Auswirkungen Zufahrt nur 2,8m Breite

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FloBaut

Hallo zusammen,

wir sind aktuell auf Grundstückssuche im Großraum München. Vor kurzem habe ich ein Grundstück gefunden, dass für den Bau eines DH in Betracht kommt. Wie ihr in der Abbildung unten seht handelt es sich um ein Grundstück in 2. Reihe mit relativ langer zufahrt. Laut Liegenschaftskataster sollte sie 3m breit sein, aber mir kam sie sehr schmal vor. Daher war ich nochmal mit Meterstab dort und leider ist die Breite zwischen der Garage vom Nachbarn im Süden und dem Zaun des Nachbarn im Norden nur ~2,8m breit (siehe 2. Bild).
Dazu kommt noch, dass das Garagendach des Nachbarn im Süden auf einer Höhe von ~2,5m nochmal weitere ~40cm übersteht. D.h. an der Stelle wären es sogar nur ~2,4m.

Die Große Frage ist nun: wie wirkt sich das auf die folgenden 3 Themen aus:
  1. Den Abriss des Altbestands (Abriss-Maschinen, LKWs)
  2. Neubau eines Fertighauses (Tieflader, Kran)
  3. Feuerwehrzufahrt (ich habe gelesen, dass da eigentlich 3m lichte Breite notwendig sind und auch 3,5m lichte Höhe. Beides wäre ja aktuell nicht gegeben).
Mein Alptraum wäre: wir kaufen das Grundstück, es wird dann sauber vermessen und man stellt fest, dass die Zufahrt tatsächlich zu schmal ist, weil z.B. die Garage des Nachbarn im Süden zu weit nördlich steht. Das Bauamt gibt wegen Feuerwehrzufahrt keine Baugenehmigung. Der Abriss kostet das doppelte, weil kleinere Spezialmaschinen zum Einsatz kommen müssen. Das neue Haus kann nur mit Spezialkran gestellt werden und kostet Zwölf-Trillionen-Euro zusätzlich. Es folgt ein jahrelanger Rechtsstreit, bis wir überhaupt mal mit unserem Bau beginnen können.
Ich bin absoluter Laie und vielleicht gibt es ja hier den ein oder anderen Experten bzgl. Baurecht und/oder schmaler Zufahrt generell. Seht es mir nach, wenn manche Sorge hier total unbegründet sein sollte, aber ich hab da schon etwas die Hosen voll.

Über Einschätzungen, Tipps und Ratschläge würde ich mich sehr freuen.

Danke & Gruß,
Flo


Satellitenbild eines Grundstücks mit rotem Umriss und Vermessungslinien.


Luftbild eines Grundstücks mit gelben Grenzlinien und Messpunkten
 
N

nordanney

Lass dir die Unterlagen vom Makler oder Verkäufer nebst Vollmacht geben und geh zum Bauamt fragen. Feuerwehr ist immer ein heikles Thema.
Ansonsten den KV mit der Bedingung abschließen, dass er nur greift, wenn eine Bebauung nicht aufgrund der Zufahrt verwehrt wird. Anhand einer Bauvoranfrage zu prüfen.
 
11ant

11ant

Du willst ein Doppelhaus bauen (nicht bloß eine Hälfte), das ist schon´mal gut. Als Fertighaus (das würde ich als Hinterlieger mit einem Fragezeichen versehen). Zu klassischen großen Baukränen gibt es für EFH durchaus Alternativen. Ich würde hier "Stein auf Stein" bauen, notfalls mit Schrägaufzug & Co.. Die Sorge mit dem "Veto" der Feuerwehr ist begründet, sollte jedoch auf dem kleinen Dienstweg ausräumbar sein.
 
Papierturm

Papierturm

Wie @11ant würde ich hier zu einem Massivhaus raten.

(Ich baue selbst ein Fertighaus, hier möchte ich jedoch klar davon abraten. Das mit dem Kran wird ein riesiges Problem. Ich sehe hier keine (!) Möglichkeit, wie selbst die größeren Kräne gestellt werden kann, außer es gibt direkt hinter dem Haus am linken Bildrand, von dem nur das Dach zu sehen ist, eine Straße mit 7,5m Breite. Und selbst dann wird es einen der deutlich teureren Kräne brauchen. Wahrscheinlich bräuchte man hier so einen Kran, wie er sonst beim Hochhausbau eingesetzt wird, und ich bin nicht sicher, ob die Fertighausanbieter das machen würden. Falls ja, dann schon zu horrenden Kosten.

Nur mal zur Einordnung: Wir hatten "nur" 25m bis zur hinteren Hauswand, brauchten dafür schon einen größeren und teureren Kran. Und wären wir da nur etwa ein Meter mehr gehabt, hätten wir einen noch größeren richtig teuren Kran gebraucht. Selbst der würde hier scheitern.)

Ich wäre bei dem Grundstück auch sehr vorsichtig. Unbedingt klären vor dem Grundstückskauf. Samt (tut mir leid) Bauvoranfrage stellen, damit man das rechtssicher hat. Das ist ein sehr heißes Eisen mit dem Weg.

(Ebenfalls denkbar: Garage verletzt Wegerechte und müsste rückgebaut werden. Das wäre ein sehr guter Start in die Nachbarschaft.)
 
D

derdietmar

Hallo,

auch beim Massivhaus "Stein-auf-Stein" braucht es im Normalfall einen Kran um die Fertigteildecken zu montieren und sonstiges Material zu transportieren.

Theoretisch sollten aber auch 2,8 m reichen, die Kräne und auch sonstige LKW sind nur 2,55 m breit, Fertigteildecken kann man schmäler bestellen (kostet dann etwas mehr weil mehr Einzelteile) Die Schwierigkeit ist die Zufahrt bzw. wie der lange Auflieger in die Einfahrt rangiert werden kann.

Für Feuerwehr gilt dasselbe, deren Fahrzeuge unterliegen ebenfalls den Zulassungsbestimmungen und damit einer maximalen Breite von 2,55 m. Die Vorgabe von 3 m gilt m.E. auch nur für gewerbliche Zwecke.

Kritischer sehe ich da ehrlich gesagt den rechtlichen Aspekt. Wenn im Bayernatlas 3 m stehen, dann ist die Zufahrt vermutlich auch 3 m. Einer der Nachbarn hat jedoch die Grenzen missachtet. In München ist Bauland teuer, da geht es schnell um Tausende Euro wenn ein Zaun auf einer Länge 35 m um 20 cm versetzt steht.

Viele Grüße
 
Zuletzt aktualisiert 08.12.2025
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