Grundstück und Baunebenkosten - Budget für Hausbau realistisch?

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B

Bauexperte

Hallo,

damit ich verständlich für Dich antworten kann, muß ich das Pferd ein wenig von hinten aufzäumen.

Bekannte hätte ich, die sich die Bewertung und Auswahl zutrauen würden (selbst alle Handwerker)
Ich habe im Laufe der Jahre viele gute Handwerker kennengelernt; die wenigstens davon können mit Ausschreibungsunterlagen umgehen, noch zwischen ihrer und einer, ihnen gewerkefremden Arbeit vernünftig differenzieren

und die Ausschreibung würde ich sowieso mit einem Bausachverständigen durchgehen.
Das ist - egal, zu wessen Gunsten Deine Entscheidung ausfällt, immer eine gute Wahl!

Nur ich verfolge halt die Maxime: Mache keine Geschäfte mit deinen Freunden.
Bleibe diesem Weg treu!

Auch hier muss man ehrlich sein: Wenn ein Fixpreis (z.B. Bauträger) steht, dann kann nur noch an der Qualität gespart werden, falls während Bauprojektes Probleme/weitere Kosten entstehen.
Die Sub-Sub-Geschichte, ist dann auch meist so, dass nicht der preiswerteste Anbieter den Zuschlag erhält, sondern der billigste.. Und um günstig zu sein, kann nur am Personal & Material gespart werden. (Maschinen kosten eben und sind unverzichtbar...)
Für einen BWLer hast Du eine eher destruktive Einstellung ...

Probleme am Bau - wie übrigens überall anders auch, entstehen immer dann, wenn viele Menschen an einem Projekt arbeiten. Das ist manchmal sehr ärgerlich, in der überwiegenden Mehrheit der Fälle aber nur ein wenig nervig; Ausnahmen bestätigen auch hier natürlich die Regel. Es kommt doch immer darauf an, wie die Lösung aussieht und umgesetzt wird? Btw. unterscheidet dies auch die seriösen von den weniger seriösen Anbietern (um mal den gängigen Ausdruck für solche Anbieter mit einem neuen Begriff zu belegen)

Wir haben uns auch einige Bauträger angesehen bzw. deren Leistungsbeschreibung - Tenor ist: Bei der Bemusterung wird meist vom unteren Preis ausgegangen (z.B. 20 Euro für den qm Fliesen), irgendwelche Special Editions von Badgarnituren und/oder das Minimum an Steckdosen. Bemusterungsupgrades oder sonstige Sonderwünsche (wie Fußbodenheizung) sind teuer zu bezahlen...
Dann hast Du Dir bisher die falschen Anbieter ausgesucht. Die überwiegende Mehrheit der bundesweiten GU/GÜ/BU arbeiten recht ordentlich und haben eine gute, mittlere Ausstattung in ihren BB. Mehr geht immer, keine Frage - für diese Fälle benenne ich immer die Position Rücklagen für Extra´s. Wenn Du allerdings auf den Spuren von Stadt & Land, der Fraktion der Anhängerkupplungsfreunde o.ä. unterwegs bist, dann wundert mich diese Aussage nicht wirklich.

Das ist eben mein größtes Problem, dass ich so etwas nicht einschätzen kann, ob von 2000, 5000, 10000 gesprochen wird.
Weißt Du bei der Wahl Architekt nach der Ausschreibung, bei einem GU bereits im Angebot.

Auch wieder so ein Risikopunkt: Staunässe und/oder Sickerwasser. Das heisst mit den 10T bin ich aber nicht auf der sicheren Seite, oder? Sondern es bestünde theoretisch ein Restrisiko, dass es auf Grund der Hanglage/Gefälle teurer werden könnte?
Hanggrundstücke haben tendenziell die höchste Quote, Gründungsmehrkosten zu erfordern; ich habe ja noch nicht von Anschüttungsmaßnahmen geschrieben


Herzlichen Dank! - Damit hat sich das Bauprojekt erledigt, v.a. wegen dem Risiko bzgl. Grundstück.
Du gibst auch schnell auf ...

Es gibt reichlich Einsparpotenzial bei Deinem BV; beginnend bei der Grundstückswahl und endend bei der Hausgröße. 185 qm sind schon ne Hausnummer; 150 qm und dafür alltagstauglich aufgeteilt, sind nicht selten eine sehr gute Alternative ... wenn nicht häufig auch die bessere Wahl.

Aber schauen wir Mal, was die aktuelle Niedrigzinspolitik und die überhöhten Bau- bzw. Immobilienpreise in 10 Jahren hervorbringen werden...
Zu Bestandsimmobilien spare ich mir jede weitere Kommentierung; darüber findest Du ausreichend Infos hier auf dem HBF.

Ich glaube nicht, daß die Zinsen in nächster Zeit (2-4 Jahre) steigen werden; was aber in 10 Jahren ist, kann Dir kein Mensch seriös beantworten. Warum gehst Du nicht schlicht den naheliegenden Weg?

Suche Dir einen seriösen Anbieter (die Bauherrentagebücher hier liefern gute Tipps, ebenso Neubaugebiete) und lasse ihn einen Entwurf, passend zum favorisierten Grundstück und eurer Lebenssituation zaubern (hast Du es reserviert/gekauft?) und mittels Festpreisangebot bepreisen. Dann weißt Du schon einmal recht genau, was Dich die Nummer Hausbau bei GU´s vergleichbarer BB kosten wird. Wenn Du ihm auch Einblick in das Bodengutachten gewährst, umso besser. Parallel kannst Du Gespräche mit Architekten führen und Dir einen Eindruck von ihrer Person und ihrem Angebot und zu erwartender Kosten machen (vergiß vorne nicht, sehr deutlich nach einem "kostenlosem" Beratungsgespräch zu fragen).

So aufgestellt, kannst Du imho erst darüber entscheiden, ob Du ein Haus bauen möchtest oder nicht. Den Kopf in den Sand stecken wird Dich nämlich auch in 10 Jahren nicht vorwärts bringen

Liebe Grüsse, Bauexperte
 
O

OnSite

Hallo Bauexperte,

Dankeschön

Für einen BWLer hast Du eine eher destruktive Einstellung ...

Probleme am Bau - wie übrigens überall anders auch, entstehen immer dann, wenn viele Menschen an einem Projekt arbeiten. Das ist manchmal sehr ärgerlich, in der überwiegenden Mehrheit der Fälle aber nur ein wenig nervig; Ausnahmen bestätigen auch hier natürlich die Regel. Es kommt doch immer darauf an, wie die Lösung aussieht und umgesetzt wird? Btw. unterscheidet dies auch die seriösen von den weniger seriösen Anbietern (um mal den gängigen Ausdruck für solche Anbieter mit einem neuen Begriff zu belegen)
sorry, das kam falsch rüber. Ich meinte damit: Es tummeln sich viele Bauherren, die meinen: für 200.000 Euro bekomme ich ein Haus... (und das glaube ich einfach nicht bzw. will es nicht wahrhaben )
sind dann verblüffelt, weil es eben nicht 200.000 wurden, sondern 250.000 und somit 25% über den kalkulierten Preis. (Dank der Nachfinanzierung in Verbindung mit den Zinsen wirds dann richtig teuer..)
Da will ich mir eben nichts vormachen, sondern schon zu Beginn sagen: Okay... Qualität hat ihren Preis und das könnte es kosten.

Dann hast Du Dir bisher die falschen Anbieter ausgesucht. Die überwiegende Mehrheit der bundesweiten GU/GÜ/BU arbeiten recht ordentlich und haben eine gute, mittlere Ausstattung in ihren BB. Mehr geht immer, keine Frage - für diese Fälle benenne ich immer die Position Rücklagen für Extra´s. Wenn Du allerdings auf den Spuren von Stadt & Land, der Fraktion der Anhängerkupplungsfreunde o.ä. unterwegs bist, dann wundert mich diese Aussage nicht wirklich.
Bei uns in der Gegend ist zur Zeit eine enorme Mietpreissteigerung und viele beginnen im Umkreis mit dem Bau; deshalb vermute ich, dass viele Anbieter aktuell (mit)verdienen möchten...
Was sind Anhängerkupplungsfreunde? (kapier' ich leider nicht ;-/) Begriff ist mir nicht bekannt :[

Du gibst auch schnell auf ...

Es gibt reichlich Einsparpotenzial bei Deinem BV; beginnend bei der Grundstückswahl und endend bei der Hausgröße. 185 qm sind schon ne Hausnummer; 150 qm und dafür alltagstauglich aufgeteilt, sind nicht selten eine sehr gute Alternative ... wenn nicht häufig auch die bessere Wahl.
Da Stimme ich dir voll und ganz zu. Überlegung war, dass wir eben eine gute Lage nehmen, damit wir es ggf. in ca. 30-50 Jahren wieder verkaufen könn(t)en.
Mit 150 qm könnten wir auch gut leben; wichtig ist nur ein entsprechendes Arbeitszimmer für meine Frau.
Vom Bauträger wurden uns für 2 Kinder mit Arbeitszimmer ca. 170 qm bis 200 qm empfohlen.
Aktuell bewohnen wir ca. 90 qm (allerdings bescheiden geschnitten) und die würden uns an sich reichen.

Aber ich denke, wenn wir eine B-Lage verwenden und dann beim Haus abspecken, dann dürfte es schon signifikant günstiger werden.

Zum Aufgeben: Nun ja, ich kann - wie einige im Finanzierungsthread - mir vieles schön rechnen, nur bin ich dann doch eher Realist und sage:
gut 1500 Euro pro Monat kann und möchte ich mir leisten; (heisst nach der Daumenformel: x*12*100/ i*t = 450000), alles oberhalb wäre nur ein Hoffen
Das Einkommen meiner Frau ist durch den Beamtenstatus festgelegt & prognostizierbar; bei meinem möchte ich ungern mit Erwartungen spekulieren
Und nur für das Haus leben... naja, ist jetzt nicht mein Lebensziel )

Zu Bestandsimmobilien spare ich mir jede weitere Kommentierung; darüber findest Du ausreichend Infos hier auf dem HBF.
Kenne leider deine Meinung nicht, ich sehe es aktuell für mich so, dass viele alte Gebäude durch die Flucht in Immobilien überteuert angeboten werden.

Ich glaube nicht, daß die Zinsen in nächster Zeit (2-4 Jahre) steigen werden; was aber in 10 Jahren ist, kann Dir kein Mensch seriös beantworten. Warum gehst Du nicht schlicht den naheliegenden Weg?

Suche Dir einen seriösen Anbieter (die Bauherrentagebücher hier liefern gute Tipps, ebenso Neubaugebiete) und lasse ihn einen Entwurf, passend zum favorisierten Grundstück und eurer Lebenssituation zaubern (hast Du es reserviert/gekauft?) und mittels Festpreisangebot bepreisen. Dann weißt Du schon einmal recht genau, was Dich die Nummer Hausbau bei GU´s vergleichbarer BB kosten wird. Wenn Du ihm auch Einblick in das Bodengutachten gewährst, umso besser. Parallel kannst Du Gespräche mit Architekten führen und Dir einen Eindruck von ihrer Person und ihrem Angebot und zu erwartender Kosten machen (vergiß vorne nicht, sehr deutlich nach einem "kostenlosem" Beratungsgespräch zu fragen).

So aufgestellt, kannst Du imho erst darüber entscheiden, ob Du ein Haus bauen möchtest oder nicht. Den Kopf in den Sand stecken wird Dich nämlich auch in 10 Jahren nicht vorwärts bringen
Ich glaube auch nicht, dass die Zinsen die nächsten 2-4 Jahre steigen werden, deshalb informieren wir uns jetzt aktuell und sparen in der Zwischenzeit eben für einen geplanten Hausbau.

Grundstück habe ich weder reserviert noch gekauft (nur als Interessent gelistet), ich möchte mich erst informieren usw., bevor ich überhastet irgendein BV aufziehe und dann merke: Mist hätte ich besser geplant, dann hätte ich gespart... Hätte, hätte, Fahrradkette...

Wie lange denkst Du, sollte man Vorlaufzeit für eine grundsolide Planung inkl. Finanzierung investieren?
 
B

Bauexperte

Hallo,

Was sind Anhängerkupplungsfreunde? (kapier' ich leider nicht ;-/) Begriff ist mir nicht bekannt :[
Insiderwitz ... sorry.

Alle die Anbieter, welche versprechen, daß sich ein hochwertiges Einfamilienhaus mit € 1000,00/qm/GF bauen läßt. Geht - aber dazu muß das gesamte BV in eigener Hände Arbeit hochgezogen werden; um Materialien zu beschaffen, braucht es eine Anhängerkupplung

Da Stimme ich dir voll und ganz zu. Überlegung war, dass wir eben eine gute Lage nehmen, damit wir es ggf. in ca. 30-50 Jahren wieder verkaufen könn(t)en.
Du läßt in Deiner These unberücksichtigt, das heutige Randgebiete imho die begehrten Lagen von morgen sein werden.

Vom Bauträger wurden uns für 2 Kinder mit Arbeitszimmer ca. 170 qm bis 200 qm empfohlen.
Bist Du mit einem Jaguar vorgefahren? Der Typ spinnt!

Und nur für das Haus leben... naja, ist jetzt nicht mein Lebensziel :eek
Noch ne gute Einstellung!

Kenne leider deine Meinung nicht, ich sehe es aktuell für mich so, dass viele alte Gebäude durch die Flucht in Immobilien überteuert angeboten werden.
Und zumeist alle überteuert oder in einem Zustand, wo ein Neubau preiswerter ist, da dann auch die Bausubstanz auf dem neuesten Stand ist.

Wie lange denkst Du, sollte man Vorlaufzeit für eine grundsolide Planung inkl. Finanzierung investieren?
Im Prinzip bedeutet dies - aus meiner Sicht - 3 Gespräche. Eines mit Deiner Hausbank, eines mit einem unabhängigen Finanzierungsmakler und das letzte mit einem Versicherungsmakler. Ich würde Dir auch immer empfehlen, diese Gespräche zu führen, bevor Du in die Gespräche mit Anbietern gehst. Es ist immer komfortabler zu entscheiden, wie viel Du von Deinen finanziellen Möglichkeiten einsetzen willst, als Dir einen "Kamm aufblasen" zu lassen. Außerdem habe ich es nicht mit den Bauchladenverkäufern á la: "bei uns bekommen Sie auch die passende Finanzierung zum Haus". Solche Verkäufer machen viel, aber in aller Regel Nichts richtig

Liebe Grüsse, Bauexperte
 
Zuletzt aktualisiert 27.04.2024
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