Erfahrungen mit dem Heizen mit Flüssiggas?

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P

Posterika

Hallo Dellino,

bin auch nicht glücklich darüber, mit Öl heizen zu müssen...
Habe mir ein Haus im Außenbereich gekauft, Erdgas ist nicht verfügbar, eine Pelletheizung ist in der Anschaffung viel zu teuer und alles andere schlecht möglich, da kein Neubau. Bin auch kein Fachmann, aber (hoffentlich!) des Rechnens mit Dreisatz mächtig, und wenn man umrechnet auf die Leistung, also die KWh, und dabei bedenkt, dass ein Liter Öl ca. 10 KWh, ein Liter Flüssiggas jedoch nur 6,57 KWh Leistung erbringt (bei nur geringfügig niedrigerem Preis, z. Z. ca. 70 Cent gegen 66 Cent) ist Flüssiggas deutlich teurer! Bei mir jährlich rund 900 Euro. Und darin enthalten ist noch nicht einmal die Miete für den Tank, die mich bei den Zahlen gar nicht mehr interessierte. Für 900 Euro bekomme ich bereits zwei solide Öltanks je 1000 l, die keine Folgekosten haben. Erdgas entspricht in etwa dem von Erdöl. Ich kann mich bei den Zahlen natürlich nur auf die Angaben aus dem Internet und für meinen Wohnsitz (Münsterland) beziehen. Wenn Du einen Anbieter hast, der Dir Flüssiggas zum gleichen Preis wie Erdgas anbietet (aber bitte richtig rechnen!) und die Miete derart erschwinglich ist, dass es sich wirklich rechnet, hast Du tatsächlich Glück!

Viele Grüße

Erika
 

€uro

Hallo,
Was spricht also dagegen? Vielleicht weil die Anschaffung günstiger ist als Wärmepumpe und Pellets? Entscheiden muss das jeder selbst und wer in Zukunft richtig sparen will muss eben heute mehr zahlen. Ich rate jedenfalls lieber zu einer Propangasheizung als zu einer ALDI-Wärmepumpe.
Ein Ratschlag, der sehr von den eigenen Befindlichkeiten geprägt, dadurch aber nicht verallgemeinerungsfähig ist
Sicherlich ist auch Flüssiggas stets eine Alternative. Vergessen wird dabei häufig, dass durch den höheren Energieinhalt im Vergleich zu Erdgas, die unteren Modulationsgrenzen der WE deutlich ansteigen. Folge: Übermäßiges Takten mit all den bekannten negativen Begleiterscheinungen (Energieeffizienz, Verschleiß).

v.g.
 
D

dellino

Hallo, wenn wir hier mit Hiiii und Hä diskutieren ist das für mich keine Diskussionsgrundlage.
Ob Öl Teure ist als ... ist doch nicht das allesüberragende Thema! Es müsste doch erst einmal abgeklärt werden was zum Einsatz kommen könnte/dürfte, was der Betrieber möchte und ob es sinnvoll ist die Propananlage weiterzunutzen oder umzusteigen. Dabei spielt Lagerplatz, Geruch, Gefährdung, vorhandene Leitungen, Brennstoffkosten (schwer vorhersehbar) u. a. eine Rolle. Der Öltank ist eben noch keine Ölanlage. Da nicht alle Gegebenheiten bekannt sind, bzw. dies dann vor Ort sich ganz anders darstellen kann, ist die Diskussion hier nicht das abschließende Thema. Es sind nur zusammengetragene Meinungen welche keine Beratung ersetzen - sofern diese auch gewünscht ist?
Ich habe selbst genug Interessenten welche umrüsten möchten, dann aber jähhh erschrecken dass dies AUCH Geld kostet - und wenn dabei dann auch noch gespart wird, die Brennstoffkosten sogar höher ausfallen können als gehabt. Es wurde aus diesem Grund eine Pelletheizung bereits ausgeschlossen. Es gibt noch andere Kriterien außer dem Preis.
Ich bin nur Heizungsbaumeister und möchte Fachleute wie Sie natürlich nicht kritisieren. Aus diesem Grund betrachten Sie es bitte auch als MEINE Meinung, ohne weiteres zu kennen.
MfG Dellino
 
E

Erik_I

Hallo bibi,

erste Frage, wie sieht derzeit die Versorgungssituation aus? Habt Ihr noch Nachtspeicheröfen im Einsatz oder eine Öl-Heizung oder noch eine reine Kohlebeheizung?

Will man eine Heizung installieren, so sind neben dem Energieträger, auch andere Fragen zu klären und hierdurch Investitionen zu tätigen. Hierzu später mehr!

Wenn es eine Gasheizung werden soll, sollte man als erstes eine Anfrage beim örtlichen Energieversorger stellen, ob ein Gasanschluss vorhanden ist. Wenn nicht, kann es ein, das je nach dem, der Versorger spezielle Programme aufgelegt hat, die die Herstellung des Anschlusses subventionieren. Grundsätzlich sollte man bei einem nicht-subventionierten Anschluss mit rund 2.000 € rechnen.

Wenn kein Gas-Anschluss möglich ist, besteht die Alternative für einen Flüssiggastank, als Erd- oder Oberflächentank. Dies ist in Abhängigkeit von der örtlichen Situation (Optik, Sicherheitsabstände). Hier kann ein potenzieller Flüssiggasanbieter durch einen Ortstermin klären, was möglich ist. Die Tankgröße wird in Abhängigkeit von Verbrauch, sinnvollem Bestellryhtmus und den örtlichen Gegebenheiten (Anfahrt im Winter sicher möglich?) ausgewählt.

Grundsätzlich ist Flüssiggas genauso preiswert wie Erdgas. Der Energieinhalt ist der gleiche wie bei Öl, da 1 Liter Flüssiggas ungefähr 1,7 Kilogramm entspricht. Somit liegt Flüssiggas je Mengeneinheit preislich gleich, meist günstiger als Öl (in Abhängigkeit der Region, Bestellmenge, örtlichen Wettbewerb). Mittelfristig wird sich der Gaspreis vom Öl Preis entkoppeln, da die Preisbindung so nicht mehr besteht. Zudem steht in einem immer größerem Umfang Biogas zur Verfügung. Gas ist der einzige fossile Energieträger, der auch regenerativ erzeugt werden kann!

Zu Deiner Heizungsanlage. Wenn noch keine vorhanden ist, ist erst noch ein komplettes Heizungssystem in allen Räumen zu installieren, das ist heute durch sogenannte Fußbodenleistensysteme leicht zu realisieren. Dennoch entsteht ein nicht zu unterschätzender Investitionsumfang. Für ein Gas-Brennwertgerät sind grob 5.000 € plus die Systeminstallation im Haus inkl. Heizkörper anzusetzen. Je nach dem, besteht die Möglichkeit über die KfW zinsgünstige Kredite zu bekommen usw. usw.

Du siehst ein umfangreiches Thema, aber kein Hexenwerk.

Gruß

Erik
 
Zuletzt aktualisiert 23.04.2024
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