Hausfinanzierung mit 410K für uns realistisch und machbar?

4,80 Stern(e) 4 Votes
H

Hotte12

Liebes Forum,

auch meine Freundin und ich stehen vor der Entscheidung, ob bzw. in welchem Umfang wir uns ein Eigenheim leisten können. Wir haben nun ein erstes für uns interessantes Objekt entdeckt und beschäftigen uns nun mit einer Machbarkeit. Da wären wir über Anmerkungen und Hinweise sehr dankbar.

Allgemeines zu uns:
  • Wir sind Anfang 30, wohnen im östlichen Nds. Wir sind beide angestellte Rechtsanwälte. Wir haben beide einen unbefristeten Arbeitsvertrag und arbeiten seit einem Jahr. Beide arbeiten Vollzeit.
  • Kinder gibt es bisher keine, es sind jedoch mittelfristig (ca. 2020) ca. 2 Kinder geplant.
  • In diesem Fall würde sie etwa ein Jahr Elternzeit nehmen und danach zunächst in Teilzeit wechseln. Langfristig ist jedoch angedacht, dass auch sie in Vollzeit zurückkehrt.
Einkommen- und Vermögenssituation:
  • Unsere Einkünfte betragen netto ca 5.300 € (2.900 (m)/ 2.400 (w)) bzw. 9.900 € brutto. Hinzu kommt ein jährlicher Bonus von ca. 3.000 € netto, der jedoch erfolgsabhängig ist und daher von uns nicht berücksichtigt werden soll. Zudem sind weitere Gehaltserhöhungen bereits angekündigt.
  • Als Eigenkapital haben wir 80.000 €, von denen wir jedoch lediglich 60.000 € für das Haus aufwenden wollen.
  • Voraussichtlich werden wir in den nächsten 5 - 10 Jahren eine größere Erbschaft erhalten (netto ca. 200.000 €). Zudem sind auch in ferner Zukunft (> 20 Jahre) noch weitere Erbschaften möglich.
  • Als Schulden offen sind ca 1.600 € Studiengebühren (zu 0% bei der NBank) und 10.000 € BAföG (ebenfalls 0% Zinsen). Hierfür werden monatlich ca. 140 € getilgt.
Ausgabensituation:
Wohnkosten:
  • aktuelle Kaltmiete: 450 €
  • aktuelle Warmmiete: 630 € inkl. Gas
  • Strom: 50 €
  • Gas: in WM enthalten
  • Telefon, Internet, Mobilfunk: monatlich 50 €
Mobilitätskosten:
  • relativ neues Auto (3 Jahre alt), jedoch kein Familienfahrzeug
  • Versicherung: 33 € im Monat
  • Steuern: 3 € im Monat
  • Kraftstoff: 20 € im Monat (da Tankgutschein von der Arbeit extra)
  • Reparaturen: bisher keine
  • Inspektion: ca. 15 € pro Monat (umgelegt)
  • Gibt es ein zweites Auto, Motorrad, Roller? Nein
Versicherungskosten:
  • Private Krankenversicherung: Nein
  • Haftpflichtversicherung (auch Tiere): 7 € pro Monat
  • Kapital- oder Risikolebensversicherung: Nein
  • Rentenversicherung (auch Riester, Rürup, etc...): Nein
  • Berufsunfähigkeitsversicherung: Nein
  • Unfallversicherung: Nein
  • Hausratversicherung: 4 € pro Monat
  • Rechtsschutzversicherung: 8 € pro Monat
  • Sonstige Versicherungen (wie z.B. Reiseversicherung, Sterbegeldversicherung): Nein
Lebenshaltungskosten:
  • Lebensmittel, Restaurant, Drogerie, Medikamente, Sonstiges: 520 €
  • Kleidung: ca. 400 € pro Monat
  • Vereinsbeiträge/Fitnessstudio: ca 40 € pro Monat
  • Reinigung: 120 € (Haushaltshilfe und Reinigung von Anzügen etc.)
  • TV/Video/Audio/CDs/DVD: 5 € VoD-Services
  • Tickets (Fußball, Kino, Konzerte etc...): ca. 25 € pro Monat
Sparleistungen:
  • Bisherige Sparleistung pro Monat (Erfahrungswert über ~ ein Jahr): insgesamt ca. 1.600, wobei das der Minimalwert ist - so ist am Anfang des Berufslebens bspw. relativ viel Geld für Klamotten (mehrere Anzüge pro Berufsträger, mehrere Paar Schuhe etc) darauf gegangen.

Sonstige Ausgaben:
  • Keine
Einnahmen- und Ausgabensummen:
  • Einnahmen gesamt: 5.300 €
  • Ausgaben gesamt: 2.070 €
  • Saldo: 3.230 €
  • davon Summe Kaltmiete und verzichtbare Sparleistungen (z.B. Sparrate für Haus): 450 €

Allgemeines zur Immobilie:
  • Wie groß ist das Grundstück?: 961 qm
  • Welche Maße hat es? n/a
  • Wie hoch ist der Bodenrichtwert? n/a
  • Neubau, Altbau (Baujahr), Haustyp? Bestandsimmobilie (BJ 2001, Letzte Modernisierung 2012), Einfamilienhaus, freistehend
  • Garagen?: 2 Stellplätze
  • Wie groß ist das Haus? (Wohnfläche / Nutzfläche): 184 qm Wohnfläche, 40 qm Nutzfläche
  • Welchen Marktwert haben Grundstück und Haus nach Fertigstellung? nicht bekannt, Sachverständiger soll zur Absicherung hinzugezogen werden.
Bau- oder Kaufkosten:
  • Grundstückskosten: inkl.
  • Erschließungskosten: inkl.
  • Erwerbsnebenkosten (Notar, Gericht, Grunderwerbsteuer, Makler): 26.650 € (Notar und Grundbuch:
    6.150,00 €, Grunderwerbsteuer: 20.500,00 €, provisionsfrei)
  • Bau- oder Kaufkosten (inkl. Architekt, Statiker): ca. 500 € für Sachverständiger?!
  • Renovierungs- und oder Sanierungskosten: ca. 2.000 € (Streichen usw)
  • Baunebenkosten (z.B. Hausanschlüsse, Bodengutachter, Baustrom etc.): inkl.
  • Außenanlagen/Terrasse, Wege, Gartengestaltung, Zäune etc...: inkl.
  • Finanzierungskosten (z.B. Gebühren oder Bereitstellungszinsen): noch nicht bekannt
  • Gesamtkosten: 439.150 €
sonstige Kosten:
  • Küchenkosten: ca. 12.000 €
  • Möbel, Lampen, Deko: ca. 2.000 €
  • Sonstige "nicht Erwerbs-, Erwerbsneben-, Bau oder Baunebenkosten": ca. 1000 € (Waschmaschine + Trockner)
Kostenzusammenstellung:
  • Gesamtkosten: 454.150 €
  • abziehbares Eigenkapital: 60.000 €
  • Finanzierungssumme: 394.150 €
Zusätzliche Informationen zur Finanzierung:

Wir haben bisher angedacht, dass wir das Haus im Idealfall nach ca. 10 Jahren* abbezahlt haben wollen. (*Unter Berücksichtigung der oben genannten Erbschaften)

Sollten die Erbschaften wider erwartend ausbleiben, so würde sich die Tilgung natürlich entsprechend verlängern.

Sollten wir etwas vergessen haben, liefern wir die erforderlichen Angaben gerne nach.

So, liebes Forum, was meint ihr? Ist der Betrag für uns zu stemmen? Auch dann, wenn keine Erbschaften anfallen würden?
 
Z

Zaba12

Wir finanzieren unter ähnlichen Voraussetzungen einen ähnlichen Betrag.

Bemühe mal einen Baufinanzierungsrechner, gibt 2% Zinsen und 2-3% Tilgung auf 20 Jahre ein und stell dir die Frage, ob ihr euch das zutraut. Wenn die Antwort ja ist, dann einfach machen

Übrigens wird die Bank den variablen Bonus nicht beachten, da dieser wegfallen kann. Hat leider nicht den Status eines 13. Gehalts. Aber ihr berücksichtigt den ja eh nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
truce

truce

Möbel, Lampen und Deko für 2000€ hätte ich eher eine 0 hinten angehängt...
Ansonsten alles gut machbar
 
M

Müllerin

Mit Geld, das man nicht hat, rechnet man nicht. Wird der Erblasser ein Pflegefall, kannste die 200 tsd nämlich knicken.

Abgesehen davon würde ich wohl mehr sparen, wenn ich eine Immobilie aufm Plan stehen habe.
Aber der Rest klingt doch ganz gut.
 
H

Hotte12

Hallo zusammen,

erst einmal vielen Dank für die Antworten!

@truce: Das stimmt, da haben wir uns wohl in die Tasche gelogen. Wir gingen von dem Betrag aus, den wir bei einem Umzug ca. einplanen müssten, um erst einmal das nötigste zu haben. Mittelfristig müssten aber wohl auch neue Möbel her, sodass dein Betrag wohl realistischer ist. Vielen Dank für den Hinweis.

@Müllerin: Klar, deshalb haben wir es ja auch so aufgeschlüsselt und es nicht als Eigenkapital aufgeführt Es wäre nur ein "nice-to-have".

Die Sparquote könnte besser sein, das stimmt wohl. Daran arbeiten wir.

Es freut uns aber, dass der bisherige Grundtenor eher in Richtung "machbar" zu gehen scheint. Wir sind aber auch gerne offen für Kritik oder Anregungen!
 
M

manyyuu

Auch ohne die Erbschaft sollte die Kreditsumme bei euren Einkünften zu stemmen sein (allerdings solltet ihr euch bewusst machen, was die zwei geplanten Kinder an laufenden Kosten verursachen, gemessen daran (und an der derzeitigen Kaltmiete) müsste eure jetzige Sparrate m.E. deutlich höher ausfallen)... was ich aber, mal höflich ausgedrückt, sehr gewöhnungsbedürftig finde, ist im Zusammenhang mit erwarteten Erbschaften von einem „Nice-to-have“ zu sprechen und schon so pi mal Daumen zu schätzen, wann es denn (hoffentlich?) so weit ist mit der Erbschaft, durch die dann möglichst das Haus innerhalb von zehn Jahren abbezahlt werden soll!!
 
Zuletzt aktualisiert 19.04.2024
Im Forum Liquiditätsplanung / Finanzplanung / Zinsen gibt es 3117 Themen mit insgesamt 67454 Beiträgen


Ähnliche Themen
Alle Bilder dieser Forenkategorie anzeigen
Oben