Zu alt für ein Eigenheim?

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C

Crusoe

Guten Morgen liebe Eigenheimbesitzer / -planer,

ich habe eine Frage oder auch mehrere... Ich vermute eher letzteres ;)

Ich bin jetzt 27, werde dieses Jahr vermutlich noch 28.
Meine Freundin schafft es auf stattliche 27 und erreicht die 28 erst nächstes Jahr...

Jetzt habe ich in meinem Leben viel falsch gemacht, was dazu geführt hat, dass ich noch immer (oder besser schon wieder) in einer Ausbildung stecke.

In gut 5 Monaten habe ich das aber auch geschafft und erhalte ein paar Euros mehr, um mein Leben zu bestreiten...

Ich bin seit 10 Jahren braver Mieter, gehe meinem Vermieter äußerst selten auf den Keks und repariere selbst soviel ich kann und habe nie eine Miete ausgelassen...

Nun hegen wir den Wunsch, uns ein Eigenheim aufzubauen...
Jetzt sehen wir uns zwei Problemen ausgesetzt:

- wir sind nicht mehr die Jüngsten
- und wir haben ein eher bescheidenes Einkommen

Wenn ich in ca. 5 Monaten endlich von der Geißel der Ausbildung befreit bin, stehen uns beiden lediglich spärliche ~4200€ im Monat zur Verfügung (mir 2100-2300€ als Beamter und meiner besseren Hälfte 2000€ im öffentlichen Dienst (unbefristet)).

Lohnt sich das in unserem Alter überhaupt noch und kann man mit unseren finanziellen Mitteln überhaupt etwas in die Richtung reißen?

Zu unseren (noch groben) Vorstellungen:
Es soll ein kleines Häuschen werden mit ca. 120-150m² Wohnfläche und einer Garage für meinen fahrbaren Untersatz. Ein Keller wäre noch das non plus ultra, aber wenn nicht, dann sammelt man wenigstens nicht so viel Pröll ;)
Draußen sollten ca. 150-200m² Grünfläche vorhanden sein, damit ich im Sommer draußen meinen Grill irgendwo hinstellen kann :)

Soviel zur ganz groben Planung...
Ich könnte in einem Haus die gesamte Elektrik selbst machen, ein Elektromeister ist auch vorhanden der mir das ganze abnimmt. Ein Gas-Wasser-Sch**** Meister folgt :)
Also könnte man in der Richtung wieder ein paar Euro sparen und ich kann mir sicher sein, dass zumindest in den Bereichen nicht gepfuscht wird...

Wie baut man denn am besten (und ggf. am sichersten) Eigenkapital auf?
Ich kann nach der Ausbildung bequem 600-800€ monatlich zurücklegen, wenn nichts dazwischen kommt auch Mal 1000€.
Ähnlich wäre das bei meiner Freundin...

Ich habe bei so Finanzgeschichten eher keinen Durchblick und vertraue den Bankberatern i. d. R. nicht weiter als ich sie werfen kann...
Ich kenne als "Anlageform" nur das klassische Sparbuch...
Die Postbank hat da ein System, dass ist nicht mit Geld zu bezahlen... Alles was am Monatsende zu viel auf dem Konto ist, wandert automatisch da rüber und wenn ich es brauche, dann überweise ich mir eben auf mein Girokonto was ich brauche...

Gibt's da noch was besseres? Können diese Bausparverträge was und was mache ich, wenn ich da jeden Cent rein investiere und ich brauche Mal ein paar Euro, weil mein Auto kaputt ist und ich Teile kaufen muss?
Komm ich dann da dran?

Es waren doch ein paar mehr Fragen :)
Erst Mal vielen Dank für's lesen und ich hoffe, dass mir hier ein paar (unabhängige) Personen ein paar Tipps geben können :)

Viele Grüße
Chris
 
H

HilfeHilfe

Hallo

habt ihr den überhaupt Eigenkapital aufgebaut ? Auf der einen Seite habt ihr nach deiner Ausbildung ein sehr gutes Einkommen. Da würden andere gerne träumen von. Allerdings sehe ich hier das Problem des Eigenkapital und das in dem Alter auch Kind(er) ins Spiel kommen. Somit Teilzeit, weniger Einkommen, Kinder müssen in die PKV , noch weniger Einkommen.


Ich würde euch raten erstmal zu sparen und da nicht unbedingt bauen sondern nach Bestandsimmobilien ausschau zu halten.
 
T

toxicmolotof

Wenn ihr 1,2,3 Jahre sparen wollt um ein bisschen Eigenkapital (Nebenkosten für Hausbau/kauf) anzusammeln gibts sinnvoll und ertragreich nicht so viel bis gar nichts.

Sparbuch wie beschrieben, alternativ Tagesgeldkonto, Umbuchung von Restbeträgen (bietet neben der PoBa auch andere Banken an, aber ist nicht besser oder schlechter), Banksparpläne (da aber auf Kündigungsfristen achten) und das war es auch schon. Große Gewinne darfst du dir nicht erhoffen.

Bausparvertrag macht m.E. erst ab 5-10 Jahren Vorbereitungszeit Sinn.

Zum Einkommen: Manch einer träumt von Eurem Einkommen, aber auch ich sehe eher die Familienplanung als Problem als das Einkommen itself.
 
M

milkie

"In dem Alter..." :D
Sorry aber ihr seid noch nicht scheintot. Wir - und alle die wir kennen die gebaut haben - haben zwischen 30 und 35 gebaut. Sicher gibt es aber auch noch Ältere (uralte? ;) ) die später bauen.

Also: erstmal viel sparen, dann Lebenseinstellung ändern (ihr seid noch jung!) und über Zukunft (Familie) nachdenken.
Man kann auch mit 35 noch Kinder kriegen. Also nicht steht eurem Wunsch im Wege außer mangelndem Eigenkapital. Aber das sollte sich ändern lassen.



milkie :)
 
C

Crusoe

Hallo

habt ihr den überhaupt Eigenkapital aufgebaut ? Auf der einen Seite habt ihr nach deiner Ausbildung ein sehr gutes Einkommen. Da würden andere gerne träumen von.
Da meine Freundin seit 5 Jahren mit der Ausbildung fertig ist, konnte bisher nur sie sowas wie Eigenkapital aufbauen. Und das ist auch auf Basis eines Sparbuchs.

Allerdings sehe ich hier das Problem des Eigenkapital und das in dem Alter auch Kind(er) ins Spiel kommen. Somit Teilzeit, weniger Einkommen, Kinder müssen in die PKV , noch weniger Einkommen.
Wenn es nach meiner Freundin ginge, dann hätten wir schon zwei Kinder :p
Also ist das gar nicht so weit her geholt...
Das Eigenkapital würde im Kindheitsfall erheblich schrumpfen... Und zwar um ca. 700 - 800€
Dem gegenüber steht das normale Kindergeld zzgl. ~70€ mehr Netto-Gehalt meinerseits.
Trotzdem ein beachtliches Defizit von 450 - 550€ pro Monat.
PKV = Private Krankenversicherung?
Wenn dem so ist, dann stellt sich das Problem bei mir nur bedingt. Kinder müssen nur zu 20% selbst PKV mäßig versichert werden, den Rest trägt der AG. Also keine wirkliche Mehrbelastung... Der Ablauf im Krankheits- / Behandlungsfall läuft wie beim normalen PKV Menschen ab... Von wegen Vorkasse und so...

Ich würde euch raten erstmal zu sparen und da nicht unbedingt bauen sondern nach Bestandsimmobilien ausschau zu halten.
Als Dauerlösung eine Gebrauchtimmobilie oder als Übergangslösung?
Die Wohnung in der wir wohnen, lässt zumindest ein Kinderzimmer zu. Wir stehen also nicht unter dem Druck aus- / umziehen zu müssen.
Oder rätst du vom finanziellen Aspekt her generell zu einer Gebrauchtimmobilie?

Wenn ihr 1,2,3 Jahre sparen wollt um ein bisschen Eigenkapital (Nebenkosten für Hausbau/kauf) anzusammeln gibts sinnvoll und ertragreich nicht so viel bis gar nichts.
Das nach "anzusammeln" erschließt sich mir gerade nicht o_O
Kannst du mir das bitte erklären?

Bausparvertrag macht m.E. erst ab 5-10 Jahren Vorbereitungszeit Sinn.
Es ist ja nicht so, als seien wir Mietnomaden die jeden Moment aus der Bude raus müssten.
Wenn man mit 33-38 nicht zu alt ist, um ein Haus zu bauen (oder eine gebrauchte Immobilie zu kaufen), dann kann das wegen mir auch noch ein paar Jahre dauern...
Im Moment haben wir Ausgaben von ca. 1200€ nur damit wir wohnen, wie wir wohnen (Miete (warm inkl. Strom), Internet / Telefon, GEZ).
Dazu kommt bei mir noch ein bisschen Kleinkram (Mobilfunkvertrag, 80€ Sprit) und bei meiner Freundin auch (Mobilfunk, Versicherung und Steuern fürs Auto (800€ p.a.) und Ersatzteile wenn Mal was kaputt geht und nochmal 80€ Sprit).

Was könnte man denn dann ruhigen Gewissens in einen Bausparvertrag monatlich investieren, bei 4200€ netto (mit Kind ca. 3500€ im ersten Jahr und dann Teilzeit seitens Freundin)?
Ist so ein Bausparvertrag flexibel bei der Einzahlung? Also gäbe es die Option am Anfang viel und mit Kind etwas weniger zu zahlen?

"In dem Alter..." :D
Sorry aber ihr seid noch nicht scheintot. Wir - und alle die wir kennen die gebaut haben - haben zwischen 30 und 35 gebaut. Sicher gibt es aber auch noch Ältere (uralte? ;) ) die später bauen.


Also: erstmal viel sparen, dann Lebenseinstellung ändern (ihr seid noch jung!) und über Zukunft (Familie) nachdenken.
Man kann auch mit 35 noch Kinder kriegen. Also nicht steht eurem Wunsch im Wege außer mangelndem Eigenkapital. Aber das sollte sich ändern lassen.
Naja... Wenn man seit über zehn Jahren aus der Schule raus ist und immer noch nichts auf die Reihe gebracht hat (auch wenn das Ziel endlich vor Augen ist), dann kommt man sich schon sehr alt vor :oops:
Also das mit dem "mit 35 noch Kinder kriegen" ist für meine Freundin keine Option.
Die reisst mir den Kopf ab, wenn ich ihr vorschlage "Och <Name der Freundin>, lass uns doch erst mit 35 Eltern werden, solange können wir uns ja einen Hund halten und üben :p"

Wie eben erwähnt, sinkt das Eigenkapital mit einem Kind um ca. 450-550€ im Monat (KG + meine 70€ Zusatznetto gegengrechnet). Das Elterngeld beläuft sich auf ca. 1300€ bei meiner Freundin.
Wir haben beide äußerst famielenfreundliche Arbeitgeber, wenn ich sehe was da im Bereich "Teilzeit weil Kind" los ist... Da habe ich in den Jobs zwischen meinen Ausbildungen schon ganz andere Sachen gesehen...

Wie habt ihr das denn (sofern Kinder vorhanden) geregelt, als ein Einkommen durch das Elterngeld ersetzt wurde und wie seit ihr nach den 12 Monaten verfahren, als das Elterngeld wegfiel?
Oder war das "früher" anders?

@All
Vielen Dank für die schnellen und umfangreichen Antworten.
Ich hoffe ich habe euch mit diesem Beitrag nicht erschlagen :confused:

Gruß
Chris
 
Y

ypg

Hihi... manchmal ist das Alter nicht vom Geburtsjahr abhängig :cool:
Meine Arbeitskollegin fragte mich (46) letztens, ob wir noch Kinder haben wollen :D
Mein Sparbuch habe ich übrigens vor anno 10 Jahren auf ein zeitgemässes Tagesgeldkonto transferiert und eingemottet...
Wartet einfach noch ein bisschen, und spart derweil Eigenkapital.
Kinder kommen soundso nicht planmässig, genauso wie das Leben nicht planmäßig verläuft.
Man sollte allerdings sein Ziel nicht aus den Augen verlieren!
 
Zuletzt aktualisiert 29.03.2024
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