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Sonar87
Hallo zusammen,
wir stecken mitten in einem EFH-Neubauprojekt und möchten gern eure unabhängige Meinung zu unserem aktuellen Lüftungskonzept hören. Wir bauen mit einem Generalunternehmer, sind aber mit der fachlichen Ausführung und Erklärung einiger Planungen nicht immer zufrieden. Zusätzlich haben wir eine externe Architektin beauftragt und Unterstützung über den Bauherrenschutzbund – trotzdem möchten wir vor dem nächsten Schritt gern eure Einschätzung einholen.
Bauweise des Hauses:
• Außenwand: 17,5 cm Kalksandstein
• Mineralfaserdämmung gemäß KfW-40-Standard
• vorgesetzte Klinkerfassade
• 2-geschossiges EFH
• Wohnfläche: 200,2 m²
• Luftvolumen: 545,4 m³
• Gebäudehöhe: 6,4 m
• mittlere Raumhöhe: 3,0 m
• hoher energetischer Standard
• windschwaches Gebiet
• keine fensterlosen Räume
• angesetzter n50-Wert: 1,0 h⁻¹ (nur Vorgabewert, nicht gemessen)
1. Ergebnis des Lüftungskonzepts (nach DIN 1946-6)
Laut Konzept:
• Mindest-Luftvolumenstrom zum Feuchteschutz: 32,2 m³/h
• Natürliche Infiltration: 30 m³/h
2. Vorgeschlagenes System
Der Planer hat die minimalste mögliche Lösung gewählt:
• reine freie Lüftung
• Querlüftung als Grundlage
• Außenluftdurchlässe (ALDs) in der Fassade
• keine Ventilatoren
• kein Abluftsystem nach DIN 18017-3
• keine mechanische Zu- oder Abluft
• keine Wärmerückgewinnung
• keine Schacht- oder Zentralanlage
3. Berechnete Luftvolumenströme
Für freie Lüftung (informativ):
• Feuchteschutzlüftung: 36 m³/h
• Reduzierte Lüftung: 126 m³/h
• Nennlüftung: 180 m³/h
Differenzdrücke:
• ALDs: 2 Pa
• Überströmelemente (ÜLD): 0,5 Pa
4. Raumweise Luftmengen / ALDs
Alle Daten aus der Tabelle (Quelle: Seite 5 des PDF):
Zulufträume (jeweils 1 ALD):
• Gast (14,5 m²): 8 m³/h
• Kind 2 (15,2 m²): 10 m³/h
• Schlafen (14,4 m²): 10 m³/h
• Kind 1 (15,3 m²): 10 m³/h
• Wohnen/Essen/Küche/Diele/Galerie (97,4 m²): 10 m³/h
Ablufträume (ebenfalls mit ALD, jeweils 1):
• Bad (13,3 m²): 8 m³/h
• HAR/Hauswirtschaftsraum (15,1 m²): 8 m³/h
• WC (5,1 m²): 8 m³/h
Summe ALDs:
• Zulufträume: 5
• Ablufträume: 2
Hinweis: Die angesetzten 1 m³/h pro ALD sind Normwerte – reale ALDs liegen bei 10–40 m³/h.
5. Überströmluft (Zitat: Seite 6 des PDF)
Erforderliche Überström-Luftmengen:
• Bad: 16 m³/h
• WC: 16 m³/h
• HAR/Hauswirtschaftsraum: 16 m³/h
• Kind 1: 10 m³/h
• Kind 2: 10 m³/h
• Schlafen: 10 m³/h
• Gast: 8 m³/h
6. Unsere Bedenken
• Querlüftung ist im Alltag kaum dauerhaft sicherzustellen (Sicherheit, Lärm, Winterbetrieb, Kinderzimmer usw.).
• ALDs können Zugluft, Lärmübertragung und Wärmeverluste verursachen.
• Mit KfW-40 Standard + Mineralwolle + Klinker + Kalksandsteinwand ist das Haus extrem dicht – der n50-Ansatz von 1,0 ist unrealistisch hoch.
→ Real dichter = natürliche Infiltration noch geringer.
→ Das Konzept wird noch fragiler.
• Hohe Überströmwerte führen zu Schall- und Privatsphärenproblemen.
• Das gesamte System hängt komplett vom Nutzerverhalten ab; mechanische Unterstützung fehlt vollständig.
• Das Konzept entspricht zwar der Norm, aber nicht dem Stand der Technik für einen KfW-40-Neubau.
7. Fragen an das Forum – was würdet ihr tun?
Viele Grüße
wir stecken mitten in einem EFH-Neubauprojekt und möchten gern eure unabhängige Meinung zu unserem aktuellen Lüftungskonzept hören. Wir bauen mit einem Generalunternehmer, sind aber mit der fachlichen Ausführung und Erklärung einiger Planungen nicht immer zufrieden. Zusätzlich haben wir eine externe Architektin beauftragt und Unterstützung über den Bauherrenschutzbund – trotzdem möchten wir vor dem nächsten Schritt gern eure Einschätzung einholen.
Bauweise des Hauses:
• Außenwand: 17,5 cm Kalksandstein
• Mineralfaserdämmung gemäß KfW-40-Standard
• vorgesetzte Klinkerfassade
• 2-geschossiges EFH
• Wohnfläche: 200,2 m²
• Luftvolumen: 545,4 m³
• Gebäudehöhe: 6,4 m
• mittlere Raumhöhe: 3,0 m
• hoher energetischer Standard
• windschwaches Gebiet
• keine fensterlosen Räume
• angesetzter n50-Wert: 1,0 h⁻¹ (nur Vorgabewert, nicht gemessen)
1. Ergebnis des Lüftungskonzepts (nach DIN 1946-6)
Laut Konzept:
• Mindest-Luftvolumenstrom zum Feuchteschutz: 32,2 m³/h
• Natürliche Infiltration: 30 m³/h
2. Vorgeschlagenes System
Der Planer hat die minimalste mögliche Lösung gewählt:
• reine freie Lüftung
• Querlüftung als Grundlage
• Außenluftdurchlässe (ALDs) in der Fassade
• keine Ventilatoren
• kein Abluftsystem nach DIN 18017-3
• keine mechanische Zu- oder Abluft
• keine Wärmerückgewinnung
• keine Schacht- oder Zentralanlage
3. Berechnete Luftvolumenströme
Für freie Lüftung (informativ):
• Feuchteschutzlüftung: 36 m³/h
• Reduzierte Lüftung: 126 m³/h
• Nennlüftung: 180 m³/h
Differenzdrücke:
• ALDs: 2 Pa
• Überströmelemente (ÜLD): 0,5 Pa
4. Raumweise Luftmengen / ALDs
Alle Daten aus der Tabelle (Quelle: Seite 5 des PDF):
Zulufträume (jeweils 1 ALD):
• Gast (14,5 m²): 8 m³/h
• Kind 2 (15,2 m²): 10 m³/h
• Schlafen (14,4 m²): 10 m³/h
• Kind 1 (15,3 m²): 10 m³/h
• Wohnen/Essen/Küche/Diele/Galerie (97,4 m²): 10 m³/h
Ablufträume (ebenfalls mit ALD, jeweils 1):
• Bad (13,3 m²): 8 m³/h
• HAR/Hauswirtschaftsraum (15,1 m²): 8 m³/h
• WC (5,1 m²): 8 m³/h
Summe ALDs:
• Zulufträume: 5
• Ablufträume: 2
Hinweis: Die angesetzten 1 m³/h pro ALD sind Normwerte – reale ALDs liegen bei 10–40 m³/h.
5. Überströmluft (Zitat: Seite 6 des PDF)
Erforderliche Überström-Luftmengen:
• Bad: 16 m³/h
• WC: 16 m³/h
• HAR/Hauswirtschaftsraum: 16 m³/h
• Kind 1: 10 m³/h
• Kind 2: 10 m³/h
• Schlafen: 10 m³/h
• Gast: 8 m³/h
6. Unsere Bedenken
• Querlüftung ist im Alltag kaum dauerhaft sicherzustellen (Sicherheit, Lärm, Winterbetrieb, Kinderzimmer usw.).
• ALDs können Zugluft, Lärmübertragung und Wärmeverluste verursachen.
• Mit KfW-40 Standard + Mineralwolle + Klinker + Kalksandsteinwand ist das Haus extrem dicht – der n50-Ansatz von 1,0 ist unrealistisch hoch.
→ Real dichter = natürliche Infiltration noch geringer.
→ Das Konzept wird noch fragiler.
• Hohe Überströmwerte führen zu Schall- und Privatsphärenproblemen.
• Das gesamte System hängt komplett vom Nutzerverhalten ab; mechanische Unterstützung fehlt vollständig.
• Das Konzept entspricht zwar der Norm, aber nicht dem Stand der Technik für einen KfW-40-Neubau.
7. Fragen an das Forum – was würdet ihr tun?
- Ist eine reine freie Lüftung (Fenster + ALDs) bei einem heutigen, sehr dichten Neubau überhaupt noch empfehlenswert?
- Wie schätzt ihr die hohen Überström-Luftmengen ein – sind diese praxisgerecht oder eher problematisch?
- Würdet ihr zu einem mechanischen System raten (Abluftsystem, dezentrale Lüftung, KWL mit WRG)?
- Ist es normal, dass ein GU nur das absolute Minimalkonzept liefert?
- Sollte man in einer KfW-40-Bauweise nicht zwingend ein mechanisches Lüftungssystem erwarten?
- Würdet ihr das Konzept vom GU überarbeiten lassen oder komplett externe Planung beauftragen?
- Wie würdet ihr jetzt an unserer Stelle weiter vorgehen?
Viele Grüße