Hausbau-Kosten in 2024, 2025 oder überhaupt nicht?

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kati1337

kati1337

Kinder und Hausbau gleichzeitig muss sich nicht ausschließen. Ich hatte beim ersten Haus ein winziges Baby und war in Elternzeit. Und wie's der Zufall will hab ich beim aktuellen Hausbau schon wieder ein winziges Baby und bin in Elternzeit.
Es kommt dabei alles auf die konkreten Zahlen an. Blöderweise sind die aktuell viel weniger zu eurem Vorteil als noch vor zwei Jahren. Wir haben die Finanzierung noch mit 2% Tilgung so abschließen können, dass wir auch in der Elternzeit gut klarkommen. Dann mit etwas weniger Puffer für Sparleistungen und Rücklagen für das eine Jahr. P.s.: Nicht vergessen, das Sparen hört nach dem Hausbau nicht auf. Häuser sind nicht für immer neu.
Bei uns stand aber auch noch eine 2 vor'm Komma, wo bei aktuellen Finanzierungsgesuchen vermutlich eher eine 4 steht. Wir würden bei den heutigen Bedingungen nicht in der gleichen Höhe finanzieren. Es würde zwar vermutlich von der Bank noch genehmigt werden, und wir haben auch ein etwas üppigeres Haushaltsnetto als ihr selbst in der Elternzeit (sind auch paar Jahre älter). Aber damit würde ich nicht mehr gut schlafen.
Ich bin kein Fan von dieser Pauschalen "nicht mehr als 30% vom Netto für's Haus"-Regel. Ich finde die trifft weder bei sehr knappen Einkommen zu (da könnte das schon zu viel sein), und erst recht nicht bei sehr hohen Einkommen (wenn ich 8k Netto habe steigen meine Lebenshaltungskosten ja nicht notwendigerweise proportional).

Unsere Finanzierung ist so gestrickt, dass wir während der Elternzeit noch gut zurechtkommen - der Gürtel etwas enger, aber er kneift noch nicht. Und wenn ich dann wieder Teilzeit arbeite sieht's schon wieder recht entspannt aus. Potentielle Gehaltssteigerungen etc habe ich dabei nicht eingerechnet. Ist auch nur bedingt sinnvoll. Heutige Finanzierungen hat man ja nicht mehr nach 20J getilgt, nichtmal auf dem Papier. Und wenn mehr Gehalt reinkommt würde ich das eher nutzen um schneller schuldenfrei zu sein. Wer will schon bis kurz vor der Rente (oder drüber hinaus) nen hohen Kredit tilgen? Rechnungen in der Art von "wir finanzieren heute Ar**h auf Hose, das höhere Gehalt später wird's scho' richten" halte ich für gefährlich.
 
F

FormiSven

Danke euch allen bis dahin, schöne Diskussion! :)

@Winniefred Wir möchten unbedingt in unserem kleinen Dorf wohnen bleiben, ein Umzug kommt für uns für die Zukunft eigentlich nicht in Frage, dafür fühlen wir uns zu wohl. Mit nur ca. 400 Einwohnern schränkt das einen möglichen Kauf von Bestand auch leider stark ein, da hier wirklich sehr wenig brauchbares auf den Markt kommt. Sollten wir dann 2024/25/26 wirklich sehen dass es mit dem Bau nichts wird, müssten wir uns aber wohl oder übel darüber Gedanken machen.

@ypg Meine Mutter ist mittlerweile neu verheiratet und ihr Mann bringt einiges an Aktien mit in die Ehe. Er hat grundsätzlich signalisiert uns hier zu unterstützen, da wir einen sehr guten Draht miteinander haben. Der andere Satz war vielleicht etwas schlecht ausgedrückt. Wir haben kürzlich geheiratet, wo auch ein bisschen was an Geld drauf ging. Ab jetzt lautet der Plan daher so viel Sparen wie geht - mal schauen wie wir das in den kommenden Monaten umgesetzt bekommen.

@CC35BS38 Das hatte ich oben in einem Nebensatz erwähnt. Das Grundstück ist variabel finanziert, damals zu einem Zinssatz von ca. 1,5%, heute sind wir bei ca. 3,5%, Tendenz vorerst weiter steigend. Hatten wir damals so gemacht, weil wir davon ausgegangen waren bei einem ähnlichen Zinsniveau wirklich 23/24 bauen zu können. Leider ist es jetzt durch die Zinsen eben anders gekommen als gedacht, aber hinterher ist man bekanntlich immer schlauer ...

@kati1337 Danke für deinen ausführlichen Input! Ich gehe sehr wohl davon aus, dass wir 2025 ein Haushaltsnetto von >6.000 € vorweisen können. Mein Vorgesetzter hat mir bereits signalisiert dass ich in den kommenden 18-36 Monaten zum Teamleiter aufsteigen soll. Das sind alles noch ungelegte Eier, aber die Aussicht ist da und ich fühle mich dort auch sehr wohl.

Es bleibt spannend, so oder so ... :D
 
WilderSueden

WilderSueden

Das sehe ich nicht so. Preisrückgänge für nicht sanierte Objekte im Bereich von Städten bei bis zu 30%. Wenn ich jetzt ein Haus mit einer Gastherme kaufe, diese austausche und die evtl. nötigen energetischen Sanierungen (OG/Dachdämmung + Kleinzeug) durchführe, kann ich in einem schönen Haus noch lange ohne hohes Investment wohnen. Ja, die Heizkosten mögen steigen. Das tun sie aber auch in der Mietwohnung mit Gasheizung und ohne Dämmung.
Und in 5-10 Jahren sieht a) die Bonität anders aus und b) sind die Verfügbarkeit + Preise für WPs und Dämmung (da bis dahin Massenprodukte) m.E. deutlich niedriger.
Ich kann jetzt nur für die Gegend hier sprechen. Da sind die Angebotspreise von völlig abgehoben jetzt auf das Niveau von Ende 2020 zurückgegangen. Das war schon damals kein Schnäppchen. Und es ist ja auch nicht nur der Faktor Energie...bei vielen der Häuser sind noch originale Bäder drin und gammeln fröhlich vor sich hin, und so weiter. Da rattern einfach auch die Tausender durch.
Damals war Neubau ähnlich teuer wie Kauf + Kaufnebenkosten + Teilsanierung. Das gilt jetzt nicht mehr ganz, aber unter 500k Budget braucht man hier im Bestand auch mit Schmalspursanierung nicht anfangen. Das wäre für den TE immer noch zu viel.
 
Y

ypg

Ab jetzt lautet der Plan daher so viel Sparen wie geht -
Das würde ich auch so sagen - ob ins Grundstück oder überhaupt :)
Er hat grundsätzlich signalisiert uns hier zu unterstützen,
Naja, mal ehrlich: wer erwartet denn, dass jmd, der seine Unterstützung kund tut, tatsächlich Aktien verkauft, bzw. seine Altersvorsorge aufgeben muss, wenn man selbst gut verdient und 5 oder 6000€ Gehälter vorzuweisen hat. Eine Unterstützung würde ich sehen, wenn die erste Babyausstattung angeschafft werden muss oder etwas im 4-stelligen Bereich fehlt, aber nicht mehr. Vielleicht kann man sich den Carport schenken lassen…
Lasst die Finger von der Altersvorsorge Eurer Eltern!
ein Umzug kommt für uns für die Zukunft eigentlich nicht in Frage, dafür fühlen wir uns zu wohl.
Wer was erreichen will, muss sich auch mal bewegen. Wer sagt denn, dass man das Wohlgefühl am anderen Ort nicht steigern kann? Was sagt das Wohlgefühl bei finanzieller Unterstützung aus der Familie?
 
P

Prager91

Kinder und Hausbau gleichzeitig muss sich nicht ausschließen. Ich hatte beim ersten Haus ein winziges Baby und war in Elternzeit. Und wie's der Zufall will hab ich beim aktuellen Hausbau schon wieder ein winziges Baby und bin in Elternzeit.
Es kommt dabei alles auf die konkreten Zahlen an. Blöderweise sind die aktuell viel weniger zu eurem Vorteil als noch vor zwei Jahren. Wir haben die Finanzierung noch mit 2% Tilgung so abschließen können, dass wir auch in der Elternzeit gut klarkommen. Dann mit etwas weniger Puffer für Sparleistungen und Rücklagen für das eine Jahr. P.s.: Nicht vergessen, das Sparen hört nach dem Hausbau nicht auf. Häuser sind nicht für immer neu.
Bei uns stand aber auch noch eine 2 vor'm Komma, wo bei aktuellen Finanzierungsgesuchen vermutlich eher eine 4 steht. Wir würden bei den heutigen Bedingungen nicht in der gleichen Höhe finanzieren. Es würde zwar vermutlich von der Bank noch genehmigt werden, und wir haben auch ein etwas üppigeres Haushaltsnetto als ihr selbst in der Elternzeit (sind auch paar Jahre älter). Aber damit würde ich nicht mehr gut schlafen.
Ich bin kein Fan von dieser Pauschalen "nicht mehr als 30% vom Netto für's Haus"-Regel. Ich finde die trifft weder bei sehr knappen Einkommen zu (da könnte das schon zu viel sein), und erst recht nicht bei sehr hohen Einkommen (wenn ich 8k Netto habe steigen meine Lebenshaltungskosten ja nicht notwendigerweise proportional).

Unsere Finanzierung ist so gestrickt, dass wir während der Elternzeit noch gut zurechtkommen - der Gürtel etwas enger, aber er kneift noch nicht. Und wenn ich dann wieder Teilzeit arbeite sieht's schon wieder recht entspannt aus. Potentielle Gehaltssteigerungen etc habe ich dabei nicht eingerechnet. Ist auch nur bedingt sinnvoll. Heutige Finanzierungen hat man ja nicht mehr nach 20J getilgt, nichtmal auf dem Papier. Und wenn mehr Gehalt reinkommt würde ich das eher nutzen um schneller schuldenfrei zu sein. Wer will schon bis kurz vor der Rente (oder drüber hinaus) nen hohen Kredit tilgen? Rechnungen in der Art von "wir finanzieren heute Ar**h auf Hose, das höhere Gehalt später wird's scho' richten" halte ich für gefährlich.
Wie du sagst... Hausbau und Kinder gleichzeitig muss sich nicht ausschließen - in der aktuellen Phase allerdings leider zu 100%, vor allem bei den Rahmenbedingungen.

Wir schrauben aktuell unsere Tilgung während der Elternzeit herunter umso die nächsten Jahre (evtl. auch 2. Kind) besser leben zu können. Können wir uns aber auch nur erlauben, weil wir zu 1% Zinsen finanziert haben.

Wer heute finanziert kann dann halt einfach NICHTS mehr tilgen und somit ist die Finanzierung nicht machbar mMn.

Als Paar ohne Kind (auch nicht geplant) definitiv möglich - bei Kinderwunsch mit "normalen" Rahmenbedingungen schier unmöglich.
 
X

xMisterDx

Hängt am Ende alles davon ab, wie sich Inflation und Zinsen entwickeln.
6.000 EUR in 2025 bei 4% Zinsen und einer Teuerung von 25% ggü. 2020... das verhält sich ungefähr wie 4.500 EUR 2020.

Und mit 4.500 EUR Netto und 1-2 Kindern war es 2020 schon eine mutige Entscheidung.

Besonders kritisch sehe ich das Eigenkapital. Das ist bei hohen Kreditzinsen sehr, sehr wichtig.
20% will die Bank in der Regel sehen...

Ihr solltet also ab jetzt Geld zurücklegen wo immer es geht. Unter 100.000 EUR Eigenkapital sehe ich ne Finanzierung nicht als realistisch...
 
Zuletzt aktualisiert 24.04.2024
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