geplantes Haus in der Nähe einer Bahnstrecke

4,80 Stern(e) 5 Votes
D

DG

Die Spekulationen über den Grundstückspreis wundern mich etwas. Wenn die Angaben zum Bodenrichtwert stimmen, dann ist das eine zumindest gefragte Lage, wenn nicht gar ein Sahnestück in der entsprechenden Stadt - hängt letztlich von der Größe der Stadt ab.

Zum Vergleich: Lippstadt hat ca. 35T Einwohner, ein Bodenrichtwert von 500-600€ wird hier nur in der Fußgängerzone erreicht und dort auch nur in dem Bereich, wo wirklich die meisten Fußgänger anzutreffen sind. Dort würde man aber keine reine Wohnbebauung errichten, es sei denn, man baut sehr hochwertig und hat seinen eigenen Laden um die Ecke.

In einer Stadt mit +250T Einwohnern ist das für ein Wohngebiet immer noch sehr stadtnah, muss sehr zentral liegen und hat damit vermutlich auch mit der Bahnstrecke ein erhebliches Entwicklungspotential, egal wo der Kurs gerade steht. (Vergleiche "BORIS NRW", Innenstadt von Essen oder Dortmund, dort werden die 500€ für reine Wohngebiete ab und an im absoluten Zentrum übertroffen, ansonsten sind das immer Misch-/Kerngebiete)

Das nur vorweg, näheres kann man sagen, wenn man Stadt und grobe Lage kennt.

@GManuel: ich vermute, dass sich der relativ hohe Bodenrichtwert aus Lage und Bebaubarkeit ergibt, heißt: ich tippe darauf, dass bei Dir nicht nur reines Wohnen erlaubt ist, sondern zumindest ein Mischgebiet vorliegt. Oder aber Wohngebiet in einer Stadt über 250TE und damit eine definitiv gefragte/exponiert Lage und das unabhängig von der Bahn bzw. deren negative Beeinträchtigung ist bereits eingepreist.

Wenn es ein Mischgebiet (also mit Gewerbe) ist, dann verzichtest Du zum Teil darauf, den Mehrwert des Grundstücks zu heben. Das ist dann Deine eigene Entscheidung. Für Gewerbe ist die Nähe zur Bahn nicht so relevant, weil nachts dort keiner schläft.

Wenn es ein reines Wohngebiet ist, ist es letztlich eine Entscheidung, wie man das bebaut. Man kann die Bahn/Stadt evtl. über einen jahrelangen Rechtsstreit zu irgendwas verpflichten - andrerseits, steht Dir aktuell frei, was Du mit dem Grundstück anfängst. Wenn die Wertentwicklung da ist und man die Lage selbst wohnlich nutzen kann (kurze Entfernung zur Arbeit zB), dann muss man eben so planen, dass man in Ruhe im Garten sitzen und nachts schlafen kann - wobei ich da persönlich skeptisch bin, es gibt aber technische Lösungen.

Wenn die Lage nicht der absolute Kracher zu Deiner Arbeit ist, würde ich aber dennoch drüber nachdenken, das Grundstück im Tausch gegen ein ruhigeres Baugrundstück anzubieten. Dü könntest zB gegen ein gleich großes Stück in Lage 300-400€ tauschen und hättest reichlich Startkapital für den Neubau zur Verfügung. Für viele Bauherren wäre da schon beim Grundstückskauf die Messe gesungen, insofern solltest Du Dir klar sein, welches Pfund Du da in der Hand hältst bzw. wie groß der persönliche Luxus ist, wenn Du den Wert der Lage durch eine Wohnnutzung nicht komplett hebst.

MfG
Dirk Grafe
 
C

Caspar2020

Boris preist aber lokale Einschränkungen (also bahnlinie durch nen kleinen Ort wird selten berücksichtigt) nicht mit ein. Z.b. bei reiner wohnbebauung und direkt am bahndamm ist selten der Boris preis zu realisieren. Wer will schon freiwillig an nen bahndamm ziehen.

@GManuel: Hast du den qm Preis aus Boris, bzw. in Boris nachgeschaut? Boris gibt es auch für Bayern.
 
D

DG

Boris preist aber lokale Einschränkungen (also bahnlinie durch nen kleinen Ort wird selten berücksichtigt) nicht mit ein.
Das ist meiner Meinung nach mit drin, weil alle Ortsfaktoren durch die Bewertung der Gutachterausschüsse berücksichtig werden.

Z.b. bei reiner wohnbebauung und direkt am bahndamm ist selten der Boris preis zu realisieren. Wer will schon freiwillig an nen bahndamm ziehen.
Ein Gewerbe, für das sich die Lage lohnt. Oder aber eine Mietwohnbebauung, bei der sich die Lage auch mit Bahndamm rentiert. Ist hier mMn eindeutig gegeben, wenn die Angaben zum BRW stimmen.

@GManuel: Hast du den qm Preis aus Boris, bzw. in Boris nachgeschaut? Boris gibt es auch für Bayern.
Boris ist afaik in Bayern nicht flächendeckend online verfügbar, vor allem in Großstädten nicht. Auskünfte gibt's dann über die Gutachterausschüsse bzw. BORIS, aber dann afaik kostenpflichtig.

MfG
Dirk Grafe
 
L

laemat

Eine einfache telefonische Bodenrichtwertauskunft ist immer kostenfrei. Eine Gebühr würde dem Sinn der Bodenrichtwerteauskunft entgegen stehen.
 
D

DG

Eine einfache telefonische Bodenrichtwertauskunft ist immer kostenfrei. Eine Gebühr würde dem Sinn der Bodenrichtwerteauskunft entgegen stehen.
Das ist aus meiner Erfahrung nicht korrekt. Ich weiß, dass zB das Land Niedersachsen während meiner Refererendarszeit auch für telefonische Auskünfte Kosten erhoben hat. Das regeln die Länder jeweils selbst, teilweise sind die telefonischen Auskünfte auch nicht mehr möglich und man bekommt die Auskünfte nur noch über ein online-Bezahlsystem.

Für flächendeckenden Zugang nimmt das Land NDS zB definitiv eine Gebühr, andere Länder handhaben das wiederum anders.

MfG
Dirk Grafe
 
C

Caspar2020

@Dirk Grafe: Bei uns durch den Ort (50259 Pulheim - Stommeln) führt eine Bahnlinie. Aus Sicht von BORIS sind in dem Ort 5 Zonen. Allerdings nicht wirklich ein Gefälle Richtung Bahnlinie zu sehen. Selbst wenn man 1km weit weg wohnt.
 
Zuletzt aktualisiert 25.04.2024
Im Forum Bauland / Baurecht / Baugenehmigung / Verträge gibt es 3127 Themen mit insgesamt 42348 Beiträgen


Ähnliche Themen
Alle Bilder dieser Forenkategorie anzeigen
Oben