Verlangt die Bank bei Darlehensnahme unser Eigenkapital?

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W

wadenkneifer

Das kommt darauf an...

Beispiel 1: Eigenkapital 100k €, Grundstück inkl. Nebenkosten 75 k => Die Bank wird sehr wahrscheinlich darauf bestehen, dass Du das Grundstück inkl. Nebenkosten vom Eigenkapital bezahlst.
Beispiel 2: Eigenkapital 100 k €, Grundstück inkl. Nebenkosten: 150 k € => "Standard": Du bezahlst Nebenkosten und "so viel wie möglich" des Grundstückspreises vom Eigenkapital, Rest von der Bank. Variante "Baubegleitend": Du bezahlst z.B. die Nebenkosten und 50 k € vom Grundstückspreis vom Eigenkapital und den Rest bezahlt die Bank aus dem Kredit.

Wichtig: Behalte immer genügend Eigenkapital für die Nebenkosten zurück und setze nicht alles für den Kaufpreis des Grundstücks ein. Notar, Grundbuch solltest Du auf jeden Fall erstmal noch zurück behalten

PS: Im Zweifelsfall einfach bei der Bank anrufen, Vorschlag machen wie Du es gerne hättest und hören, was die Bank dazu sagt.
 
A

amelie74

Danke Wadenkneifer. Laut unserem Finanzierer müssen wir wohl 20% vom Kaufpreis des Grundstückes aus dem Eigenkapital berappen.
Den Rest des bleibenden Eigenkapital müssen wir dann wohl in die Notarkosten, grunderwerbsteuer etc. einsetzen. Weißt Du zufällig,ob die Hausanschlusskosten auch vom Eigenkapital gezahlt werden müssen, oder od das die Bank übernimmt?
 
B

Bauherren2014

Auch das ist sicher von der Bank abhängig, also am besten nachfragen.
Jede Bank handhabt das mit dem Eigenkapital unterschiedlich.

Wir beispielsweise hatten das Grundstück mitsamt dessen Nebenkosten schon aus Eigenkapital bezahlt, haben auch erst danach das Darlehen aufgenommen. Das entsprechende Eigenkapital musste nur per Kontoauszug belegt werden, danach war es der Bank prinzipiell egal, was wir mit dem Darlehen bezahlen und was mit Eigenkapital. Die Hausanschlusskosten hätten wir auch über die Bank laufen lassen können. Auch mussten wir nicht nachweisen, dass wir erst unser Eigenkapital ausgegeben haben und erst dann das Darlehen beansprucht haben (bei den meisten Banken ist es wohl aber so). Auch die Auszahlung läuft bei den Banken unterschiedlich. Oftmals ist es so, dass man die Rechnungen zur Bank schickt und die dann das Geld freigibt, was, wie wadenkneifer schon schrieb, bei kleinen Beträgen ziemlich nervig sein kann. Bei anderen Banken, so auch bei uns, kann man sich einen höheren Betrag auszahlen lassen, zahlt damit mehrere Rechnungen und schickt im Nachgang die Rechnungskopien an die Bank. Das ist natürlich meist der einfachere Weg, da man nicht wegen jeder Kleinigkeit zur Bank rennen muss.
Du siehst also, bei jeder Bank ist es ein wenig anders. Also wirklich am besten nachfragen, wie es gewünscht wird.
 
W

wadenkneifer

Die Hausanschlusskosten hatte ich Beispielhaft aufgeführt, weil da bei uns z.B 3-4 kleinere Rechnungen zusammen kommen, für die wir jedes mal einen Zahlungsabruf stellen müssten, wenn wir diese Kosten nicht aus Eigenkapital bezahlen müssten. Bei unserer Bank gibt es leider nicht die Möglichkeit, uns einen Betrag auszahlen zu lassen, von dem wir dann bestimmte Rechnungen erstmal "frei" bezahlen und dann die Rechnungen als Nachweis einreichen. Der Ablauf ist hier immer: Rechnung einreichen, wird von Bank bezahlt.
 
f-pNo

f-pNo

Bei unserer Bank gibt es leider nicht die Möglichkeit, uns einen Betrag auszahlen zu lassen, von dem wir dann bestimmte Rechnungen erstmal "frei" bezahlen und dann die Rechnungen als Nachweis einreichen. Der Ablauf ist hier immer: Rechnung einreichen, wird von Bank bezahlt.
Genau diese Frage habe ich meiner Bank heute gestellt. Auf uns kommen jetzt in den nächsten 2-4 Wochen Kosten von > 10.000 Euro zu, welche sich bei Beträgen zwischen 500 und 3.000 Euro bewegen. Die Bank hat als Mindestauszahlung 10.000 Euro angegeben. Mal schauen, ob die Bank zustimmt, dass 10.000 Euro auf mein Giro gehen, ich bezahle und dann die Rechnungen zwecks Nachweis einreiche.
Wenn nicht, wäre unser Eigenkapital komplett am Boden ohne zu wissen, was in den nächsten Monaten noch auf uns zukommt.
 
A

amelie74

Danke für die Infos. Wir müssen wohl direkt beim Finanzierer die klaren Modalitäten einholen. Ist es ratsam sich diese Verfahrensweisen schriftlich von der Bank bestätigen zu lassen, was genau abgerechnet werden kann, damit im Nachgang nicht das böse Erwachen kommt?
 
Zuletzt aktualisiert 25.04.2024
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