Zementestrich mit Fußbodenheizung trocknet nicht weiter?!

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C

Cara-Sol

Hallo,

ich bin eine Bauherrin aus S-H und absolut verzweifelt.
Davon abgesehen, dass ich kaum eine Ahnung von Estrich habe, möchte ich mich an euch mit meinem Problem wenden:

Wir bauen seit Sommer ein kleines Einfamilienhaus (135qm, massiv).
Am 17.10.17 kam unser Zementestrich (6 cm dick). Wir haben eine Fußbodenheizung im ganzen Haus.
Nach 2 Tagen durften wir den Estrich begehen und nach einer Woche fingen wir an zu lüften (jeden Morgen und jeden Abend 10 Min Stoßlüften).

Seit dem 15.11.17 läuft das Trocknungsprogramm der Fußbodenheizung und wir haben immer während des Lüftens, die Feuchtigkeit an den Fenstern, der Betondecke und der Türen mit Handtüchern aufgewischt.

Seit dem 16.11.17 läuft ein großer Bautrockner. Und seit dem 23.11. ein zweiter kleiner Bautrockner (einer unten, einer oben).

Am 04.12.17 wurde eine Restfeuchte im Estrich von 2,8% gemessen (leider nur an einer Stelle). Es war eine CM-Messung. Danach fingen wir an die Wände zu streichen und zu spachteln (dadurch kam wahrscheinlich wieder Feuchtigkeit rein?)

Am 11.12.17 wurde noch mal gemessen, gleiche Messtechnik: in mehreren Räumen und oben und unten: Unterschiedliche Werte zwischen 2,7% und 3%.

Wir sind so verzweifelt! Wir müssen Ende Dezember aus unserer Wohnung raus und haben unseren Kücheneinbau und Treppeneinbau schon verschieben müssen auf Anfang Januar. Das heisst, wir ziehen wahrscheinlich am 31.12.17 ohne Treppe und Küche und Fußboden ein .

Im OG soll Teppich (mit Kleber/Fixierung) verlegt werden und unten Vinyl (mit Ausgleichsmasse / Kleber), machen wir selber.

Aber wir erreichen doch niemals die 1,8%!!!!?
Viele sagen, der hätte längst trocken sein müssen... Der Estrichbauer sagte uns, das sei merkwürdig und wir sollen demnächst mal 3 Tage alles zu lassen, Bautrockner und Heizung laufen lassen und nicht das Haus betreten.

Hat der Estrich den sogenannten "Kapillar-Abriss" erlitten? Wir haben so Angst davor!

Was habt ihr gemacht, wie habt ihr getrocknet und wie waren die Feuchtigkeitsmessungen?

Bin dankbar für jede kleinste Hilfe oder jeden Tipp!

Liebe Grüße,

Cara
 
N

nightdancer

Bautrockner helfen nur, wenn in jedem Raum einer steht. Spachteln und streichen geht in dieser Zeit keinesfalls.
 
T

Tom1607

Hallo,
also bei mir hat das rund 6 Wochen gedauert bis der Estrich 2 % hatte. Und helfen tut nur Lüften Lüften Lüften. Die normalen Bautrockner schaffen einfach nicht genug Feuchtigkeit aus dem Haus. Ich habe bei mir in jedem Raum Feuchtemeßgeräte aufgestellt und immer wenn ich über 60% Luftfeuchte hatte habe ich die Fenster aufgemacht. Nach dem Lüften hatte ich dann kurzzeitig 40%. Da kann man schon zusehen wie das alles abtrocknet.

Du kriegst das Wasser nur raus wenn die Luft schön trocken ist. Und im Moment herrschen optimale Bedingungen da es draußen schön kalt ist.
 
Nordlys

Nordlys

Aber nicht in SH. An so einen nassen Herbst kann ich mich nicht erinnern. Regen Regen Regen. Das ist ehrlich nicht einfach, jetzt Estrich trocken zu kriegen. Was Euch auch nicht hilft....
 
C

chand1986

Sehe es wie Nordlys. Liegt wahrscheinlich am Wetter. Die Mehrdauer trifft jetzt einfach auf euren viel zu straffen Zeitplan.

Da kann man euch echt nicht helfen. Nur beruhigen, dass es schon noch wird.

Besteht die Möglichkeit, ein Übergangszimmer zu nehmen und die Möbel für einen Monat einzulagern?

Einziehen und dann für Folgearbeiten noch mal wieder halb ausziehen ist sehr umständlich.
 
T

Tom1607

Hallo,

solange es draußen <= 5 Grad hat und drinnen 20 grad ist Regen kein Problem. Deswegen heißt es ja relative Luftfeuchte. Wenn ich 5 grad kalte Luft nehme und unterstelle das sie 100% hat dann hat die gleiche Luft bei 20 grad nur noch 40% relative Feuchte. Das hängt damit zusammen das Luft je wärmer sie ist mehr Wasser binden kann.

5 grad warme Luft bindet maximal 6,9g/m³ Wasser = 100%, 20 grad warme Luft schafft 17,3 g/m³= 100%. Wenn ich also kalte Luft ins Haus hole (auch wenn es regnet mehr als 100% geht nicht) bekomme ich das Haus trocken.

Kleine Rechnung ein 25qm großer Raum hat 62m³ Volumen. Bei 20grad und 100% Luftfeuchtigkeit sind das ca 1Liter Wasser. Jetzt tausche ich die Luft 1 mal komplett gegen 5 grad kalte Luft (100%) aus. Denn dann habe ich noch 0,43l Wasser in der Luft. Jetzt Erdwärme ich diese Luft auf 20 grad Dann kann Sie wieder einen halben Liter aufnehmen und den holt Sie sich aus der Umgebung also Wand, Boden usw.

Deswegen ist es wichtig auch wenn es regnet zu Lüften. Solange die Luft draußen kälter als drinnen ist. Im Sommer wäre das viel schlimmer denn dann ist der Effekt umgekehrt.

Das machen viele Leute falsch. Ich habe diese Diskussion jedes Jahr wieder mit meinen Mietern. Die meinem Sie müssten im Sommer den Keller Lüften und wundern sich warum er feucht wird.

Noch besser wäre es natürlich wenn es Frost hat also unter 0 grad dann ist der Effekt noch größer.

So funktioniert ja auch ein Bautrockner. Ist im Prinzip ein umgekehrter Kühlschrank. Er hat ne 'Kühlplatte' über die die Warme Luft geblasen wird. Durch das abkühlen der Luft reduziert sich die Speicherkapazität der Luft für Wasser, das Wasser kondensiert an der Platte und tropft in nen Becher. Dann wird die Luft wieder erwärmt nimmt wieder Feuchtigkeit auf usw ....

Die Kalte Luft von draußen hat aber den Vorteil das ich Sie umsonst bekomme und nicht erst mittels Bautrockner runterkühlen muss.

Deswegen Lüften, Lüften, Lüften....
 
Zuletzt bearbeitet:
Zuletzt aktualisiert 20.04.2024
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