zentraler Raumtemperaturregler für ERR der Fußbodenheizung

4,60 Stern(e) 5 Votes
T

T_im_Norden

Die Wärmepumpe kann nur anhand der Vorlauf oder Rücklauftemperatur sowie der Außentemperatur reagieren, die hat keine Ahnung welche Temperatur in den Räumen herrscht oder ob Ventile auf oder zu sind.

Das bedeutet solange nur ein Raum Temperatur abnimmt und damit die Vorlauftemperatur unter den geforderten Wert fällt läuft die Wärmepumpe.

Je weniger Heizwasser sich im Umlauf befindet desto schneller erreicht die Vorlauftemperatur den Sollwert und die Wärmepumpe schaltet ab.

Da sich das wenige Wasser aber auch schneller auskühlt muß die Wärmepumpe auch schneller wieder anspringen.

Das Resultat sind dann viele Starts pro Tag.


Da moderne Heizsysteme die Pumpen unabhängig von der Heizung steuern bedeutet eine höhere Wassermenge eben auch das die Wärmepumpe länger mit geringer Leistung laufen kann und die Zeiten in denen Sie nicht heizen muß auch länger sind.

In einem gut abgestimmtes System führt das zu einstelligen Startzahlen pro Tag.

Deshalb ist es auch besser modulierende Heizsysteme mit möglichst geringer Mindestabgabe zu benutzen.

Durch das Abschalten verhindern die Thermostate gleichzeitig das Wärme die im Raum zu viel ist aufgenommen werden kann und in anderen Räumen wieder abgegeben werden kann.

Die meisten Systeme heute sind Außentemperaturgesteuert mit Vorlaufregelung.

Die Wärmepumpe beginnt zu heizen wenn der Vorlauf die eingestellte Temperatur unterschreitet ( mit einer gewissen Toleranz von einigen Grad ).

Wenn nun in einigen Räumen die Thermostate den Durchfluss ausschalten, verringert sich der Volumenstrom und die Masse.

Fällt dadurch der Strom unter die Mindestmenge kann es passieren das
die Wärmepumpe Ihre Wärme nicht schnell genug abgeben kann und Sie eine Störung meldet.

Bei Luft-Wasser-Wärmepumpe kann es dazu führen das der Abtauvorgang fehlschlägt.

Um dies zu verhindern werden oft Pufferspeicher eingebaut, die allerdings dann Effizienzkiller sind.
 
face26

face26

Naja, ohne ERR würde keine Wärme an die Fußbodenheizung abgegeben und die hohe Rücklauftemperatur würde zum Abschalten der Wärmepumpe führen und das teure sinnlose Aufheizen des Speichers entfallen..
...eben...

die Pumpe würde aber trotzdem durchgehend laufen und kostet Strom. Pumpen, so effizient sie auch sind, kosten im Betrieb relativ viel und sind eines der höchsten Verschleißteile in der Anlage
...und wieviel Strom braucht Deine ERR?
 
T

T_im_Norden

Der Selbstregeleffekt wird durch eine ERR allerdings verstärkt, was auch wieder für Thermostate spricht.



Hier ein Beispiel, für was ein Thermostat gut sein kann:

Die Wärmepumpe ist so eingestellt dass erst ab 18°C AT kein Warmwasser für die Fußbodenheizung zu Verfügung gestellt wird.

Da es vorher allerdings Wochenlang so warm war, dass sich das Gemäuer aufgeheizt hat und diese Wärmeabgabe nach wie vor die Räume auf 22°C hält, sperren die Thermostate die Ventile.
Der Selbstregeleffekt wird verhindert da durch das Absperren der Räume keine Bewegung im Kreislauf ist.

Selbstregeleffekt bedeutet das die Fußbodenheizung Wärme immer im Verhältnis zur Umgebungswärme abgibt.

Raum/Estrich 15 Grad Fußbodenheizung 25 Grad = Große Wärmeabgabe durch hohe Differenz.

Raum/Estrich 22 Grad Fußbodenheizung 25 Grad = Geringe Wärmeabgabe durch geringe Differenz.

Raum/Estrich 28 Grad Fußbodenheizung 25 Grad = Das Heizwasser beginnt Wärme aus dem Raum/Estrich aufzunehmen und abzutransportieren.


Hättest du die ERR aus und nur die Pumpe am laufen müßte die Wärmepumpe garnicht heizen da der Vorlauf aufgrund des aufgeheizten Estrich nicht unter die Solltemperatur fallen würde.

18 AT als Heizgrenze halte ich für viel zu hoch für einen Neubau, da sollten um die 10 Grad gehen.

Ich habe hier im Altbau von 1996 nur 13 Grad als Heizgrenze.
 
Mycraft

Mycraft

Moderator
Kann man diese ERR/Wärmepumpe-Diskussion eigentlich auch auf moderne Gasheizungen mit Solarunterstützung übertragen?
Ja absolut, denn es sind die gleichen thermodynamischen Gesetze und Vorgänge. Solange es sich um die gleichen Heizungssysteme handelt(Niedrigtemperatur-Fußbodenheizung).

Der Selbstregeleffekt wird durch eine ERR allerdings verstärkt, was auch wieder für Thermostate spricht.
Andersrum wird ein Schuh draus, denn die ERR arbeitet gegen den Selbstregeleffekt. Denn die Vorgehensweise der Thermostate in jedem Raum versucht ja alles tot zu regeln.

Da es vorher allerdings Wochenlang so warm war, dass sich das Gemäuer aufgeheizt hat und diese Wärmeabgabe nach wie vor die Räume auf 22°C hält, sperren die Thermostate die Ventile.
Ergo habe ich keine Heizanforderung und die Wärmepumpe heizt nur für den Speicher.
Da keine Wärmeabgabe in die Räume stattfindet, denn wie du ja selbst beschreibst das Gemäuer hat sich aufgeheizt. Ist in diesem Fall eine ERR so notwendig wie ein Kropf. Mit oder ohne ERR findet keine Abgabe der Energie an die Räume statt und somit kann man auf die ERR auch in dem Fall getrost verzichten.
 
A

Alessandro

klingt alles logisch was ihr sagt.
Ich war nur skeptisch, weil ich davon ausgegangen bin dass eine stetige Wärmeverteilung durch alle Räume, obwohl nur ein Raum eine Anforderung stellt, unnötigen Pumpenbetrieb und längere Aufheizdauer des Raumes benötigt --> also Energieverschwendung

Ihr meint also dass ich alle Thermostate permanent auf maximale Temperatur drehen und den Sollwert für die einzelnen Räume direkt auf der Wärmepumpe einstellen soll?
 
Zuletzt aktualisiert 19.04.2024
Im Forum Heizung / Klima gibt es 1770 Themen mit insgesamt 26288 Beiträgen


Ähnliche Themen
Alle Bilder dieser Forenkategorie anzeigen
Oben