Wie viel Tilgung ist ratsam bei wieviel Netto?

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T

Tweener

Hallo liebe Community,

um es direkt vorweg zu nehmen: Wie viel Tilgt ihr monatlich, bei welchem Netto Haushaltseinkommen?

Nun die ausführliche Geschichte:

Dieser Post richtet sich vor allem an junge Familien, die sich in einer ähnlichen Ausgangslage wie wir befinden. Wir haben nun kurzfristig die Möglichkeit ein Grundstück zu erwerben. Dadurch sind unsere Pläne, die wir seit ca. 1 Jahr schmieden nun plötzlich sehr konkret geworden. Wahrscheinlich ist dies einer der Gründe, wieso ich langsam kalte Füße bekomme und Angst wegen der Finanzen bekomme. Wir haben bereits seit langem das Angebot des Bauträgers und auch diverse Finanzierungsangebote.

Verfügbares Netto: ca 4350€.

Wir arbeiten beide in Vollzeit und sind unbefristet angestellt. Kinder gibt es bisher keine. Mindestens 1 ist in den nächsten Jahren geplant, ein zweites wenn dies finanziell möglich sein wird.

Wir wohnen im Moment sehr günstig. Aus diesem Grund legen wir monatlich mindestens 1200€ zu Seite. Wir bekommen 14 sowie 13 Gehälter (tariflich vereinbart) und können dadurch trotz des Sparens noch gemeinsam in den Urlaub und gut Leben.

Seitens der Bank würde uns bei unserer derzeitigen Planung eine monatliche Rate von ~900€ bei 20 jähriger Zinsbindung erwarten. Die Nebenkosten würden natürlich auch steigen.

Wenn wir jährlich etwas mehr als 1 zusätzliches Gehalt Sondertilgen, wären wir nach den 20 Jahren fast durch. Nach dem aktuellen Stand wäre das alles kein Problem. Wir könnten weiterhin Sparen und Rücklagen bilden.

Besorgt bin ich vor allem wegen der Kinder. Das ist für mich ein absolut unkalkulierbarer Posten. Ich kann nicht abschätzen welche Kosten dadurch entstehen werden. Darüber hinaus fällt dann bedingt durch die Elternzeit ein Gehalt für 1-2 Jahre zum Teil weg. In diesen Jahren wird wahrscheinlich nicht Sondergetilgt. Dadurch geht das mit 20 Jahren nicht mehr auf. Im Anschluss wird es dann Teilzeit mit 75% werden. Natürlich habe ich das verfügbare Netto für die verschiedenen Konstellationen überschlagen und komme bei der 75% Teilzeit immer noch auf ca. 4000€.

Nun habe ich so viel geschrieben. Was ich eigentlich wissen will: Gibt es junge Familien, die gebaut haben, ebenfalls ca. 4000€ Netto Haushaltseinkommen haben und monatlich um die 900€ Tilgen? Wie hat das bei euch mit der Elternzeit geklappt? Mussten ihr euch sehr einschränken durch die Kinder und die Teilzeit?

Ich habe einfach Angst, dass man am Ende so kurz treten muss, dass man den Spaß am Eigenheim verliert. Mein Problem ist, dass wir im Moment wirklich viel Geld zur Verfügung haben. Wir haben ein Haushaltsbuch, wissen wo das Geld hingeht und Wissen das wir uns dies im Moment leisten könnten. Wir schätzen auch, dass dies mit Teilzeit nach einem Kind noch funktioniert. Das sind aber alles nur Schätzungen. Ich weiß, dass man so etwas nicht Allgemein beantworten kann weil jeder anders ist. Trotzdem würde es mir gut tun zu hören, dass andere Leute in einer Vergleichbaren Situation dies ohne Probleme hinbekommen.



Viele Grüße
 
G

Ghostwriter

Mit Tilgung meinst du sicher die Annuität?

Wir zahlen monatlich 1.200€ bei 3.800netto mit einem Kind (Kita zahlt unser Arbeitgeber) und sind damit wohl hier im Forum eher an der unteren Grenze der Nahrungskette.

Haben allerdings auch nur noch ein Auto und mit Urlaub wird es wohl die nächsten Jahre etwas schwierig. (Urlaubsgeld und Jahresprämie wandern in die Außenanlagen)

Das war uns vorher aber auch bewusst...

Das halligalli Leben ist mit Kind dann eh erst mal vorbei und eure Ausgaben werden sich weg von Restaurant besuchen, Fernreisen und Kino hin zu Babyklamotten, Banyschwimmen und Tagesausflügen in den Tiergarten bewegen.

VG

Ferdi
 
B

Bieber0815

Verfügbares Netto: ca 4350€.
Wie ist dieser Betrag unter euch verteilt? Sind die Einkommen etwa gleich oder sehr unterschiedlich?

Ihr seid eher am Anfang des Berufslebens? In Unternehmen, die 13 und 14 Monatsgehälter zahlen, kann ein Ingenieur eigentlich auch mehr verdienen. (Ich setze "verfügbares" Netto mit dem Überweisungsbetrag gleich; möglicherweise siehst Du das anders?)

Ich habe kein Problem damit, länger als 20 Jahre abzuzahlen ...
 
T

Tweener

Mit Tilgung meinst du sicher die Annuität?
Ja natürlich. Habe mich missverständlich ausgedrückt.

Das halligalli Leben ist mit Kind dann eh erst mal vorbei und eure Ausgaben werden sich weg von Restaurant besuchen, Fernreisen und Kino hin zu Babyklamotten, Banyschwimmen und Tagesausflügen in den Tiergarten bewegen.
Das vermuten wir natürlich auch, dass es da eine Art Verschiebung geben wird und sich das relativiert. Drauf verlassen wollte ich mich aber nicht.


Wie ist dieser Betrag unter euch verteilt? Sind die Einkommen etwa gleich oder sehr unterschiedlich?

Ihr seid eher am Anfang des Berufslebens? In Unternehmen, die 13 und 14 Monatsgehälter zahlen, kann ein Ingenieur eigentlich auch mehr verdienen. (Ich setze "verfügbares" Netto mit dem Überweisungsbetrag gleich; möglicherweise siehst Du das anders?)

Ich habe kein Problem damit, länger als 20 Jahre abzuzahlen ...
Ja wir befinden uns noch im ersten Drittel des Arbeitslebens. Verfügbares Netto ist das, was monatlich überwiesen wird. Sprich sämtliche Abzüge sind noch abzuziehen. Die Sonderzahlungen stehen auf einem anderen Blatt. Das Verhältnis ist etwa 60/40. Bei Ihr ist es öffentlicher Dienst und demnach kaum Luft nach oben. Bei mir kann ich die Entwicklung nicht abschätzen. Ich gehe in so einem Fall vom worst case aus. Dieser sieht keine Erhöhung (abgesehen von Infaltionsausgleich) mehr vor.
 
H

hemali2003

Bei uns sieht es auch ähnlich aus, wir zahlen 840 Euro (dafür aber über 30 Jahre als Volltilger). 2 Kinder, ich arbeite 60 %.
Es kommt natürlich sehr auf die Ansprüche an, aber ich denke, man kann schlechter leben
Natürlich müssen wir rechnen und Urlaube/neue Autos müssen wohl überlegt sein und auch mal 2 Jahre warten.
Ansonsten leisten wir uns fast alles, was wir brauchen oder möchten.

Tipp: Man sollte sich nicht zu sehr auf die Sondertilgungen stützen - realistisch machen das wohl die wenigstens. Und wenn doch, stresst es einen denke ich sehr stark. Deshalb haben wir volle Zinsbindung mit langer Laufzeit - ohne Sondertilgungsmöglichkeit (das kann man nach 10 Jahren eh jederzeit). Habt Ihr die Allianz mal rechnen lassen? War für uns unschlagbar.

Auch zu bedenken gebe ich, dass 75 % arbeiten mit Kleinkind, Kindergartenkind, Schulkind schon sportlich sind und auch je nach Region nicht unerhebliche Betreuungskosten verursachen. Oder man hat Großeltern etc, die mit betreuen.
Aber jetzt schon festzulegen, dass man gleich mit 75 % wieder einsteigt, finde ich mutig. Nicht umsonst bleiben viele Mütter langfristig bei 20/25 Stunden wöchentlich. Der Haushalt will erledigt sein und alles was sonst anfällt. Dann bleibt idealer Weise auch noch etwas Familienleben übrig!

Das Defizit in der Elternzeit ist ja kalkulierbar und zeitlich sehr begrenzt - das sollte einen jetzt nicht ernsthaft reinreißen (vorher ein paar tausend zur Seite legen). Die Jahre danach muss es funktionieren!
 
E

Evolith

Wir zahlen monatlich 1750 € (wegen der Nachfinanzierung). In 2 Jahren dann noch 1400€ monatlich. Wir haben ein Netto zusammen von 5200 €
Mein Mann zahlt noch für 2 Kinder Unterhalt und wir haben ein gemeinsames.
Der Kurze geht in die Kita und wir löhnen dafür aktuell 460 €.
Wir arbeiten beide Vollzeit. Elternzeit habe ich 10 Monaten gemacht. War für uns ideal.
Bei der geplanten Nummer 2 werden wir es genauso machen, allerdings sparen wir dafür ab Mitte des Jahres noch ordentlich was an.

Ich bekomme ein 13. Gehalt, bei guter Wirtschaftslage noch einen fetten Bonus in Höher etwa eines Nettogehaltes. Das wird für kleinere Urlaube und die Außenanlagen genutzt. Zumindest die nächsten 3 Jahre. Denke dann dürfte das schlimmste gemacht sein.
 
Zuletzt aktualisiert 28.03.2024
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