Zinsbindung - Einschätzung Finanzierung

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T

toxicmolotof

Wenn das zweite Kind da ist, wird das wahrscheinlich erst mal eng.

Oder macht es dann Sinn die 1-2 Jahre mit 2,5% einzusteigen und dann auf 2% runter zugehen (man kann ja meistens "nur" mal wechseln)?
Das muss jeder selbst für sich entscheiden.

Ich könnte in dieser Einkommenssituation mit zwei Kindern solch einen Kredit mit 3% tilgen.

Ob und was möglich ist, ist eine Verhandlung mit der Bank. Wenn 1x geht, geht auch 2x mal. Nur zu welchem Preis...
 
Musketier

Musketier

Ganz davon abgesehen, dass die Kosten für Haus, Baunebenkosten und Garage wahrscheinlich zu niedrig sind, fehlen auch noch paar andere Kosten, wie Außenanlagen, Küche+Möbel, Maler- und Bodenbelagsarbeiten und die ganzen Kleinigkeiten nach dem Einzug, die sich auch aufsummieren.
 
F

Final

Danke schon mal für die Antworten.

Wegen den Baukosten werde ich noch mal nachfragen, danke für den Hinweis.

Wir hatten parallel noch mal ein Gespräch bei einer örtlichen Bank und bin da etwas verunsichert.

Es wurden drei "Möglichkeiten" vorgestellt (in allen ist noch zusätzlich KFW 124 drin, den habe ich zum Vergleich weggelassen, da er in allen drei Varianten die gleiche Bedingungen hatte, daher geht es "nur" um 272.000€ in der Berechnung):
1. reines Annuitätendarlehen mit einer Tilgung von 2% und einem Sollzins von 2,1% (2,14% Effektiv) - Rate von 1050€ (~29 Jahre Laufzeit)
2. ein vorfinanzierter Bausparvertrag mit 2,28% Eff, Die ersten 15 Jahre ~1104€, danach ~1300€ (Laufzeit ~26 Jahre)
3. Wohnriester Bausparvertrag mit einem kombinierten Annuitätendarlehen mit einer Rate von ~1040€

Ich hatte irgendwie das Gefühl, dass der Berater unbedingt den Wohnriester verkaufen wollt, danach den Bausparvertrag und "nur zur Not" das Annuitätendarlehen.

Er hat dann vorgerechnet, dass man mit dein reinen Annuitätendarlehen ~375.000€ kosten würde bei einem Zinsanstieg von 2% nach der Zinsbindung.
Der Bausparvertrag ~360.000€ und das Wohnriester (mit geschätzter Besteuerung im Alter, Steuervorteil) ~322.000€.

Wohnriester wurde hier ja schon genug diskutiert, irgendwie sind wir uns da sehr unsicher, ob das mit der Besteuerung im Alter so bleibt und ob die Steuervorteile nicht auch irgendwann abgeschafft werden?), daher fällt das wahrscheinlich für uns raus.

Mir geht es auch eher um den Vergleich der anderen beiden Varianten:

Bei den anderen beiden habe ich das Gefühl, dass da irgendwie "Äpfel mit Birnen" verglichen wird. Zum einen ist die Rate für 1) niedriger angesetzt als beim Bausparvertrag und auch die Erhöhung nach dem 15 Jahr ist nicht berücksichtigt. Ich habe das Mal versucht in einem Onlinerechner mit den entsprechenden Raten nachzustellen und komme da auf eine Restschuld von ~70.000€ nach den 20 Jahren. Selbst wenn man die Rate dann von ~1300€ dann beibehält und der Sollzins auf 8% gestiegen ist, komme ich auf einen ähnlichen Gesamtbetrag für der Bausparvertrag.

Welchen Sinn macht da noch der Bausparvertrag, bei dem man (wie ich das verstanden habe) unflexibler ist, falls man verkaufen muss?
Oder habe ich da einen Denkfehler drin?
 
8

86bibo

Die Berater bekommen für einen Bausparvertrag deutlich höhere Prämien wie für ein Annuitätendarlehen, bzw. beim Bausparvertrag schließt man ja beides ab: Darlehen + Bausparvertrag.

Bzgl. der Kosten solltest du wirklich genau hinschauen. Es ist allerdings wichtig vergleichbare Raten zu zahlen, ansonsten ist das mit der längeren Laufzeit teurer, da langsamer getilgt wird. Die eff. Zinsen sind rel. ähnlich, sodass man nicht unbedingt sagen muss, der Bausparvertrag ist raus. Bei 20 Jahren Zinsbindung und 70.000€ Restschuld, ist das Zinsrisiko aber auch sehr überschaubar. Evtl. macht es Sinn sich auch mal den Zinssatz für 15 Jahre oder 30 Jahre berechnen zu lassen. Evtl. ist das auch interessant, wenn man z.b. bei 15 Jahren dann etwas höher tilgen kann. Letztendlich ist es aber immer so, dass längere Zinssicherheit auch immer mehr kostet. Muss jeder selbst entscheiden, was einem das Wert ist.

Bzgl. Bausparvertrag: Was ich vorher nicht wusste, bedacht hab ist, dass man hier bzgl. Flexibilität genau hinschauen muss. Wenn die Rate schon knapp kalkuliert ist, muss man vorsichtig sein:
1.) In der Regel wird so kalkuliert, das innerhalb der Zinsbindungszeit von 15 Jahren (manchmal auch 10), die Zuteilung ist (meist 1-2 Monate vorher). Man man natürlich die Sparrate im Notfall reduzieren, aber dann verzögert sich die Zuteilung und die Zinsbindung ist ausgelaufen. Man muss dann auf die komplette Darlehenssumme (es ist ja noch kein Pfennig getilgt) Zinsen zahlen, die evtl. deutlich höher sind. Das kann richtig ins Geld gehen, wenn das 1-2 Jahre überbrücken muss. Man bekommt ja auch keine richtig guten Konditionen, da man mehr oder weniger an die Bank gebunden ist (volle Darlehenshöhe, aber Haus nicht mehr so viel Wert wie beim Neubau, BS-Summe ist gebunden). Man hat hier genau das Zinsrisiko, welches man eigentlich mittels Bausparvertrag vermeiden wollte
2.) Nach der Zuteilung ist eine Mindestrate vorhanden. Kann man die auch nicht halten, wird es auch sehr schwer. Wenn man Glück hat, kann man die Laufzeit verlängern, bei anschließendem Zinsrisiko. Im Ungünstigsten Fall muss man umfinanzieren (zu dann aktuellen Zinsen).

Einen Bausparvertrag würde ich nur machen, wenn ich sicher bin, dass ich die Mindestraten in beiden Perioden jederzeit begleichen kann. Ansonsten bezahle ich für eine Scheinzinssicherheit, die in der Realität nicht gegeben ist.
 
T

toxicmolotof

Die Berater bekommen für einen Bausparvertrag deutlich höhere Prämien wie für ein Annuitätendarlehen, bzw. beim Bausparvertrag schließt man ja beides ab: Darlehen + Bausparvertrag.
Kannst du "deutlich höhere Prämien" bitte mit Zahlen untermauern? Und gilt dies für jeden Berater? Auch hier bitte ich um Belege.

Ansonsten ist es nur dummes Geschwätz.
 
J

jochi79

Einen Bausparvertrag würde ich nur machen, wenn ich sicher bin, dass ich die Mindestraten in beiden Perioden jederzeit begleichen kann. Ansonsten bezahle ich für eine Scheinzinssicherheit, die in der Realität nicht gegeben ist.
Ich habe ein Angebot bei dem ich nach Zuteilung in voller Höhe sondertilgen kann sollten die Zinsen zu dem Zeitpunkt niedriger sein als die garantierten aus dem Bausparvertrag
 
Zuletzt aktualisiert 29.03.2024
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