn dann auch noch die Türöffnung dran hängt, muß jeder selbst entscheiden. Komfort vs. Sicherheit

Unser Elektriker war genau so eine Null und wir hatten das bei der Bemusterung überhaupt nicht auf dem Schirm.
Wir haben deshalb auch nur einen Klingeldraht gehabt und haben letztes Jahr ein Netzwerkkabel für Türsprechanlage und ein Kabel für den Türöffner und ein Automatikschloss nachgerüstet. Ich wollte Kamera und Türöffnung mit Fingerprint und Chipsystem kombinieren, da stößt man dann bei den günstigen Anbietern schnell an die Grenzen. Wenn dann noch versicherungsgemäße Verriegelung und Notöffnungsfunktion z.b. bei Stromausfall hinzukommen, dann werden die Möglichkeiten noch eingeschränkter. Hier muß man sich eigentlich im Vorfeld genau Gedanken machen, was man für Kabel wo benötigt. Ich bin z.B. an der Außenstation nicht mit einem LAN Kabel hingekommen, sondern brauchte zusätzlich noch ein Kabel für die Türsteuerung.


Sollte das Türöffnen mit von Bedeutung sein, wäre aber auch hier die Frage, ob für die Tür ein Kabel für Signal und Strom anliegt.
 
A

AlexWIMV

Unser Elektriker war genau so eine Null und wir hatten das bei der Bemusterung überhaupt nicht auf dem Schirm.
Wir haben deshalb auch nur einen Klingeldraht gehabt und haben letztes Jahr ein Netzwerkkabel für Türsprechanlage und ein Kabel für den Türöffner und ein Automatikschloss nachgerüstet. Ich wollte Kamera und Türöffnung mit Fingerprint und Chipsystem kombinieren, da stößt man dann bei den günstigen Anbietern schnell an die Grenzen. Wenn dann noch versicherungsgemäße Verriegelung und Notöffnungsfunktion z.b. bei Stromausfall hinzukommen, dann werden die Möglichkeiten noch eingeschränkter. Hier muß man sich eigentlich im Vorfeld genau Gedanken machen, was man für Kabel wo benötigt. Ich bin z.B. an der Außenstation nicht mit einem LAN Kabel hingekommen, sondern brauchte zusätzlich noch ein Kabel für die Türsteuerung.
Bin gerade in derselben Situation im Rohbau entsprechende Kabel zur Tür zu legen, aber weiß noch nicht genau, wie ich es umsetze.
Wir bekommen eine Haustür mit Automatikschloss und Zahlen-Codetaster, d.h. die brauch min. eine 4-adrige Klingel-/Telefonleitung zum Klingeltransformator im Zählerschrank.

Weiterhin möchte ich eine Außenstation mit Klingeltaster und Kamera, die könnte ich über POE ansprechen.
Jetzt weiß ich aber nicht, wie ich den Netzwerkanschluss am besten (durch die 36,5cm Porenbetonwand und Putz) ausführe:
1. durchbohren, CAT-Verlegekabel durchstecken und raushängen lassen?
2. durchbohren, CAT-Verlegekabel durchstecken und außen in eine Unterputzdose führen? (Problem: Außenstation ist i.d.R. Unterputz, d.h. UP-Dose würde dann stören)
3. durchbohren, Leerrohr durchstecken, innen eine UP-Dose setzen, CAT-Verlegekabel bis in die UP-Dose, Außenstation dann per Patchkabel durchs Leerrohr verbinden?

Natürlich alles schön luftdicht und sicher.
 
Zuletzt aktualisiert 06.05.2024
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