Blähton: Vor- und Nachteil, Dicke, Anbieter

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D

danielohondo

Ich hätte auch beim Doppelhaus keine Bedenken gegen Bims oder Blähton (für alle Wände, Außen-, Innen- und sogar die "gemeinsame"), nähme bei Porenziegel allerdings dort für die "Haustrennwand" dann doch KS.
Wo ist der Unterschied genau zwischen Blähton und Bims?

Wir bauen mit Bims von Meurin. Die Steine sind innen mit Perlit gefüllt. Ähnlich wie bei Poroton.
 
S

Sunshine387

Nop, jeder für sich alleine ;) Die Nachbarn haben bereits bei Schwabenhaus unterschrieben und ihr Bau wird vermztlich auch kürzer als unser. Wir sidn in regelmäßigen Austausch und auch gegenseitig kooperativ. Was sollte beachtet werden, bzw zu welchen Punketn müssen wir oder die Baufirmen uns absprechen?
Es ist generell schon mal gut, dass ihr beide definitiv keinen Keller baut. Dann ist die größte Gefahr schon mal gebannt. Ich persönlich würde einen gemeinsamen Anbieter aber auch empfehlen. Und wenn ihr nicht so viel Eigenleistung machen wollt ist der Preis für ein Fertighaus genauso hoch wie für ein Massivhaus. Habt ihr keine vollständige Aufstellung über die Kosten beim Massivhaus vorliegen? Das ist genauso teuer wie ein Fertighaus. Also wenn euch das zu teuer ist würde ich dringend die Baukosten mal komplett mit allen Nebenkosten kalkulieren, um entweder das Budget oder die Wünsche anzupassen.
 
11ant

11ant

Wo ist der Unterschied genau zwischen Blähton und Bims?
Huch, ja, nun hast Du mich aber "erwischt". Wie sag´ ich´s meinem Kinde ... wie erklärt man das, wenn man selber kein Geologe und kein Chemiker ist, sondern technischer Kaufmann und jahrzehntelang erfahrener Universaldilletant, "allgemeinverständlich vereinfacht" aber nicht "falsch" ? - nun, ich will es versuchen, mich möglichst nur mittelmäßig zu blamieren:
Also, am Anfang gab es zwei Grundideen, die zu drei Produkten führten.

Da stand zum Einen der Wunsch nach einem Baustoff, stabil wie Beton, aber ohne dessen schlechte Wärme"dämmung". Man nahm also einen Betonteig, allerdings ohne die kiesförmigen Zuschlagstoffe, und ersann eine Technik, die sich von der Idee her an eine Käsekultur mit einem gewissermaßen pyrotechnischen Backtriebmittel anlehnt. Dieser Hefeteigbeton wurde Gasbeton benannt und bekam seinen Markennamen (der heute ähnlich wie bei "Tempo" für Papiertaschentücher oder "Tesa" für Klebefilm vom Volksmund als Gattungsbezeichnung verwendet wird) nach dem Anfangsbuchstaben der Stadt Yxhult. Soweit also zum "Porenbeton".

Die zweite Grundidee lautete schlicht "wohin damit, und wie kann man das unnütze Zeug zu Geld machen". Der Laacher See Vulkan hatte - vor elftausend Jahren, also lange bevor man steinerne Häuser zu bauen begann - wie eine übersprudelnde Popcornmaschine Vulkangesteinsbröckchen über das "Neuwieder Becken" regnen lassen. Die Bauern hatten also Unmengen davon unter ihren Äckern liegen, und die Saatkrähen fraßen es nicht. Aber wenn man es mit Beton verpampte, konnte man stabile und feuerfeste Feldscheunen daraus bauen. Wenn man auf dem Bau von "Bims" spricht, ist also dieser Bimsbetonstein oder "Schwemmstein" oder "Leichtbetonstein" damit gemeint. Wobei "Schwemmstein" strengenommen nochmals etwas Anderes ist, weil weit häufiger mit industrieller als mit vulkanischer Schlacke hergestellt.

In der anderen Richtung ähnlich unweit von Koblenz entfernt im Westerwald liegt das Kannenbäckerland, ebenfalls sehr gesegnet mit einem je nachdem was man daraus macht ärgerlichen oder nützlichen Boden, der Schatz heißt in diesem Fall "Ton". "Kannenbäcker" sind "Töpfer". Auch "Blähton" ist wieder so eine verkürzte Begriffsverwendung, wenn man damit einen Baustoff meint. Dann ist es ebenfalls eine ähnliche Art Betonstein, nur daß hier ein Leichtbetonstein "haufwerksporig" durch eine "Verklebung" von Blähton entsteht. Ein "Haufwerk" ist - die Vorbemerkung nicht vergessen ! - eine Schüttung aus "Makromolekülen".

Als wesentlichen Unterschied zwischen Bims und Blähton könnte man - siehe Vorbemerkung: vereinfachtst erklärt - sagen, daß es sich bei den industriellen Steinprodukten in beiden Fällen um eine Art Zementsteine handelt, wobei das "Popcorn" beim Bims zwar in einem Vulkan auch mal sehr heiß entstanden ist, aber nach jahrzehntausendelangem Erkalten nun in einem kalten Herstellungsprozeß zusammengefügt wird; während beim Blähton Tonkügelchen (aktuell, industriell, nicht vor langer Zeit in einem Vulkan) in einem Brennprozeß gebläht werden, wobei diese Kügelchen den kleineren Körnungen von Hydrokultur-Sackware ähneln (aber natürlich durch die anderen Zutaten betongrau sind).

Im Ergebnis hat man in allen drei Fällen stabile "Kunststeine" mit strukturell hoher Festigkeit aber ansehnlichen Wärmedurchgangswerten, wobei "Bims" und "Blähton" trotz ihrer unterschiedlichen "Genetik" in ihren Eigenschaften effektiv eine sehr nahe Verwandtschaft aufweisen, während der "Ytong" (Vorsicht, Markenname !) auch für den Laien und mit bloßem Auge leicht unterscheidbar eine andere Gattung darstellt, nochmals sehr viel weniger Raumgewicht hat, und heimwerkerfreundlich sogar mit Holzsägen bearbeitbar ist.

So, liebe Kinder, bevor Ihr jetzt Blödsinn daraus träumt: der Erkläronkel ist kein Naturwissenschaftler und die Darstellungen sind zwangsweise unvollkommene Versuche von Erklärungen, die auch mit ostfriesischen blonden Frisösen kompatibel sein sollen - in der Bibel würde man sie "Gleichnisse" nennen ;-)
 
M

Mar_Mar

Eine andere Aussage unseres GU war,
in einem Blähton Haus hat er noch keinen Schimmel gesehen, ob mit oder ohne Kontrollierte-Wohnraumlüftung.
Für unsere beiden Häuser können wir das bestätigen (ohne Kontrollierte-Wohnraumlüftung)
Das ist auch ein Thema was noch zu klären ist. "Eigentlich" möchten wir keine Lüftung, was zB Lec***** gar nicht verbauen würde. Wir haben jetzt eine passive Fensterpfalz-Lüftung und finden es schrecklich (pfeift, dreckig, zügig). Aber ich denke auf lange Zeit macht es doch wieder Sinn. Zumindest du Vorbereitungen kann man treffen.
 
M

Mar_Mar

Es ist generell schon mal gut, dass ihr beide definitiv keinen Keller baut. Dann ist die größte Gefahr schon mal gebannt. Ich persönlich würde einen gemeinsamen Anbieter aber auch empfehlen. Und wenn ihr nicht so viel Eigenleistung machen wollt ist der Preis für ein Fertighaus genauso hoch wie für ein Massivhaus. Habt ihr keine vollständige Aufstellung über die Kosten beim Massivhaus vorliegen? Das ist genauso teuer wie ein Fertighaus. Also wenn euch das zu teuer ist würde ich dringend die Baukosten mal komplett mit allen Nebenkosten kalkulieren, um entweder das Budget oder die Wünsche anzupassen.
Wie in meinem Eingangspost geschrieben, ist Fertighaus für uns raus. Wir haben uns lange Gedanken gemacht und werden defintiv massiv bauen. Ob fertig massiv oder Stein auf Stein ist noch zu klären, aber Holzständer wird es nicht. Wir befinden uns ja auch gerade in einem Thread über den Baustoff Blähton, nicht über die Vorteile von Fertighäusern. Und nur weil meine Nachbarn jetzt vorgeprescht sind und schon unterschrieben haben werden wir uns nicht fügen. Wenn man es umdreht könnte man auch fragen warum sie nicht mit uns gesprochen haben. Aber darum geht es nicht und jeder kann einfach machen was er will. Das soll auch so sein. Keiner hat davon gesprochen das es uns zu teuer ist. Wir kennen unsere Kosten und Möglichkeiten sehr gut.
 
M

Mar_Mar

Kann jemand den etwas zu den Nachteile der Fertig-Bauteile aus Blähton sagen? Wenn ich mir die Werte so ansehe, dann sollte man schon in Betracht ziehen ggf. eine 42cm Wand zu nehmen wenn man monolithisch baut.

Eine weitere generelle Frage: Alle Massivhaus Stein auf Stein Anbieter wollen eine Wohnraumlüftung verbauen (sei vorgeschrieben), aber Lech*** mit Blähton nicht, obwohl genauso dicht. Woran liegt das? Gelten nicht für alle die gleichen Vorschriften?
 
Zuletzt aktualisiert 29.04.2024
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