Bausparvertrag zahlt mehr Zinsen als Baufinanzierung Zinsen erhebt

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S

Silent010

Wenn ich einen Bausparvertrag habe, bei dem ich 3% Zinsen erhalte und gleichzeitig eine Baufinanzierung mit 2% Zinsen bezahle - macht es dann Sinn den Bausparvertrag zu kündigen und den Betrag als Sondertilgung in den Kredit zu stecken?

Meine Gedanken: Ich bin nicht sicher ob ich diese Frage für mich zu einfach mit einem "Nein, Bausparvertrag laufen lassen und nach Ablauf als Sondertilgung einbringen" beantworte. Der Zins meiner Baufinanzierung (Annuitätendarlehen) ist bis zum Laufzeitende fest und das ist in ca. 25 Jahren. Wenn ich bei der Baufinanzierung jetzt tilge habe ich quasi 25 Jahre etwas davon, da ich ja mit dem Tag der Sondertilgung meine Tilgung ja direkt steigt.

Ich bin nicht so fit in den Finanzthemen, wäre super wenn mir jemand helfen kann.
 
J

JanCux20

So lange der Bausparer noch läuft und verzinst wird, generierst du 1% mehr Zinsen als Dich Dein Vertrag kostet. Also laufenlassen bis zum Ende der Sparphase , respektive so lange wie Du die 3% Zinsen bekommst, und dann erst leeren und als Sondertilgung einbringen.
Ggf. fällige Kontoführungsgebühren können das Ergebnis verwässern. Musst Du mit Deinen konkreten Zahlen und Daten mal ausrechnen
 
Occorim

Occorim

Wie HilfeHilfe schon sagte, musst du beim Bausparvertrag ggfls. Kapitalertragssteuer abführen, sobald der Sparer-Pauschbetrag überschritten wird. Das wären dann 26,375% Steuern auf die darüber hinausgehenden Erträge.

Den höheren Tilgungsanteil der Rate aufgrund von Sondertilgungen hast du ja bereits angesprochen. Dieser Effekt ist nicht zu unterschätzen und sorgt dafür, dass du bereits vor Ende der 25 Jahre schuldenfrei bist (Annahme: Volltilger) und dir ggfls. mehre Monate/Jahre an Raten (inkl. Zinsen) sparst.

Am besten du rechnest beide Szenarien in einer Exceltabelle anhand deiner Gegebenheiten über die gesamte Laufzeit durch und vergleichst dann.

Habe das für meine Situation auch getan: Ich habe ein Annuitätendarlehen mit 1,24% auf 20 Jahre. Nun stellt sich die Frage, ab wieviel Prozent Verzinsung ein Tagesgeld/Festgeldkonto besser abschneidet als jährliche Sondertilgungen. In meinem Beispiel war das aufgrund der oben genannten Punkte erst ab einer Verzinsung von 3,6% der Fall, also deutlich mehr wie die 1,24% des Darlehens!
 
WilderSueden

WilderSueden

In meinem Beispiel war das aufgrund der oben genannten Punkte erst ab einer Verzinsung von 3,6% der Fall, also deutlich mehr wie die 1,24% des Darlehens!
Das kann nicht sein. Den Zinseszinseffekt hast du auf beiden Seiten. Beim Kredit in Form gesparter Zinsen und höherer Tilgung. Bei der Anlage in Form von Zinseszins. Deshalb reicht es, wenn du den Kreditzins mit der Anlage nach Steuern vergleichst. Der Einfachheit halber nehme ich mal an, dass du darauf 25% Abgeltungssteuer zahlst, in der Praxis kann das wegen Freibeträgen weniger sein oder wegen Kirchensteuer etwas mehr. Für den Überschlag reicht es aber, dann sind wir in deinem Fall bei 1,24%/0,75 = 1,65%
 
Zuletzt aktualisiert 20.04.2024
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