Hausbau machbar? Sind total verunsichert...

[backbone23]

Du gehst halt zu euphorisch ran ... . Ein Haus muss eben nicht vom teureren FH-Anbieter kommen und mit 160 qm Wohnfläche und Doppelgarage auf dem Riesengrundstück stehen um schön zu sein.

Ein Kumpel von mir hat auch sein Studium auch gut durchgezogen, der verdient ~30.000 €. Der wird sich wohl nie ein Haus Leisten können.

Außerdem weißt du immer noch nicht so wirklich, was du dir leisten kannst. Also zum Finanzierungsmakler ... such mal nach Dr. Klein oder Interhyp.
Und erzähl dann hier bitte von deinen Erfahrungen mit Interhyp und Dr. Klein.

 

[Der Da]

Ich kann Michael verstehen. Wir dachten am Anfang genau so... wir haben/hatten eine Unsumme an Geld zur Verfügung (Double Income No Kids), und haben nach Wegen gesucht, das Geld nachhaltig unterzubringen.
Irgendwann kam der Baugedanke. und recht rasch die Ernüchterung, die Michael auch gerade erfährt. Es kostet alles eine heftige Stange Geld, und man fragt sich, wie andere das machen.
Irgendwann muss man eben entscheiden, geht man das hohe Risiko ein, oder lässt es bleiben.
Für uns war die Entscheidung bei 40 % Eigenkapital einfacher, aber auch so nimmt man nicht jeden Tag über 200 000 € Kredit auf.

Wir sind uns sicher, sollte uns nichts passieren, gehört uns die Bude in 20 Jahren und wir leben Mietfrei, bis uns unsere Kinder ins Altersheim abschieben. Ist bei Mietpreisen von fast 1000 kalt nicht die schlechteste Wahl.

Er muss jetzt eben mit den zahlen arbeiten, und in Erfahrung bringen, was er sich leisten kann. Dann weg von Internetpreisen hin zu konkreten Angeboten, dann Bauleistungsbeschreibungen vergleichen und vergleichen vergleichen vergleichen. In 6 Monaten wirst du dann mehr Überblick haben, und vielleicht einen Anbieter gefunden, der deine Bedürfnisse schriftlich fixiert.
Dann brauchst du n knappes Jahr gute Nerven und ne ganze Portion Galgenhumor, Denn egal was man vereinbart, es wird immer teurer. Manchmal lächerlich wenig, aber ich kann sagen, Handwerker haben immer noch was im Werkzeugkasten, was hinterher in Rechnung gestellt werden kann. Manchmal lächerliche 10 € manchmal aber auch ne schicke 4 stellige Summe, oder wie bei uns zweimal 5 Stellig. Und wenn du dann nicht gerüstet bist, und darauf angewiesen bist, das die Bank dir wohlgesonnen ist, wirds haarig.
Unser Netto ist höher und Eigenkapital viel höher und doch wurde uns eine Nachfinanzierung bei sehr viel kleinerer Kreditsumme abgelehnt. Wir konnten einiges Streichen(Garage, Außenanlage) und den Rest aus dem Finanzpuffer bezahlen.

Ein Hausbau wird wahrscheinlich nach den Kindern deine teuerste Investition deines Lebens werden. Und Rendite bekommste aus ner Selbstgenutzten Immobilie wahrscheinlich eh nicht

 

[Xtreme1000]

bei uns war die Situation zu Anfang ganz ähnlich. Was mir nur immer wieder auffällt. Viele meinen wenn man baut muss es ein Palast werden. Klar ist das alles schön, 160-200qm, 1000qm Grundstück usw. Aber dann kommen viele an ihre Grenze und darüber hinaus. Bei uns ist es nach vielen Überlegungen, einer tollen Baufirma und eine Reflexion unserer Bedürfnisse ein kleines 118qm WF Haus geworden. Dazu bin ich sehr akribisch, ich habe alles was irgendwie geht vorher abgeklärt, wir haben bei unserem unternehmen alles von den Türen, über Elektro Installation, Sanitär, Fenster usw. weit VOR der Vertragsunterschrift bemustert. Dadurch wussten wir ziemlich genau was auf uns zukommt. Wir bekommen morgen den Estrich uns ich brauchte bisher keinen Cent vom Puffer. Wir sind sogar ein Paar tausender im Plus weil alles vorher recherchiert und großzügig geplant wurde. Das einzige was uns noch etwas teurer kommt als geplant ist das Carport ( keine Garage, kostet auch deutlich mehr) und die Pflaster arbeiten. Küche haben wir schon nach dem fertigen Grundriss geplant und liegt fertig in der Schublade. Es gab bisher nicht eine Rechnung die mich überrascht hätte, oder die nicht geplant war.
Am Ende kommen wir so Gott will mit unserem Budget locker aus. Garten, Zaun usw sind auch schon komplett geplant und Angebote liegen im Schrank. alles noch vor der Vertragsunterzeichnung. Das war viel Stress, aber es hat sich bisher absolut gelohnt. unser Budget ist eher klein, aber es funktioniert. Man muss nur weg vom "wenn schon denn schon" denken. Und unsere Ausstattung ist meiner Meinung nach nicht schlecht.

Zum Thema Kinder usw. Jap das wird noch mal teuer. Ich bin da aber eher drastisch. Klappt es mit ner halbtags-Stelle bei der Frau nicht muss sie halt wieder vol Arbeiten und das Kind geht ab 1 Jahr in die Kita ( War bei mir früher das gleiche, und ich bin auch ohne Schäden groß geworden ;-D ).

Bei allem anderen gebe ich meinen Vorrednern Recht. Kläre deine Situation, lass dir Angebote erstellen und dann siehst du weiter. Und wenns nicht passt. Ja Git dann passts nicht. Gibt dann halt nen dickes Auto

 

[ypg]

Anscheinend gibt es hier nur schwarz-weiss-Denken. Miete oder Haus (wenn dann richtig) mit Doppelgarage.

Hast Du (oder Ihr anderen Verzweifelten) schon mal an Erbpacht nachgedacht, wenn es denn ein Neubauhaus mit allem sein soll? Vielleicht wird ja bei Euch so etwas angeboten. Spart ne Menge.

Alternative kann auch sein, erst mal ein Doppelhaus oder Reihenhaus als Starterhaus zu kaufen.
Wenn dann Kinder kommen, kann man sich immer noch vergrößern. Die Angebote sind preislich recht übersichtlich, und wenn noch im Bau, kann man sich auch noch einige Extras einbauen lassen.

Noch ne Alternative wäre, ein gebrauchtes Haus zu kaufen. Wenn man mal schaut, gibt es immer etwas passendes, mit dem man sich arrangieren kann

 

[nordanney]

Da kann ich ypg nur zustimmen. Für den Einstieg ne Nummer kleiner ist bestimmt noch die schlechteste Lösung.
Erbpacht macht m.E. allerdings eher weniger Sinn, da die meisten Erbpachtausgeber mit einer Erbpacht von 3-4% auf den Bodenwert rechnen. Für den Preis kann man auch kaufen.

 

[Der Da]

Wenn man ein eigengenutztes Haus baut, um es zu verkaufen kann man doch nur Verluste machen, außer es kommt plötzlich aus dem nichts ne S-Bahn Anbindung, oder die Gegend entwickelt sich zum Hype-Ort wie der Prenzlauer Berg.

Wir jedenfalls würden nach der aktuellen Marktlage für unser 2 Wochen bezogenes Haus niemals nicht den Preis bekommen, den wir investiert haben. Das einzige was wohl an Wert hinzugewonnen hat, ist das Grundstück.
Wenn man sein Geld zwischenparken will, macht eine kleine Wohnung in einer Boomstadt Sinn. Wir haben uns auch überlegt eine Altbauwohnung im Karlsruhe zu kaufen, und dann nen Studenten damit übers Ohr zu hauen. Die zahlen hier inzwischen bis zu 500 € pro 1 Zimmer Wohnung. Damit kannste dir die Wohnung locker Sanieren lassen. Und dass der arme Kerl dann 200 € Heizkosten im Monat hat, kann dir als Vermieter ja Wurst sein
Aber ganz so skrupellos sind wir nicht Also kein Geschäftsmodell mit dem wir uns wohl fühlen würden ...