(Finanzielle) Sinnhaftigkeit Hauskauf

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Hokiebird

Ich brauche hier mal die Einschätzung des Forums bezüglich der Sinnhaftigkeit eines Hauskaufes hinsichtlich des finanziellen Aspektes.

Die Rahmendaten: zwei Vollverdiener (Beamter und leitender Angestellter, Ende 30), monatliches Nettoeinkommen gemeinsam 11 000 Euro. Eigenkapital 350 K, wovon wir allerdings nur max. 200 K einbringen möchten, da wir das Restliche weiterhin am Aktienmarkt halten / investieren wollen.

In unserer Region (Stuttgart) kostet ein Grundstück in vernünftiger Größe ca. 400.000 Euro. Hausbau oben drauf (Fertighaus oder evtl. Massiv): mindestens 500 - 600 K. Plus Nebenkosten / Steuern sind wir deutlich über 1 Million. Miete zahlen wir momentan 2000 warm und falls wir weiterhin in Miete wohnen möchten, ist das sicherlich auch in der Zukunft so (oder teurer). Auch ein alleinstehendes Haus zum Kernsanieren bekommt man hier nicht unter 600-700 K, wo wir dann mit Sanierung wieder bei der 1 Mio. wären. Wir haben schon Miet-/Kaufrechner genutzt, da war die Tendenz eher zur Miete.

Nun meine Frage: macht das Finanziell Sinn? Uns geht es nicht um das Erreichen des Lebensziel "Häusle bauen", sondern eher um die (finanzielle) Sinnhaftigkeit des Eigenheimes.

Vielen Dank für Eure Einschätzung!
 
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nordanney

Nun meine Frage: macht das Finanziell Sinn? Uns geht es nicht um das Erreichen des Lebensziel "Häusle bauen", sondern eher um die (finanzielle) Sinnhaftigkeit des Eigenheimes.
Aus finanziellen Gründen macht das EFH eigentlich nie Sinn.

Das gilt aber nur unter einer ganz wichtigen Prämisse. Als Eigenheimbesitzer betreibst Du Zwangssparen, was tatsächlich dazu führt, dass Renter mit Eigentum im Durchschnitt finanziell deutlich besser im Alter leben können.
Im Durchschnitt nur deshalb, weil es Mieter gibt, die statt der höheren Rate mit Sparanteil ihr Einkommen nicht verkonsumieren, sondern stattdessen fürs Alter sparen. Und da hat bisher immer die Alternativanlage das Eigentum geschlagen.

Natürlich gibt es immer Ausnahmen - passende Lagen in ein paar Großstädten o.ä. Aber wir reden ja über das Grundsätzliche.
 
H

Haus123

Die Frage ist unpräzise gestellt. Willst du in einem Haus wohnen? Dann solltest du nicht die Miete einer Wohnung mit den Zinskosten eines Hauses vergleichen. Du müsstest die Miete eines Hauses mit den Zinskosten eines Hauses vergleichen. Dafür musst du erst mal ein Haus zur Miete finden, was in der Regel gar nicht so leicht ist. Bei diesem Vergleich wird es sich üblicherweise nicht viel nehmen, ob du ne Million fremdfinanzierst, also grob 3k im Monat Zinskosten hast oder eben 3k Kaltmiete für ein entsprechendes Objekt hinblätterst. Wenn dir die Wohnung reicht, dann macht das Haus natürlich finanziell keinen Sinn, zumal du in Stuttgart womöglich nicht mit einer Wertsteigerung rechnen kannst (zweites Detroit und so, auch wenn das übertrieben sein mag). Zu Nullzinsen war das freilich anders, aber aktuell hält sich der Kauf und die Miete meist recht die Waage und es kommt arg auf die Annahmen an (ETF-Rendite und prognostizierte Mietsteigerungen), was sinnvoller ist. Aus deinem Beitrag zu schließen bist du aber eher renditeorientiert und möchtest dein Vermögen flüssig und flexibel haben. Daher würde ich an deiner Stelle von Eigentum Abstand nehmen. Für viele Menschen ist Eigentum einfach eine Absicherung gegen eine Eigenbedarfskündigung vor allem mit Kindern und die Sorge nichts mehr Vergleichbares zu finden. Ohne Kinder, mit eurem Vermögen und Einkommen könnt ihr das aber wohl sehr entspannt sehen.
 
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MachsSelbst

Nein, ein freistehendes Einfamilienhaus macht finanziell keinen Sinn. Da gibt es wesentlich bessere, flexiblere Anlageformen.
Man darf nicht vergessen, dass man mit einem EFH im Grunde alle Eier in einen Korb legt.

Wer ein Haus mit Grundstück haben will, muss auch Lust auf Gartenarbeit haben. Wenn das nicht vorhanden ist, nimm eine Eigentumswohnung. Die kann finanziell sinnvoll sein. Ein Haus ist Luxus, den man sich gönnt.
 
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ypg

Wir haben schon Miet-/Kaufrechner genutzt, da war die Tendenz eher zur Miete.
Wenn man das macht, hat man nicht unbedingt den Drang, in einem Haus oder im Eigentum zu wohnen, und dann die Vorteile des Wohnkomforts zu erleben, sondern eher an Renditeoptimierung oder Sparpotential - wofür auch immer.

Ich würde in diesem Fokus nicht an ein Hausbau oder Hauskauf denken.
 
Zuletzt aktualisiert 19.11.2025
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