Groß bauen? Oder weiter zur Miete wohnen?

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M

Mecc

Hi sw1008,

ich kann Dir auch mal berichten, wie wir es machen. Wir sind ja noch mittendrin, daher noch keine Vollprofis;-) Wir sind - schätze ich jetzt mal - in Eurem Alter und haben bereits die 4 Kinder, alle noch klein. Zur Zeit wohnen wir zur Miete auf 85qm und kommen ausreichend zurecht. Was Größeres muss allerdings her, haben lange nach etwas Sinnvollem zur Miete gesucht, nichts gefunden oder wenn doch, dann nicht bekommen. ("4 Kinder, Hilfe!"). Nun werden wir bauen, obwohl unsere Arbeitsplätze noch nicht für immer feststehen, also Wechsel ist noch geplant. Die Joblage für uns ist aber gut, so dass wir es wagen uns örtlich mit dem Haus festzulegen. Diese Riesenkreditsumme, für die man unterschreibt, verursacht erstmal Magenschmerzen. Wir haben es auch so gemacht: Notfalls muss das Gehalt des Besserverdieners ausreichen, um die Lebenshaltungskosten und den Kredit zu finanzieren. Und das geht, sollte eher noch einfacher werden mit den Jahren. Obwohl natürlich die Kinder wieder teurer werden.
Wir bauen jetzt 7 Zimmer auf knapp 170qm, erstmal werden wir die nicht alle brauchen. Haben also ein paar Gäste- oder Arbeitszimmer über ;-) Eigentlich wollten wir uns mit weniger qm begnügen, aber kein angestellter Architekt eines GUs hatte eine zündende Idee. Und mit freiem Architekten zu bauen ist noch wesentlich teurer. Obwohl wir uns natürlich jetzt externen Sachverstand dazu kaufen, für Bauüberwachung etc, was sonst der Architekt Leisten würde. Aber wir sind zufrieden. Bis jetzt -bisher haben wir nur einen Planungsvertrag unterschrieben, nächste Woche geht es ans Eingemachte.
Also, bin etwas abgeschweift ;-) Würde an Eurer Stelle bauen, mit niedriger Tilgung anfangen und Sondertilgungen vereinbaren. Dann seid Ihr auch vor 20 Jahren fertig. Es sei denn, es werden dann doch 10 Kinder :)

VG, Mecc
 
Jaydee

Jaydee

Hallo,

rechne mal ein bisschen anders: In ein paar Jahren wollt Ihr noch 2 - 3 Kinder haben. Nehmen wir also noch 2 Kinder dazu. Ihr würdet natürlich mit Euren 72 qm überhaupt nicht mehr auskommen.

Lt. Mietspiegel 2012 zahlt man für ca. 120 qm Wohnung in Köln einen Durchschnittspreis von 8,68 €. Das wären dann über 1.000,- € für den Vermieter, im Jahr 12.000,- €.
So, das war der Durchschnittspreis. Jetzt wohnt Ihr in einem der schönsten Stadteile mit Park u.ä. Annehmlichkeiten in der Nähe. Wenn ich da vom höchsten Preis für eine 120 qm Wohnung ausgehe (11,05 / qm), zahlt Ihr ca. 1.326,- € / Monat, knapp 16.000,- € an den Vermieter.

Im Radio habe ich letztens gehört, dass für Neuvermietungen die Mietpreis z.T. schon über 40% mehr als die ortsübliche Miete liegen: 1.326,- € + 40% = 1.800,- € (ok, worst case, aber Köln ist ja durchaus attraktiv).
Wer weiß, wie die Mieten in 3 - 5 Jahren noch weiter steigen.

Selbst für 320.000,- € bekommst Du 'ne gute Finanzierung mit einer monatlichen Belastung von ca. 1.300,- € hin (haben wir auch!).

Aber: Die Mieten steigen immer wieder, die Annuität eines Darlehens bleibt gleich.

Meine Eltern haben 1980 eine Finanzierung gewählt, die sie damals 900,- DM gekostet hat. Heute zahlen sie noch 450,- € (Umschuldung zwischendurch - anderes Thema) und haben ein großes Haus. Eigenheim eben!

Wenn Du noch Dein Elternhaus in der Hinterhand hast, dann kann man noch entspannter an die Sache heran gehen.

LG

Julia
 
S

sw1008

Vielen Dank Euch allen für die Beiträge, das Hausbau-Forum scheint mir ein Familientummelplatz zu sein, bei dem auch (künftige) Grossfamilien gern gesehen sind, danke!

Ich denke wir bewerben uns jetzt für das Grundstück, sollten wir den Zuschlag erhalten, müssen wir noch das Haus meines Bruders veräußern um das Grundstück zu bezahlen und dann den Kredit aufzunehmen.

wie seit ihr bei der Finanzierung vorgegangen? Kann ich jetzt schon einmal unverbindlich anfragen? Wo am besten (Finanzmakler' Internet, Hausbank) oder lieber erst warten bis das Grundstück da ist? Ist es schädlich wenn man sich vorab bei der Bank nach einem Kredit erkundigt?

Das mit dem "entspannter tilgen" sehe ich nach Euren Posts mittlerweile auch so. Wichtig wäre mir dass ich bei einem Kredit die Rate/Tilgungshöhe variabel anpassen kann. Ich sehe daher den Kredit zum ersten mal eher in einem anderen Licht - es ist nicht etwas was man nach dem Bau schnell loswerden muss, sondern eher was zum Hausbau / Grundbesitz dazugehört. Daher sollte man es so wählen, dass der gewisse finanzielle Spielraum erhalten bleibt.

Gibt es bei Banken eigentlich so was wie Strafgebühren oder eine bestimmte Anzahl von Tilgungsanpassungen die ich max. durchführen kann und dann nicht mehr?
 
Der Da

Der Da

Wir waren zuerst bei der Hausbank, und sind dort völlig veräppelt worden. Alles zielte darauf ab, uns möglichst viele Bausparer anzudrehen.
Zum Glück, habe ich irgendwann gar nix mehr kapiert, und bin gegangen.
Beim Annuitätendarlehen hat man uns nur 15 Jahre geben wollen zu 4 % Zinsen (Wir haben knapp 50 % Eigenkapital) Das war Anfang 2011.
Daraufhin sind wir zu einem unabhängigen Finanzmakler gegangen, der hat für uns, mit den selben Randbedingungen, bei der selben Bank angefragt: Seine Sonderkonditionen brachten uns auf 20 Jahre knapp über 3 % Zinsen.
Mein Konto auf der Hausbank ist inzwischen gekündigt.

Was haben wir bekommen, nach mehreren Anfragen:
20 Jahre fest
3,0 % inkl KFW50 Anteil
12 Monate Bereitstellungszinsfreie Zeit (sehr wichtig)
10 % Sondertilgungsrecht
5 mal kostenlosen Tilgungssatzwechsel
Die Bank darf den Kredit ohne unsere Zustimmung nicht verkaufen
 
Y

ypg

Naja in 20 Jahren müsste ich auch noch etwas Kleingeld dafür aufbringen, meinen Kindern beim Studium jnd Ausbildung etwas finanziell unter die Arme zu greifen - daher.
Huch.... sorry, ich kenne keinen, habe noch nie jemanden kennengelernt, der so etwas einplant, wenn die Kinder noch klein sind. Entweder, man hat später etwas als Eltern über oder nicht... So etwas ergibt sich. Kinder sollen ja auch selbständig werden... dabei sollten Finanzspritzen nicht selbstverständlich sein.
Nun, da ich hier nur über diese langen Threads rübergeflogen bin, ich rausgelesen habe, dass eine Finanzierung eng werden kann, muss man sich entscheiden, was und wann man den Kindern etwas bieten kann/will. Krösus muss da keiner spielen, aber ich gestehe jedem seine eigene Einstellung zu.

Ich persönlich würde meinen Kindern und natürlich mir selbst (wenn Argumente dafür sprechen) ein Eigenheim bieten, dafür muss der Ewig-Student dann später jobben gehen ;)
 
Zuletzt aktualisiert 28.03.2024
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