Wenn man sich mal den Wasserdampfdiffusionswiderstand der verschiedenen Baumaterialien anschaut, dann sieht man, dass das Kernhaussystem in Sachen Wasserdampf gar nicht gut abschneidet:
Ziegel, Gasbeton: 5
Polystyrol: 50-200
Beton: 50-100
Des Weiteren gibt es bei diesem System ja noch die Gefahr, das der Beton Luftblasen enthält, weil er nicht richtig verdichtet wird. Wenn man große Flächen mit Beton gießt, dann muss der Beton mit einem Rüttelstab o.ä. verdichtet werden. Beim Ausgießen der Wände geht das ja nicht. Also bleibt immer die Gefahr, das Hohlräume entstehen, was bei der Statik zum Problem werden kann.
Für den Bauherren seh ich bei diesem System keinen Vorteil, nur Nachteile. Für Kern-Haus ist es vermutlich günstiger, nur wird der Preisvorteil nicht an den Kunden (mich) weitergereicht. Also warum sollte ein Bauherr damit bauen? Ich habe mich deshalb für Poroton T9 Ziegel entschieden.
Ich glaube ich habe auch noch nicht erwähnt, das ich von dem Kernhausverkäufer auch nach mehrfachem Nachfragen kein detailliertes Angebot bekommen habe. Es gab nur einen Grundpreis und den Aufpreis für meine Änderungswünsche. Das ist nicht grad die Transparenz, die ich bei Kosten von 200.000€ erwarte. Wir reden hier ja nicht von z.B. einem Auto mit 20.000€, sondern von etwas, für das man sich viele Jahre verschuldet.
Apropos Haken. Kern-Haus hat z.B. die Längen für die Medien nur bis 1m ab Bodenplatte eingerechnet. Die lokale Baufirma hat gleich von sich aus nachgefragt, wie weit die Strasse entfernt ist (bei uns 10m) und das Angebot dementsprechend erstellt. Da wären also noch einige Kosten auf uns zugekommen.