Grundrissplanung Einfamilienhaus 4-köpfige Familie im Saarland

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J

jannick93

Hallo zusammen,

lange Zeit war ich stiller Mitleser nun soll es im nächsten Jahr zu einem Neubau kommen, nachdem wir uns sämtliche alten Häuser angeschaut haben und nun zu diesem Entschluss gekommen sind. Hoffentlich kommt auch 2026 wieder eine KfW EH55-Förderung auf den Tisch.

Zum Fragebogen:
Bebauungsplan/Einschränkungen
Größe des Grundstücks: 860m²
Hang: ja leider: im Baufenster ein Gefälle von 2m über die Breite von 11m von Ost nach West aber dadurch schöne Aussicht Richtung Südwesten.
Ansonsten kein Bauplan und keine Einschränkungen. Die umliegenden Häuser wurden in den 50er Jahren errichtet.

Anforderungen der Bauherren
Stilrichtung, Dachform, Gebäudetyp:
-Modern mit Abwechslung in der Fassade in der Tiefe und Integration der Garage mit Flachdach. Anvisiert ist ein Pultdach mit einer Steigung von 8° und Ausrichtung nach Süden wegen der Photovoltaik Anlage
Keller, Geschosse:
- Kein Keller, Erdgeschoss im Osten circa 1-1,5m im Erdreich, Garage im hinteren Teil komplett im Erdreich. Zwei Geschosse
Anzahl der Personen, Alter:
- 4 Personen im Alter von 36, 32, 4 Jahre und ein Kleinkind mit 7 Monaten
Raumbedarf im EG, OG:
- Ergab sich durch fehlenden Keller, daher auch die großzügige Garage. 160-180m² wären auch ausreichend aber habe ich so nicht hinbekommen
Büro:
-Familiennutzung oder Homeoffice: Homeoffice
Schlafgäste pro Jahr:
-fast keine aber ich denke Kinder und Patenkinder werden in den Kinderzimmern schlafen
offene oder geschlossene Architektur:
-offene Architektur mit der Möglichkeit, oben separat zu trennen und einen Eingang über Osten zu realisieren (Zukunftsmusik in 20-25 Jahren über die man sich noch keine tiefgründigen Gedanken machen muss aber bereits sinnvolle Vorkehrungen treffen kann.
konservativ oder moderne Bauweise:
- modern
offene Küche, Kochinsel:
-beides ja unbedingt, wobei bei der Küchenbreite keine freistehende Insel möglich ist meiner Meinung nach. Unser leben spielt sich hauptsächlich in der Küche und im Ess-Wohnbereich ab und ist daher großzügig gewählt. Wir kochen jeden Tag.
Anzahl Essplätze:
- 6-8 durch eine große Familie (3m langer Tisch im Esszimmer) und 2-3 Sitzmöglichkeiten an der Insel
Kamin:
-Nein
Musik/Stereowand
-Nein
Balkon, Dachterrasse:
-ja, im Süden. Eventuell mit einer späteren Outdoor-Küche (Leitungen sollen vorbereitend geplant werden)
Garage, Carport:
-ja, Doppelgarage mit zusätzlichem Stauraum für Regale und eventuell Technik der Zukunft, für die noch ein extra Raum errichtet werden kann. Die Garage hat eigene Wände (sinnvoll?) und ist nicht in der thermischen Hülle des Hauses.
Nutzgarten, Treibhaus:
-Hochbeet
weitere Wünsche/Besonderheiten/Tagesablauf, gern auch Begründungen, warum dieses oder das nicht sein soll:
-Kurze praktische Wege von der Garage in die Küche für die Einkäufe. Ich habe einen Sehr kleinen Speiseraum eingezeichnet, bei dem ich vom ehemaligen 2,20m breiten Flur 60cm abgezogen habe, wobei mich um euer Rat bitten würde, ob dies Sinnvoll ist.
Hauswirtschaftsraum oben wo die Wäsche anfällt, im Sommer wird sie dann nach außen auf das Dach der Garage zum Trocknen gepackt.
Bei dem Technikraum bin ich mir nicht sicher, ob er ausreichend ist für: Wärmepumpen Inneneinheit, Brauchwasserwärmepumpe, Wechselrichter, Batteriespeicher, Zählerschrank, Serverschrank, Lüftungsanlage. Unempfindliche Technik könnte ich noch in einem separaten Raum in der Garage platzieren.
Zur Lage des technikraumes: Ja ich weiß, dass der Hauanschluss überbaut wird und nicht die nächstliegende Position zur Straße hat, aber eventuell kann man es so argumentieren, dass der kleine Raum zwischen den zwei Mauerwänden Haus-Garage als mögliche Lage dient. Außerdem haben umliegende Häuser Dachständer und es gibt noch zu klären, welchen Anschluss ich bekommen soll.

Hausentwurf
Von wem stammt die Planung:
-Ehemaliger Bauamtsleiter und durch mich angepasst

Was gefällt besonders? Warum?
- Die offene Küche mit Ess-Wohnbereich und die Aufteilung im Obergeschoss mit dem Hauswirtschaftsraum inkl. Regalfläche und die Größe der Kinderzimmer. Terrasse im Süden mit schönem Ausblick
Was gefällt nicht? Warum?
- Der ewig lange und große "teure" Flur im Erdgeschoss. Hier fehlt mir noch ein Kniff. Hauptsächlich liegt es an der Lage der Treppe aber bei dem versuch, diese neben der Küche zu platzieren, bin ich im Obergeschoss an meine planerischen Grenze gestoßen. Dies ist auch eigentlich der Hauptgrund, warum ich mich an euch wende.
Preisschätzung laut Architekt/Planer: grob mit 450.000 mit sehr viel Eigenleistung im Rohbau
Persönliches Preislimit fürs Haus, inkl. Ausstattung: Mein größter Wunsch wäre ein Haus in Eigenleistung zu bauen um auf 2000€/qm zu kommen. Im nächsten Jahr habe ich hierfür bereits 78 freie Tage organisiert bekommen.
favorisierte Heiztechnik: Wärmepumpe mit FBH (flow30) und Brauchwasserwärmepumpe. Für die Außeneinheit suche ich noch einen sinnvollen Platz, eventuell auf das Dach der Garage. Klimaanlage soll in den beiden Etagen in den Flur kommen.

Wenn Ihr verzichten müsst, auf welche Details/Ausbauten
-könnt Ihr verzichten:
Flur ;), Größe des Eltern-Schlafzimmers, da wir nur 1m rund um das Bett benötigen, wenn ein extra Raum für die Kleider zur Verfügung steht, große Bäder.
-könnt Ihr nicht verzichten:
Größe der Küche, eher noch großzügiger

Warum ist der Entwurf so geworden, wie er jetzt ist? ZB
Nach Sonnenausrichtung der Terrasse im Süden und nach Ausblick im Obergeschoss. Die Lage der Garage ergibt sich von der Zufahrt ebenso wie die Lage des Eingangs. Hier ist mir keine andere Kombinationsmöglichkeit in den Sinn gekommen.

Grundrissplan eines Hauses mit Garage, Küche, Ess- und Wohnbereich sowie Terrasse

Grundrisszeichnung eines Hauses mit Zimmern, Flur und Treppen
 

Anhänge

N

nordanney

bin ich im Obergeschoss an meine planerischen Grenze gestoßen.
Genau deshalb lässt man das auch jemanden machen, der Ahnung davon hat. Meine Meinung: neu machen (lassen)
Preisschätzung laut Architekt/Planer: grob mit 450.000 mit sehr viel Eigenleistung im Rohbau
Persönliches Preislimit fürs Haus, inkl. Ausstattung: Mein größter Wunsch wäre ein Haus in Eigenleistung zu bauen um auf 2000€/qm zu kommen. Im nächsten Jahr habe ich hierfür bereits 78 freie Tage organisiert bekommen.
Wie ist die Eigenleistung ganz konkret geplant? Btw - bei 78 freien Tagen musste ich herzlich lachen. Die ich kenne mit „komplett alleine bauen“, haben alle zwischen zwei und drei Jahren gebaut. Dann übrigens aus Eigenkapital, da 99% der Banken dafür keinen Kredit geben (wir auch nicht).
 
Y

ypg

Ansonsten kein Bauplan und keine Einschränkungen.
Dann gilt der Par 34 BauGB? Dann wäre die Nachbarbebauung interessant, denn der Par 34 kann so einiges einschränken, was man als Laie nicht bedenkt.
Kein Keller, Erdgeschoss im Osten circa 1-1,5m im Erdreich, Garage im hinteren Teil komplett im Erdreich. Zwei Geschosse
Also UG und OG :]
Du hast viel zu viel Verkehrsfläche. Neben den sündhaft verschwenderischen Fluren generierst Du zudem im OG einen 2ten imaginären Flur. Diese Fläche kann nicht für den Raum genutzt oder möbliert werden, da hier die Türen gesetzt sind. Der Zugangszipfel zwischen den Kinderzimmer ist ein Zeichen von schlechter Planung. Wenn man das SZ durch die Ankleide betreten würde, kann man viel besser die restlichen Räume gliedern.
Die Treppe kann auch besser positioniert werden.

IMG_1897.jpeg

Auch im UG zeigen die roten Flächen quasi die Flächen an, die nicht zu gebrauchen sind und das Geschoss recht kompliziert machen.


2D-Hausgrundriss mit Garage, Eingang und Terrasse

Ehemaliger Bauamtsleiter und durch mich angepasst
Ist nicht gut, wenn der Laie mit rumpfuscht und am Schluss alles verhunzt. Nichts für ungut. Aber schön ist das alles nicht.
Was hat denn der Pseudo-Fachmann ohne Dich geleistet? Zeig mal, ob da Potential ist.

Die Eigenleistungen, in 78 Tagen vieles zu schaffen, was ordentlich Einsparpotenzial bringt, finde ich sehr sportlich und illusorisch. Wir haben zu zweit in 20 Arbeitstagen innen gestrichen und oben die Böden verlegt. Mehr war bei aller Liebe nicht drin.
 
11ant

11ant

In achtzig Tagen um die Welt mag gehen, in 78 Tagen einzugsfertig nicht.

lange Zeit war ich stiller Mitleser nun soll es im nächsten Jahr zu einem Neubau kommen, nachdem wir uns sämtliche alten Häuser angeschaut haben und nun zu diesem Entschluss gekommen sind. Hoffentlich kommt auch 2026 wieder eine KfW EH55-Förderung auf den Tisch.
Viele stillen Mitleser sind nicht gleichsam auch aufmerksame: das EH55 ist längst erreicht, dafür wird es keine Förderung mehr geben.

bin ich im Obergeschoss an meine planerischen Grenze gestoßen.
Deshalb fangen die Profis ja auch "oben" an.
 
A

Arauki11

Hauswirtschaftsraum oben wo die Wäsche anfällt, im Sommer wird sie dann nach außen auf das Dach der Garage zum Trocknen gepackt.
Stelle sicn die Frage, ob die Nutzung darauf genehmigt wird, zudem muss es begehbar gebaut sein (Flachdach) mit Zusatzkosten für Dämmung, großes Geländer etc., ganz schön teuer für bisschen Wäschetrocknen.
Hang: ja leider: im Baufenster ein Gefälle von 2m über die Breite von 11m von Ost nach West
Hast Du dieses happige Gefälle sowohl planerisch als auch finanziell angemessen eingeplant ?
160-180m² wären auch ausreichend aber habe ich so nicht hinbekommen
Büro:
Hast Du mal Standardgrundrisse probiert ? Das Netz ist voll davon. Dein Planungsversuch würde nach meinem Geschmack bereits an dem Zackenbarsch ian der Eingangsseite von alleine den Weg zur Tonne suchen aber llerspätestens beim Flur-Labyrinth.
Zeichne Dir mal ECHTE Möbelmaße ins EG-Bad rein, dann siehst Du auch dort die Probleme, nach außen öffnende Türen sind meist ein Hinweis auf Planschwäche.
Auch sehe ich keine Speis, sondern nur einen Vorsprung, wie die Küche stehen soll dagegen gar nicht.
Wie so oft macht auch hier die gerade Treppe eher Probleme, warum ist sie also so?
Mein Endruck, wie öfter so, dass dieser zwanghafte ugang zur Garage (riecht dadurch bestimmt super im Haus) den Rest des Grundrisses maßgeblich bestimmt. Ich glaube, dass Du dieser imposanten Garage zu viel Bedeutung zumisst und Dir zudem das Geld nachher ausgehen wird an Stellen, wo es das Leben schön machen könnte und davon wirst Du viele vorüberziehen sehen: KWL, Klima, Verschattung, Terrassendach, Möbel, Außenanlage, Photovoltaik etc. pp.

Im OG reicht es, sich alleine die eingezeichneten Türpositionen anzusehen um zu merken, dass das OG Murks ist. Im Bad kollidieren Tür/Fenster sowieso, Flur 17qm und Büro 6,5qm.......bitte such Dir passende Standardgrundrisse und paase sie an für Dich oder noch besser, such Dir einen Architekten.
Es macht ja Nichts, wenn man das nicht kann, man muss es nur rechtzeitig erkennen. Da Dua lange mitgelesen hast solltest Du das schon kennen.
bin ich im Obergeschoss an meine planerischen Grenze gestoßen. Dies ist auch eigentlich der Hauptgrund, warum ich mich an euch wende.
Klassische Fehleinschätzung, diese begann deutlich vorher, wohl auch beim Bauamtsleiter.
Wenn Du soviel Eigenleistung einplanst KnowHow mitbringst, warum dann nur solch eine achwqxche Dämmung. In Eigenleistung und 2. Wahl-Dämmung hätte das doch besonders viel Sparpotential.
 
Papierturm

Papierturm

Hm.

Ein Bekannter von mir, der selbst aus dem Handwerk kam, hat ein nur Eigenleistungen erbracht in den Bereichen Dämmung anbringen, Wände beplanken, spachteln und Streichen sowie Böden (außer geflieste Räume). Er hat dafür über ein Jahr gebraucht (trotz ähnlich viel Urlaub wie hier), und am Ende dann doch Maler und co beauftragen müssen, da die Doppelbelastung aus Miete und Kredit zu hoch wurde.

Wenn man da kein Netzwerk im Hintergrund hat, wird das sehr sportlich.

Umsetzbarkeit aus finanzieller Sicht kann ich keine Schätzung abgeben. Ich vermute, dass hier die Möglichkeit der Eigenleistungen überschätzt werden (z.B. Materialkosten nicht eingerechnet, eigene Zeitbedarfe unterschätzt).

Meine Empfehlung:
Komplett zurück auf Anfang.

1. Die 11ant'sche Kellerregel wird hier wahrscheinlich einen Keller nahelegen.
2. Zitat "Zur Lage des technikraumes: Ja ich weiß, dass der Hauanschluss überbaut wird und nicht die nächstliegende Position zur Straße hat " -> ob dies überhaupt möglich ist, hängt von der Gemeinde ab. Selbst wenn, ist es nicht sinnvoll. Ich würde damit erst gar nicht anfangen!
3. Da Finanzen hier absehbar ein Thema werden werden, würde ich den Baukörper möglichst einfach planen: Rechteckig. Garage "auf später" verschieben (sollten dann noch Finanzen übrig bleiben). Erstmal schauen, dass das Haus so, wie es geplant wird, funktioniert.
4. Vom Aufbau her würde ich es so aufbauen:
"Keller" / UG: Teils in den Hang eingegraben. Nutzräume tendenziell "in den Hang", wo dann noch oben Lichtbänder möglich sind. Allraum und Zugang zur Terrasse dort, wo die Aussicht ist.
Folgende Fragen beantworten: Wo soll die Eingangstür sein? Wie und wo soll etwa die Treppe sein / Treppenform? (Beides bestimmt extrem stark den Grundriss.)
Davon ausgehend (Treppe!) erst das OG planen, dann das UG. (Geht dies nicht auf, liegt es zumeist an der Treppe.)
Tipp: Man kann hier auch nach bewährten Grundrissen schauen, und den nach Bedarf individualisieren.

Beim aktuellen Grundriss sehe ich diverse Punkte, die ich für schwierig halte (u.a. nicht den Bedürfnissen des Grundstücks angepasst, zu viel Verkehrsfläche, Problem Hausanschluss und sehr viel mehr), dass ich dort leider keine punktuellen Vorschläge zu liefern vermag.
 
Zuletzt aktualisiert 08.12.2025
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