Welche Kosten durch Bankkredit nicht abgedeckt?

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G

GeorgPuetz

Hm, es ist doch im Grund ganz einfach: Zu Beginn wird ein Finanzierungsplan aufgestellt, der tutto kompletto ALLE Kosten/Ausgaben beinhaltet. Diese Summe abzgl.. Eigenkapital zzgl. Reserve (für Unvorhergesehenes, welche bei einem Immobilienprojekt immer eintritt, also vorhersehbar ist ) ergibt den Finanzierungsbedarf.

Jetzt muss man der Bank nur noch klar machen, dass man nicht sein ganzes Eigenkapital zu Beginn einsetzt, sondern ein Teil für Dinge zurückbehält, die man bar bezahlt (z.B. Küche) oder das als Reserve auf'm Sparbuch liegen bleiben.
 
W

Wastl

Es kommt hier immer auf den Banker an. Bei uns wurde ein Teil der Küche gezahlt. Telekom / Stromanschluss usw. wurden auch über den Kredit abgedeckt.
Was nicht dabei war: Sämtliche Leistungen die inoffiziell bezahlt wurden - also bei denen keine Rechnung vorhanden war (z.B. Einbau der Hebeanlage durch befreundeten Installateur).
Aufmusterung, Erdarbeiten usw. waren im Kredit. Die Grundstücknebenkosten mussten wir privat zahlen, ebenso neue Möbel. Bei Freunden wurden sogar die Möbel durch den Kredit abgedeckt.
Jede Bank macht das anders.
 
B

Brisch

...
Mal sehen, was mir auf Anhieb so alles einfällt (das ein oder andere kann je nach BU und Bauleistungsbeschreibung natürlich schon im Hauspreis enthalten sein, muss aber nicht):

- Grunderwerbsteuer
- Notarkosten
- Vermessungskoten
- Kosten für Bodengrundgutachten
- Kosten für (zusätzlich erforderliche) Erdarbeiten
- Abfuhr von Erdaushub
- Kosten für Ausschachtung und Verlegung von Schmutz-/Regenwasserleitungen, sofern über die Bauleistungsbeschreibung hinausgehend (steht noch an)
- Setzen und Anschließen einer Regenwasserzisterne, sofern im Bebauungsplan vorgesehen
- Anschlusskosten der Energieversorger und Telekom
- Baustelleneinrichtung (meistens im Hauspreis enthalten, hab ich aber schon anders gesehen)
- Sonderwünsche abseits des Hausstandards (Aufmusterung), wie z.B. zusätzliche Steckdosen (Standard reicht grundsätzlich nie)
- benötigte Einrichtung, wie z.B. Küche
- Gestaltung der Außenanlagen / Grünflächen (z.B. Einfahrt zum Nachweis 2. Stellplatz wurde anerkannt bzw. wird anerkannt, da im Plan explizit genannt)
- etc. pp.
Sorry aber das stimmt so nicht, zumindest nicht so pauschal wie aufgeführt. Wir haben vor Abschluss der Finanzierung einen detaillierten Finanzierungsplan inkl. aller benötigten Punkte abgeben "müssen".
Somit wurden und auch anstandslos die von Dir als nicht abrechnungsfähig bezeichneten Punkte ausbezahlt (oben rot markiert). Also am besten VOR Unterschrift der Finanzierung klären und einen entspr. Plan austellen und zum Vertragsgegenstand machen.

Was sie bei uns z.B. nicht bezahlen sind oben schwarz markierte Punkte und das "Beraterhonorar des Bankberaters", welches auch nicht gerade klein ausgefallen ist.

Hallo,
1. Grundstück
- 5% Grunderwerbsteuer - kommunal unterschiedlich
- evtl. Maklergebühren, ca. 3,57% vom Grundstückspreis – kommunal unterschiedlich
- ca. 1,5% Notarkosten, gerechnet vom Grundstückspreis
3 x Eintragung ins Grundbuch (1. Auflassungsvormerkung, 2. Eigentumsübergang,
3. Eintragung der Grundschuld)

Korrekt, war bei uns auch nicht abrechnungsfähig.

2. Finanzierung
- evtl. Beratungs-/Abschlusskosten Finanzierung, ca. 1,5 % der kompletten Darlehenssumme
- ca. 0,25% Bereitstellungszinsen, gemessen an der Darlehenssumme

Korrekt, war bei uns auch nicht abrechnungsfähig.

3. Bauvorbereitung
- ca. € 2.800-€ 3.200,00 Vermessungsleistung (qualifizierte Lagepläne / Höhenvermessung /
Absteckung / Vermessung des Gebäudes)
- Bereitstellung der Anschlüsse für Bauwasser / Baustrom, ca. € 6,00 - € 8,00 Miete für
Standrohr/Tag, ca. € 300,00 Miete für Baustromzähler plus Verbräuche
- Gebühren (für Hausnummer, Genehmigung Entwässerung, Baugenehmigung), ca. € 1.000,00
– € 1.500,00, kommunal unterschiedlich (hätten wir abrechnen können, haben wir aber aus Eigenkapital erbracht)
- Bauherrenhaftpflichtversicherung ca. € 80 - € 150,00/Jahr, je nach Versicherungsgesellschaft

Nicht korrekt (sorry, gerade Dir wage ich kaum zu widersprechen, aber wir konnten eben genau die Punkte nach vorheriger Auflistung im Kostenplan relativ einfach abrechnen).

3. Erdbau
- Abtransport des überschüssigen Erdreichs (normale Bodenverhältnisse) bei Keller, ca. € 1500,00 (lustig, konnten wir A abrechnen und B waren es eher € 5.500,00 bei uns )
- Innere Erschließung (Schmutz-/Regenwasserleitungen), ca. € 2,500 – je nach Leitungsweg
- Revisionsschächte, Rigole bzw. Versickerungsschacht, ca. € 1.900,00 - € 2.200,00 (im Kostenplan unter Leistungen des Kellerbauers enthalten und abrechnungsfähig)
- Reserve für Gründungsnebenkosten ca. € 8.000,00 für Bodenaustausch und/oder Ähnliches

Nicht korrekt (sorry, gerade Dir wage ich kaum zu widersprechen, aber wir konnten eben genau die Punkte nach vorheriger Auflistung im Kostenplan relativ einfach abrechnen).

4. Hausanschlusskosten
- Strom/Gas/Wasser/Telekom, Anschluss an die Kanalisation, ca. € 8000,00 - € 8.500,00 - kommunal unterschiedlich

Steht noch an. Ich müsste jetzt erst nachschauen ob oder ob nicht abrechnungsfähig.
Aber auch mit der Höhe kommen wir nicht hin ... scheinbar haben wir uns eine zu teure Ecke ausgesucht zum bauen

5. Gebühren
- Abnahme der Entwässerungsleitung, ca. € 150,00 - kommunal unterschiedlich
- Schornsteinfeger (Abnahme des Schornsteins / Gasanlage - Achtung Gebühr fällt 2 x an), ca. € 200,00 - kommunal unterschiedlich
- Katasteramt (Übernahme der Daten des Vermessers in die Liegenschaftskarte), ca. € 150,00 – kommunal unterschiedlich

Insgesamt ca. € 35 - € 40.000,00


IN DIESER AUFLISTUNG SIND DIE ERFORDERLICHEN MITTEL FÜR BODENBELÄGE, MALERARBEITEN SOWIE AUßENANLAGEN NOCH nicht BERÜCKSICHTIGT!

Freundliche Grüße
Habe meine Anmerkungen sowie die Punkte die entgegen dieser Aufstellung (bei uns) abrechnungsfähig waren mal rot markiert.

Sorry wenn ich Dir widersprech, Du hast nachweislich mehr Ahnung als ich, aber ich gebe nur wieder, wie es bei uns gelaufen ist. Ich denke so Pauschalaussagen sind nicht immer und auf jeden Fall zutreffend.

Nix für ungut.
Gruss
Andi
 
B

Bauexperte

Hallo Andi,

Sorry wenn ich Dir widerspreche, Du hast nachweislich mehr Ahnung als ich, aber ich gebe nur wieder, wie es bei uns gelaufen ist. Ich denke so Pauschalaussagen sind nicht immer und auf jeden Fall zutreffend.
Ich glaube, hier liegt ein Denkfehler Deinerseits vor

Meine Liste der Baunebenkosten, welche Du zitierst, markiert nicht die Kosten, welche über eine Baufinanzierung abgedeckt sind/werden, sondern ausschließlich die real zu erwartenden Baunebenkosten jedes BV in NRW - mit kleineren, kommunalen Abweichungen; nicht mehr und nicht weniger. Ich erhebe keinerlei Anspruch darauf zu wissen, welche Kosten über ein Baudarlehen finanziert werden können und welche nicht; das wird von Bank zu Bank sehr unterschiedlich gehandhabt.

Diese Liste dient ausschließlich potenziellen Bauherren als Hilfe/Werkzeug, sich im Dschungel der Gesamtinvestitionen eines BV zurecht zu finden; nicht wenige Verkäufer reden von Baunebenkosten in Höhe TEUR Max. 12-15 und das entspricht definitiv nicht der Wahrheit!

Freundliche Grüße
 
B

Brisch

Hallo Andi,


Ich glaube, hier liegt ein Denkfehler Deinerseits vor

Meine Liste der Baunebenkosten, welche Du zitierst, markiert nicht die Kosten, welche über eine Baufinanzierung abgedeckt sind/werden, sondern ausschließlich die real zu erwartenden Baunebenkosten jedes BV in NRW - mit kleineren, kommunalen Abweichungen; nicht mehr und nicht weniger. Ich erhebe keinerlei Anspruch darauf zu wissen, welche Kosten über ein Baudarlehen finanziert werden können und welche nicht; das wird von Bank zu Bank sehr unterschiedlich gehandhabt.

Diese Liste dient ausschließlich potenziellen Bauherren als Hilfe/Werkzeug, sich im Dschungel der Gesamtinvestitionen eines BV zurecht zu finden; nicht wenige Verkäufer reden von Baunebenkosten in Höhe TEUR Max. 12-15 und das entspricht definitiv nicht der Wahrheit!

Freundliche Grüße
Na dann sind wir uns ja einig

Genau als solch einen "Leitfaden" kannte ich Deine Aufstellung auch, und genau so hat uns diese auch bereits sehr geholfen, was dazu führt dass sich unsere Kostenschätzung ziemlich gut mit den geschätzten Werten deckt.

Ich hatte nur angenommen, dass Du mit der Auflistung die Kosten nennst, die nicht über einen Kredit abrechenbar wären, da Du das hier zitiert hattest:

Zitat:

Welche Kosten sind grundsätzlich nicht abgedeckt?

Zitat Ende

Ergo, scheinbar ein Missverständnis meinerseits
Nix für ungut und ein schönes Wochenende !
Andi
 
K

kleineelfe

Hm, es ist doch im Grund ganz einfach: Zu Beginn wird ein Finanzierungsplan aufgestellt, der tutto kompletto ALLE Kosten/Ausgaben beinhaltet. Diese Summe abzgl.. Eigenkapital zzgl. Reserve (für Unvorhergesehenes, welche bei einem Immobilienprojekt immer eintritt, also vorhersehbar ist ) ergibt den Finanzierungsbedarf.

Jetzt muss man der Bank nur noch klar machen, dass man nicht sein ganzes Eigenkapital zu Beginn einsetzt, sondern ein Teil für Dinge zurückbehält, die man bar bezahlt (z.B. Küche) oder das als Reserve auf'm Sparbuch liegen bleiben.
Und wie macht man das der Bank klar?
Noch haben wir nichts von unserer Kreditsumme angefordert, aber wenn wir - wie es quasi im Kleingedruckten steht - erst unser Eigenkapital und dann unseren Kredit abrufen sollen, zahlen wir ggf. Sachen, die die Bank finanziert hätte von unseren Eigenkapital und bekommen andere Dinge später nicht finanziert, beispielsweise die Abfuhr des Schutts ...
 
Zuletzt aktualisiert 25.04.2024
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