Planung EFH für 4-köpfige Familie im flachen Westmünsterland

M

-Malte-

Hallo zusammen,

nachdem es vor einiger Zeit um die Auswahl unseres Grundstückes im Neubaugebiet ging (LINK), sind wir zwischenzeitlich in die Planung gestartet. Ein Architekt ist gefunden und ein allererster Entwurf (ohne Einarbeitung unseres Feedbacks) liegt uns seit kurzem vor, zu dem wir hier gerne Ideen und Gedankenanstöße sammeln wollen.

Bebauungsplan/Einschränkungen
Größe des Grundstücks: 456m² (rechteckig, 20,7m breit und 22,0m lang)
Hang: nein, komplett flach
Grundflächenzahl: 0,4
Geschossflächenzahl: 0,8
Baufenster, Baulinie und -grenze: 14m tiefes Baufenster über die komplette Grundstücksbreite
Randbebauung: ?
Anzahl Stellplatz: 2 Autos sollen untergebracht werden können
Geschossigkeit: 2 Vollgeschosse erlaubt (bei Pult- oder Flachdach)
Dachform: bei 2 Vollgeschossenen zwingend Pult- oder Flachdach, bei 1 Vollgeschoss keine Vorgaben
Stilrichtung: keine Einschränkungen
Ausrichtung: keine Einschränkungen
Maximale Höhen/Begrenzungen: Sockelhöhe max 0,5m; Traufhöhe max 6,5m; Firsthöhe max 11,0m
weitere Vorgaben: laut Bebauungsplan keine Dachaufbauten/Gauben erlaubt
Sonstiges: genaue Details leicht per Google "Bebauungsplan 8-23 Bocholt" auffindbar

Anforderungen der Bauherren
Stilrichtung, Dachform, Gebäudetyp: Wunsch ist ein hier im westlichen Münsterland typisches verklinkertes Satteldachhaus mit recht steiler Dachneigung. Umsetzung als Massivhaus.
Keller, Geschosse: Bau auf Bodenplatte ohne Keller; Raumprogramm entweder in EG/OG oder in EG/OG/DG unterbringen
Anzahl der Personen, Alter: 4 Personen (38, 35, 5, 3)
Raumbedarf im EG, OG: Wohnraum (Küche/Essen/Wohnen), Gäste-WC inkl. kleiner Dusche, Schlafzimmer Eltern ohne separate Ankleide, 2 Kinderzimmer, 1 Büro, 1 Bad, ausreichend Abstellmöglichkeiten für Familienalltag
Büro (Familiennutzung oder Homeoffice): 1 festes Homeoffice was an 4 Tagen/Woche in Vollzeit genutzt wird
Schlafgäste pro Jahr: kaum vorhanden -> kein Gästezimmer notwendig
offene oder geschlossene Architektur: Mittelweg
konservativ oder moderne Bauweise: Mittelweg
offene Küche, Kochinsel: Küche tendenziell offen, ggfls. mit leichter optischer Abtrennung
Anzahl Essplätze: Esstisch für 6 Personen
Kamin: nein
Musik/Stereowand: im Wohnbereich TV unterbringen
Balkon, Dachterrasse: nein
Garage, Carport: Garage für zahlreiche Fahrräder, Kinderfahrzeuge und sonstigen Outdoordingen gewünscht
Nutzgarten, Treibhaus: nein
weitere Wünsche/Besonderheiten/Tagesablauf, gern auch Begründungen, warum dieses oder das nicht sein soll: Wunsch ist ein klassisches EFH für eine 4-köpfige Familie mit festem Homeoffice. Kein "Palast", sondern eines, welches im Familienalltag gut funktioniert. Das Haus soll als "klimafreundlicher Neubau" (KFW300 ohne QNG) umgesetzt werden.

Hausentwurf
Von wem stammt die Planung?
Erstentwurf eines freien Architekten (erster Aufschlag ohne Anpassung von Details oder Einarbeitung von Feedback)

Was gefällt besonders? Warum?
  • Der Entwurf deckt unser Raumbuch/Lastenheft vollständig ab, alle notwendigen Räume und ausreichend Stauraum sind untergebracht.
  • Vorlieben wie bspw. Anordnung Küche/Essen/Wohnen "über Eck"; ähnlich große Kinderzimmer sind vorhanden.
  • Umsetzung als Satteldachhaus mit zwei Kapitänsgiebeln/Zwerchhäusern gefällt uns optisch sehr gut.

Was gefällt nicht? Warum?
  • Insgesamt ist der Grundriss insbesondere im Obergeschoss aus unserer Sicht noch nicht effizient geplant. Die Flurfläche ist deutlich zu groß. Gesamte Wohnfläche liegt bei ~179m² (EG 94m² und OG 85m²) und danach fühlt es sich irgendwie nicht an. Allein aus Kostengründen sehen wir uns im Bereich um 160m².
  • Haus ist aktuell als 11m*11m geplant und von unserem Gefühl müsste es eher gestreckt werden (12m*10m o.ä.), um bspw. Küche und Elternschlafzimmer etwas zu entzerren. Vermutlich kam die quadratische Form mit dem Hintergrund, dass das Dach so besser ausbaubar wäre.
  • Wir vermuten, dass der aktuelle Entwurf noch nicht auf 1 Vollgeschoss kommt (NRW: 3/4 Regelung) - hier müsste mit Kniestockhöhe und Dachneigung vermutlich noch angepasst werden.
  • Details sind anzupassen (bspw. Vorratsraum in der Küche entfernen und dafür Küche vergrößern; Türen; ggfls. zusätzliche Dachflächenfenster; …).

Preisschätzung laut Architekt/Planer: noch keine Schätzung vorhanden

Persönliches Preislimit fürs Haus, inkl. Ausstattung: 650k€ (Haus inkl. NK, Küche, Garage, Einfahrt/Terrasse)

favorisierte Heiztechnik: Wärmepumpe (ggfls. Solewasserwärmepumpe falls Ringgrabenkollektor passt, sonst LWWP)

Wenn Ihr verzichten müsst, auf welche Details/Ausbauten
-könnt Ihr verzichten:
überflüssige Flurflächen, ggfls. die Kapitänsgiebel/Zwerchhäuser
-könnt Ihr nicht verzichten: unser Raumprogramm inkl. ausreichend Stauraum, Fensterflächen für viel Licht im Haus

Warum ist der Entwurf so geworden, wie er jetzt ist?
Planung ist anhand unserer Wünsche/Raumbuch erfolgt und entspricht diesen grundsätzlich auch. Im Entwurf könnte die Treppe auch ins Dachgeschoss hochgezogen werden, wobei wir bei dieser Aufteilung ein ausgebautes Dachgeschoss platz- und kostentechnisch nicht brauchen würden und es auf ein unausgebautes Dach mit Zugang per Einschubtreppe hinauslaufen würde.

Abschließende Kommentare

Nach etwas drüber nachdenken sehen wir zwei Möglichkeiten:
  1. Den aktuellen Entwurf mit den Zwerchhäusern und Raumprogramm auf zwei Etagen effizienter gestalten und auf ~160m² zusammenschrumpfen. Das Dachgeschoss würde nicht ausgebaut werden.
  2. Einen alternativen Entwurf anfragen, bei dem das Haus insgesamt kompakter gestaltet wird und das Dachgeschoss vollwertig angebunden wird (im EG Küche/Essen/Wohnen, Gäste-WC, HTR; im OG 2 Kinderzimmer, Schlafzimmer & Bad, im DG Büro und Stauraum).
Wir freuen uns über Gedanken und Input eurerseits.

Viele Grüße
Malte
Lageplan eines Baugebiets mit roten Gebäudegrundrissen, Zufahrten, Straßen und Grünflächen.

Lageplan eines Baugebiets mit Häusern, Straßen und Bäumen

Detaillierter Grundriss eines Hauses mit Wohnbereich, Küche, Flur und Garage

Grundrissplan eines Hauses mit Flur, Schlafzimmern, Bad und Küche
 
RomeoZwo

RomeoZwo

1) Warum baut man die Garage in den Westen? Nur weil das auf dem "Copy Paste" Plan der Gemeinde so eingezeichnet ist? An den Baulinien sehe ich keinen Zwang dieser Grundstücksanordnung.

2) Abendsonne (Nord-West) ist für mich mit das schönste Licht - vor allem weil man zu der Zeit auch zu Hause ist und ggf. etwas Zeit zum genießen hat. Ich würde NIE die Wirtschaftsräume nach Westen ausrichten.

3) Der Abstellraum im OG ist so doch sehr komisch. Vor allem da an der Wand zum Schlafzimmer ja sehr viel Platz für einen Schrank ist. 242cm Pax mit 60 Tiefe auf 4m ersetzt dieses Abstellräumchen locker, oder eben ein ähnlicher Einbauschrank aufgrund der Dachschräge. Ein großzügiges Bad ist auch was feines.

4) Die Küche ist nicht riesig, ob da die Abtrennung in den Vorratsraum wirklich mehr Sinn macht als eine bessere Küchenplanung würde ich auch hinterfragen. Vor allem da ja im EG für die Hausgröße sehr großzügig Wirtschaftsräume verteilt werden.

5) Die Fenstergrößen und Verteilung könnte man sich auch nochmal anschauen. Mir wäre es vermutlich zu dunkel.

P.S.: Das ist eine Fertighausplanung die bisle an eure Ideen angepasst wurde, oder?
 
M

MachsSelbst

Es ist doch eigentlich offensichtlich oder?
Die Speisekammer... 4m² für 2 Schränke am Ende des Raumes, sonst nur Luft. Quatsch, weg damit, Küche vergrößern, dann sind da locker 4 bis 5 Schränke drin.

Flur im OG ist viel zu groß, das Schlafzimmer kann man bis an die Treppe vergrößern. Was soll da "hinten" passieren sonst? Nur Luft.

Arbeitszimmer im OG ist zu groß, dafür die Kinderzimmer größer machen.

22m² für HAR und Abstellen? Viel zu groß. HA weg, Wohnzimmer größer machen.
Und weißt du was dann rauskommt? Ein Standardgrundriss von jedem zweiten GU aus der Schublade ;)

Die gibt es nicht, weil sie so unsinnig sind...
 
H

haydee

Ich verstehe was du meinst. Wir haben 11x11 m und das wirkt deutlich großzügiger.

Was immer beengt wirkt ist eine Treppe gleich neben dem Eingang. Deine Speisekammer kann man kaum möblieren, alleine der Zugang benötigt schon fast die Schrankfläche die der Architekt eingezeichnet hat.
Sehr viel Flur auf beiden Stockwerken, unten großzügiger HWR und großzügige Technik
Oben der Flur neben der Treppe ist überflüssig, der Abstellraum ist ein Schrank.

Schaue dir mal die vielen Standardgrundrisse im Netz an. Die passen oft für den Durchschnitt. Überlege genau eure Anforderungen. Also nicht 2 Kinderzimmer, Arbeitszimmer usw., sondern Bauernschrank von Oma Hilde mit Abmessungen xyz, in der Garderobe müssen noch Tasche mit Golfschlägern untergebracht werden usw. Also alles was euch vielleicht von anderen Familien unterscheidet, was euch wichtig ist. Das muß bzw sollte einfließen.
 
kbt09

kbt09

Mir gefällt leider gar nichts an dem Grundriss.

Im EG sind 3 Räume für Hauswirtschaft, Anschlüsse, Vorräte etc. mit gut insgesamt 27 qm, außerdem 16 qm Flur mit einer Treppe deren Aufgang direkt neben der Haustür beginnt und einem Stauraum, der bei Ausnutzung dann an einen Standardflur erinnert.

Diese 43 qm müssen neu angesetzt werden und damit der komplette Grundriss.

Zum OG .. Die Kinderzimmer haben schmale bodentiefe Fenster und sonst kein Licht.

Anzahl Stellplatz: 2 Autos sollen untergebracht werden können
Geschossigkeit: 2 Vollgeschosse erlaubt (bei Pult- oder Flachdach)
Dachform: bei 2 Vollgeschossenen zwingend Pult- oder Flachdach, bei 1 Vollgeschoss keine Vorgaben
Stilrichtung: keine Einschränkungen
Ausrichtung: keine Einschränkungen
Maximale Höhen/Begrenzungen: Sockelhöhe max 0,5m; Traufhöhe max 6,5m; Firsthöhe max 11,0m
Ist das wirklich so? Denn Firsthöhe 11 m würde auch 2-geschossig mit Satteldach erlauben.
 
M

-Malte-

Grundsätzlich vorweg einmal, dass das eine Grobplanung war, anhand der wir verschiedene Aspekte/Möglichkeiten diskutiert haben. So ergeben sich einige Dinge wie die komische Abstellkammer im OG, die beispielhaft eingezeichnete Speisekammer im Erdgeschoss oder die (fehlenden) Fenster. Nach meinem Verständnis ein ausloten, ob das grundsätzlich in eine richtige Richtung geht und Einholung entsprechenden Feedbacks von uns.

Danke für das erste Feedback, ich versuche mal schrittweise auf die Punkte einzugehen.

1) Warum baut man die Garage in den Westen? Nur weil das auf dem "Copy Paste" Plan der Gemeinde so eingezeichnet ist? An den Baulinien sehe ich keinen Zwang dieser Grundstücksanordnung.

2) Abendsonne (Nord-West) ist für mich mit das schönste Licht - vor allem weil man zu der Zeit auch zu Hause ist und ggf. etwas Zeit zum genießen hat. Ich würde NIE die Wirtschaftsräume nach Westen ausrichten.

3) Der Abstellraum im OG ist so doch sehr komisch. Vor allem da an der Wand zum Schlafzimmer ja sehr viel Platz für einen Schrank ist. 242cm Pax mit 60 Tiefe auf 4m ersetzt dieses Abstellräumchen locker, oder eben ein ähnlicher Einbauschrank aufgrund der Dachschräge. Ein großzügiges Bad ist auch was feines.

4) Die Küche ist nicht riesig, ob da die Abtrennung in den Vorratsraum wirklich mehr Sinn macht als eine bessere Küchenplanung würde ich auch hinterfragen. Vor allem da ja im EG für die Hausgröße sehr großzügig Wirtschaftsräume verteilt werden.

5) Die Fenstergrößen und Verteilung könnte man sich auch nochmal anschauen. Mir wäre es vermutlich zu dunkel.

P.S.: Das ist eine Fertighausplanung die bisle an eure Ideen angepasst wurde, oder?
Garage im Westen aufgrund der sonstigen zu erwartenden Bebauung, die vermutlich früh das Licht schlucken wird und insbesondere der Bundesstraße, die im Westen am Baugebiet vorbeiführt.

Es ist doch eigentlich offensichtlich oder?
Die Speisekammer... 4m² für 2 Schränke am Ende des Raumes, sonst nur Luft. Quatsch, weg damit, Küche vergrößern, dann sind da locker 4 bis 5 Schränke drin.

Flur im OG ist viel zu groß, das Schlafzimmer kann man bis an die Treppe vergrößern. Was soll da "hinten" passieren sonst? Nur Luft.

Arbeitszimmer im OG ist zu groß, dafür die Kinderzimmer größer machen.

22m² für HAR und Abstellen? Viel zu groß. HA weg, Wohnzimmer größer machen.
Und weißt du was dann rauskommt? Ein Standardgrundriss von jedem zweiten GU aus der Schublade ;)

Die gibt es nicht, weil sie so unsinnig sind...
Fachliche Frage: Kann man bei so einem Grundriss problemlos das Schlafzimmer im OG vergrößern, so dass dann im EG und OG die tragenden Wände nicht an der gleichen Stelle stehen? Ansonsten wäre das bei dem Grundriss natürlich möglich, indem die Gesamtmaße des Hauses etwas in die Breite gezogen werden.

Ich verstehe was du meinst. Wir haben 11x11 m und das wirkt deutlich großzügiger.

Was immer beengt wirkt ist eine Treppe gleich neben dem Eingang. Deine Speisekammer kann man kaum möblieren, alleine der Zugang benötigt schon fast die Schrankfläche die der Architekt eingezeichnet hat.
Sehr viel Flur auf beiden Stockwerken, unten großzügiger HWR und großzügige Technik
Oben der Flur neben der Treppe ist überflüssig, der Abstellraum ist ein Schrank.

Schaue dir mal die vielen Standardgrundrisse im Netz an. Die passen oft für den Durchschnitt. Überlege genau eure Anforderungen. Also nicht 2 Kinderzimmer, Arbeitszimmer usw., sondern Bauernschrank von Oma Hilde mit Abmessungen xyz, in der Garderobe müssen noch Tasche mit Golfschlägern untergebracht werden usw. Also alles was euch vielleicht von anderen Familien unterscheidet, was euch wichtig ist. Das muß bzw sollte einfließen.
Korrekt, ich sehe hier auch viele Baustellen, die ein Standardgrundriss eher abdeckt. Ein vom Haustyp und Schnitt recht ähnlicher Grundriss ist aus meiner Sicht "Kern Haus Aura", der das Ganze auf 9,6m*12,6m und insgesamt 159m² unterbringt.

Mir gefällt leider gar nichts an dem Grundriss.

Im EG sind 3 Räume für Hauswirtschaft, Anschlüsse, Vorräte etc. mit gut insgesamt 27 qm, außerdem 16 qm Flur mit einer Treppe deren Aufgang direkt neben der Haustür beginnt und einem Stauraum, der bei Ausnutzung dann an einen Standardflur erinnert.

Diese 43 qm müssen neu angesetzt werden und damit der komplette Grundriss.

Zum OG .. Die Kinderzimmer haben schmale bodentiefe Fenster und sonst kein Licht.

Ist das wirklich so? Denn Firsthöhe 11 m würde auch 2-geschossig mit Satteldach erlauben.
Die Vorgabe im Bebauungsplan ist tatsächlich so dämlich - keine Ahnung, was die Ersteller damit im Sinn hatten. Zweigeschossig ist ausschließlich als Flachdach oder als Pultdach mit Dachneigung zwischen 22 und 30 Grad zulässig. Andere Dachformen sind dementsprechend nur eingeschossig erlaubt. Hatte diesbezüglich explizit auch einmal bei der Stadt angefragt. Die Auszüge aus dem Bebauungsplan hänge ich mal an.

Viele Grüße
Malte
 

Anhänge

Zuletzt aktualisiert 20.10.2025
Im Forum Grundrissplanung / Grundstücksplanung gibt es 2524 Themen mit insgesamt 87504 Beiträgen
Oben