Hallo,
wie schon geschrieben, ist das Bauen ohne Eigenkapital recht teuer. Obwohl auch die Zinsen in den letzten Wochen und Monaten gestiegen sind, befinden wir uns immer noch auf einem historischen niedrigen Level. Sofern Ihr eine für Euch akzeptable Rate bekommt, solltet Ihr ruhig bauen. Über einen Bausparvertrag kann man sich zwar für die Zukunft einen nominal niedrigen Zinssatz sichern. Da noch kein Bausparvertrag abgeschlossen wurde, müßtet Ihr aber den Bausparvertrag zwischenfinanzieren, was vergleichsweise teuer ist. Wenn ihr trotzdem einen Bausparvertrag abschließt, genau auf den Tilgungssatz achten. In der Rückzahlungsphase kommen dann hohe Belastungen. 5-7% sind keine Seltenheit. Da kein Eigenkapital vorhanden ist, müßt Ihr neben diversen Nebenkosten auch noch die Abschlussgebühr des Bausparvertrag finanzieren. In der Eff.Zinsberechnung bleibt die Abschlussgebühr, zumindest war es früher so, außen vor. Es wird unterstellt, das Ihr die bar bezahlt wird. Es gibt zwar die schicke stattliche Riester-Zulage von 154,00 pro Kopf, Man kann sich allerdings recht simpel ausrechnen, vieviel jährliche Zulagen es braucht, um die Abschlussgebühr aufzuholen. Eine steuerlich und verbraucherfreundliche Variante ist das Riesterannuitätendarlehen. Neben einigen Einschränkungen zu der Immobilie (z.B. keine Vermietung) sind in dem Fall Eure Tilgungsleistungen in der Steuererklärung Sonderausgaben. Die staatliche Riester-Zulage ist von Anfang eine kostenlose Sondertilgung durch den Staat. Wie bei allen Riesterprodukten kommt in der Rentenphase die Steuerpflicht. Sofern man denn eine steuerpflichtige Höhe erreicht. Wenn das Häuschen fürs Alter gedacht ist und man die Steuerzahlung auf einmal begleichen kann, gibt es wohl noch einen Steuerrabatt von 30%. Leider wird dieses Riester-Produkt selten bis gar nicht angeboten (man muß schon gezielt nachfragen). Die Bank verdient außer Zinsen und einer schmalen Kontoführungsgebühr für Erstellen der Zulagenbescheinigung nichts daran. Für Euch sind es Sonderausgaben und staatliche Sondertilgung. Und mehr Tilgung heißt für die Bank weniger Zinsertrag. Zusätzlich zu dem obligatorischen Sondertilgungsrecht v. 5% ist auch noch der ein oder andere kostenlose Tilgungswechsel möglich. So kann man dann durchaus das Darlehen nach Zinsfestschreibung auf ein gesundes Maß senken. Sollte sich Eure Firma gut entwickeln, ist das ja möglich. Falls nicht, die Zinsen+1% Tilgung müßt Ihr eh immer bringen. Muß man halt persönlich abwegen, einen tilgungsrechner bemühen, diverse Varianten durchrechnen, den Steuerberater mal fragen und sich dann entscheiden. Diese Überlegungen müßt Ihr aber selbst machen. Die stellt für Euch keine Bank an. In den Fall weiß ich auch , wovon ich rede. In einem Umkreis von 25 Km von meinem Wohnort habe ich mit 20 Banken telefoniert und verhandelt. Das ein oder andere "Beratungsgespräch" habe ich abgebrochen und 19 "Angebote" habe ich höflich ausgedrückt nicht als solche empfunden. letztlich ist eine Bank meine Argumenten gefolgt. Aber mehr als eine braucht es ja auch nicht .
Viel Glück bei den Banken und möglichen Hausbau!