Kostenerfahrungen für möglichen Hausbau im ländlicheren Bayern

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O

obelix.

Hallo zusammen,

meine Verlobte (28) und ich (30) haben vor einer knappen Woche die Nachricht bekommen, dass wir von der Gemeinde hier (nördliche Oberpfalz; ländlicherer Raum) ein Grundstück (ca. 700qm, leichte Hanglage, aber Keller sollte nicht nötig sein) für rund 100.000€ kaufen könnten.
Baubeginn innerhalb von 3 Jahren, Fertigstellung danach in 2 Jahren.

Wir könnten das Grundstück mit Erspartem kaufen, das Haus müssten wir finanzieren.
Grundsätzlich hätten wir gerne unsere eigenen 4 Wände, um später darin mit Kind(ern) und Haustieren wohnen zu können.

Momentan sind wir beide fest angestellt und unser Haushaltseinkommen liegt bei ca. 6500€.

Jetzt ist momentan wohl ein denkbar schlechter Zeitpunkt, um so eine Frage zu stellen, da keiner von euch eine Glaskugel besitzt, aber evtl. habt ihr mehr Bauchgefühl und bessere Erfahrungswerte als wir.

Wir hatten uns vorgestellt, ein Fertighaus zu kaufen - grob: KF40(+?), ~140-160qm (ich weiß - große Spanne, aber mit Kindern, Homeoffice, etc. hängt ihr einiges in der Schwebe), kein Keller.
Garage, Garten, etc. kann alles nachträglich gemacht werden. Wir könnten ein paar Sachen in EL machen (Malern, Böden verlegen), würden also wohl "ausbaufertig" kaufen(?). Wir haben keine unverhältnismäßigen Ansprüche, aber es sollten schon genug Steckdosen im Haus sein, die Rollläden wäre elektrisch schön und die Fenster dürfen größer sein als Schießscharten.

Könnt ihr vielleicht sagen, was sowas ca. kosten würde. Wir gehen momentan von ~350.000 - 450.000 für das Haus (inkl. etwaiger Baunebenkosten, Bodenplatte, etc.) aus.
Haltet ihr das für realistisch? Wäre das zu viel/zu wenig?

Da sich das Ganze recht kurzfristig ergeben hat (Nachrücker nach ursprünglicher Absage) haben wir bisher noch nicht mit verschiedenen Anbietern sprechen können. Wir haben nur die Preise gesehen, die manche der Anbieter online aufrufen. Wir hätten jetzt geplant, uns in der Fertighauswelt in Nürnberg mal ein paar der Häuser dort anzusehen und erste grobe Richtpreise einzuholen. Es sieht nur momentan so aus, dass wir sehr bald eine Rückmeldung an die Gemeinde geben müssen, ob Interesse besteht...

...aber evtl. könnt ihr ja schon vorab grob einschätzen, wo hier die Reise hingehen würde.

Solltet ihr noch mehr Details brauchen, bitte einfach fragen... wir sind für jede Hilfe erstmal dankbar.
 
H

hanse987

Grundstück (ca. 700qm, leichte Hanglage, aber Keller sollte nicht nötig sein)
Wer hat gesagt, dass kein Keller nötig sein sollte? Ein Hang wird oft unterschätzt. Manchmal ist der Aufwand für eine Bodenplatte nicht viel geringer als ein Untergeschoss in den Hang gebaut.

Wir hatten uns vorgestellt, ein Fertighaus zu kaufen
Warum soll es ein Fertighaus werden? Zu so einem frühen Zeitpunkt sollte man andere Bauarten nicht gleich ausschließen.

Wir könnten ein paar Sachen in EL machen (Malern, Böden verlegen), würden also wohl "ausbaufertig" kaufen(?).
Malern oder Böden machst in der Regel auch bei schlüsselfertig. Ausbaufertig bedeutet meist dass du selbst den gesamten Innenenausbau machst. Kannst ihr das leisten?

Garage, Garten, etc. kann alles nachträglich gemacht werden.
Bitte bedenken, dass auch dies Geld kostet und dies muss man erst mal haben wenn man ein Haus abbezahlt und auch sonst noch leben will.

Bei Preisen ist wie aus einer Glaskugel lesen. Für die erste Kalkulation würde in auch mit 3000€/m² rein gehen plus Baunebenkosten

Ganz wichtig nichts gleich unterschreiben. Wenn mal ein Vertrag ansteht, alles erst in Ruhe prüfen bzw. gleich von Profi prüfen lassen.
 
WilderSueden

WilderSueden

Grundsätzlich würde ich mit 3000€ kalkulieren, aber nach Möglichkeit auch ein bisschen drüber durchrechnen und schauen wo eure Schmerzgrenze wäre. Viel kritischer als die Baupreise sind aber meiner Meinung nach die Zinsen und die sind noch schwerer vorhersehbar. Ebenso problematisch ist, dass Katalogpreise immer deutlich günstiger sind als die Abschlusspreise, lasst euch nicht von irgendwelchen Aktionshäusern blenden. Bei den meisten Fertighausanbietern ist die Bodenplatte nicht drin, die Erdarbeiten nicht, Müll auch nicht. Teilweise auch der Architekt nicht. Versorgeranschlüsse, etc kommen ohnehin auf Kosten des Bauherren. Dazu dann eben noch die eigentliche Ausstattung: richtige Heizung statt Luftheizung, energetische Stufe (warum eigentlich 40+, es gibt keine Förderung dafür mehr), Fliesen, Steckdosen, Waschbecken, Türen...da kann man durch Aufmusterung richtig Geld liegen lassen.

Zum Thema Keller: besorgt euch unbedingt einen Plan mit Höhenangaben oder kauft euch eine Schlauchwasserwaage und messt das selbst aus. Wir haben "ein bisschen Gefälle" und das auf 70-80cm geschätzt, tatsächlich sind es übers gesamte Grundstück 2m. Ohne Keller ist bei uns zwar noch wirtschaftlich, vollkommen überflüssig wäre einer aber dann doch nicht gewesen. Bei der Sache auch gleich noch die Außenanlagen durchdenken. Je mehr Gefälle, desto mehr musst du mit dem Gefälle arbeiten
 
askforafriend

askforafriend

2021er Preise:

3.050 Euro inkl Baunebenkosten ohne KfW, 2.800 inkl KfW Zuschuss (57.500 Euro).

Gebaut wurde KFW 55 230qm Wohn/Nutzfläche am Hang mit WohnKeller in Bayern. Große Fenster (inkl 2 Hebeschiebetüren) Kamin, Rollläden elektrisch im gesamten Haus sonst kein Schnickschnack.

Türen, Böden, Bäder, Treppenbelag in EL.
Kein Garten, kein Carport/Garage. Kein Zaun, keine Terrasse. Dafür aber Aufschüttungen, Stützmauern, Terrassenaufschüttung mit L-Steinen, Architekt inkl LPH 1-8.

Finanzierung fixiert im September 2021 für 1%.

Würde mal sagen, allein durch Wegfall KfW und den aktuellen 3,5% Zinsen würden wir dieses Jahr nicht mehr bauen. Abwarten und Tee trinken
 
B

bowbow91

Ich würde an eurer Stelle das Thema angehen, mit etwas Glück stabilisieren sich die Zinsen nun etwas. Wenn ihr 500k Darlehen braucht, könnte eine Rate von 2000-2100€ realistisch sein, was noch gut zum Einkommen passt. Bis Baubeginn wäre ja noch Zeit, da sollte man ja noch etwas sparen können.

Baupreise würde ich ebenfalls mit 3.000€-3.500€ / m2 anpeilen. KFW40+ halte ich für totalen Blödsinn aktuell.
 
Zuletzt aktualisiert 28.03.2024
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