Wie lange habt ihr für euer Haus Eigenkapital gespart?

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pagoni2020

Man kann es mit der erzwungenen Selbstständigkeit aber auch übertreiben. Ich sehe absolut nichts verwerfliches daran die eigenen Kinder zu unterstützen. In der Regel hat man diese Unterstützung zuvor auch selbst erfahren.
Wenn man die Möglichkeit nicht hat, ok. Dann braucht man aber auch nicht auf andere Eltern mit dem Finger zeigen, dass diese doch absolut unselbstständige Kinder erziehen würden.
"Erzwungen" ist meist ein weniger sinnvoller Ansatz, in jeglicher Richtung und Niemand sollte/wollte mit dem Finger zeigen, so ist es von mir auf jeden Fall nicht gemeint.
Ich gebe hier einfach meine recht vielfältigen, auch eigenen Erlebnisse mit Jugendlichen wieder. Das mag teilw. schroff klingen, es ist aber genau das Gegenteil, weil die jungen Leute dann oftmals Probleme haben im Leben, wenn die gewohnte und bequeme Stütze (nicht nur finanziell) wegfällt.
Ein Jugendlicher, der sich stets einer Art "Rundumabsicherung" im Hintergrund bewusst ist läuft mMn zumindest Gefahr, sich manche, notwendige Gedanken nicht tiefgreifend genug zu machen über Dinge, die aber irgendwann vor ihm stehen werden. Dass ich das so benenne heißt ja nicht, das sich als Paradebeispiel gelten möchte; eher im Gegenteil; dennoch ist es so meine erlebte Überzeugung.
"Verwerflich" ist es natürlich nicht, ich meine nur, dass langfristig für das Leben eines jungen Menschen "weniger oft mehr" sein kann und wenn wir es den jungen Leuten leichter machen wollen wir sie dadurch UNBEWUSST vlt. auch hemmen oder bremsen können. Ich habe immer wieder auch mit jungen Leuten zu tun, die es kaum schaffen, den aus der Jugend heraus gewohnten Lebensstandard oder Luxus im "neuen" eigenen Leben selbst zu erhalten; gefühlte Rückschritte sind meist nur schwer zu ertragen.
Die Frage ist doch bis wann man Sie unterstützt. Bis zum Ende der Schulzeit - m.E. auf jeden Fall. einen 15 oder 16-jährigen in betrieblicher Ausbildung - ich denke auch noch (wobei da Haushaltsgeld einzuziehen auch schon legitim wäre). Einen 27-jährigen Langzeitstudenten - ich habe meine Zweifel, dass man ihm damit gutes tut.. Rückblickend muss ich für meine eigene Entwicklung sagen, dass ich zu lange unterstützt wurde (eben bis 27). So richtig durchgestartet bin ich erst als mein Vater mich nicht mehr unterstützen konnte. Damals fand ich es natürlich doof, aber heute kann ich sagen, dass ich diesen Stoß ins kalte Wasser brauchte, um endlich schwimmen zu lernen. Und sogar zu lernen, dass mir das Spaß macht.
@AllThumbs Exakt dieses von @Tolentino beschriebene "Phänomen" wollte ich darstellen, gerade weil ich das auch vielfältig UND bei den eigenen Kindern genauso erlebt habe; möglicherweise hatte ich nicht die treffenden Worte gefunden :D. In dem Moment, als wir wg. privater Umstände finanziell nicht mehr helfen konnten ist der Knoten hörbar geplatzt bei den Jungen, auch wenn es mir selbst sehr weh tat, ihnen nicht so helfen zu können, wie es bei ihren Freunden eher üblich war. Rückblickend sind auch sie sich dessen bewusst, das stammt alsoi nicht alleine von mir.
 
B

Bookstar

Und selbst die 20k, die übrig bleiben, sind doch, sorry: Viel.
Wenn du das zu 75% in einen ETF-Sparplan etc. steckst und 30 Jahre die Zinseszinseffekte mitnimmst, hast du zum Renteneintritt ein fettes Zubrot. Und wegen des hohen Gehalts auch keine schlechte Rente.
UND Hobbys für 13,5k im Jahr ausgelebt (mal ganz im Ernst, soviel gebe ich im Jahr nicht für das teure Hobby Sterneküche aus!?)
Und das alles im teuren Bayern.
Wo genau war jetzt nochmal das Problem?
Ich sehe da kein Problem. Nur verdient man halt sowas erst mit ca. 30 Jahren. Dann kann man es schlecht in ETF stecken, wenn ein Haus ansteht oder? Und das Haus möchte in 30 Jahren abbezahlt werden. Durch Kinder reduziert sich das auch mit Teilzeit Mann oder Frau.

Man lebt gut, aber reich ist man nicht, man ist auch nicht arm. Gefühlt Mitte. Statistisch außerhalb Mitte.
 
Y

ypg

Ich hab mal alle meine gesammelten Zitate hier gelöscht. Irgendwie kommt alles aufs gleiche, nämlich: ich scheine hier im Vergleich ein sehr schwacher Gehaltsempfänger zu sein. Mein Mann fügt sich wohl in Euer Denken über "Normalverdienst" ein. Wenn ich den nicht hätte, würde nach dem Denken der meisten hier wohl bei RTL2 hart und herzlich (oder so) landen.

Und dennoch habe ich es geschafft, mir Eigentum aufzubauen, es 2 Jahre geschieden mit 1800€ netto allein zu halten, um dann nochmal mit einem Neubau mit meinem jetzigen Mann zu starten.
Ich habe als Jugendliche gekellnert, ohne dass ich studiert habe oder es musste und nach meiner Ausbildung immer gearbeitet. Ich habe alle Blasen der letzten 30 Jahre mitgenommen (wurde mir hier vor einigen Wochen zumindest gesagt): teuer gekauft und billig verkaufen müssen.

Jetzt lebe ich in einem nur Kfw70-Haus, muss mit Gas heizen, keine Raffstores, nur billige manuelle Rollläden und keine Doppelgarage. Unser Haus reiht sich übrigens nicht sonderlich negativ in unserer Straße ein - da sind alle Häuser nur so "spartanisch" bestückt. Ich komme mir also in der Oberfläche noch nicht einmal weniger bemittelt vor ...

Wollt Ihr noch mehr weinen? ich habe vor 5 Jahren noch nicht einmal 2000€ nach Hause gebracht - trotz Verantwortung im Job. Ohne diese Verantwortung würde es noch weniger sein, was ich nach Hause bringe.
Ok, nebenbei noch Freiberufler gewesen, hat aber nicht viel gebracht. Wir, unser Haushalt, sind also weit weg von Euren Vorstellungen.

Das Bashing der Lehrer mag wohl genau daran liegen, dass sie irgendwie in "ihrem" Studium den Fokus der Welt verloren haben. Aber auch andere hier scheinen nicht mehr die Basics zu kennen. Statt dessen wird Wohlstand als Basis eingefordert, staatliche Förderungen eh.
 
askforafriend

askforafriend

Ich selber bin nicht aus Bayern sondern aus dem Stuttgarter Raum. Aber ich habe sehr viele Bekannte aus Bayern und kenne mich deshalb dort gut aus. Die Regionen die ich anspreche sind die Automobilstandorte mit 150km Umkreis. Bspw. München, Ingolstadt, Landshut, Regensburg.

Dort kosten Wohnungen 80 m² ca. 1000 Euro Miete, Doppelhaushälfte ca. 1600 Euro Miete und Einfamilienhaus ca. 2200 Euro Miete. Alles Kaltmieten. Man muss aber selbst zu diesen Preisen lange suchen und Glück haben was vernünftiges zu bekommen.

Augsburg ist tatsächlich wesentlich günstiger.
Wohnen in Bayern in einer Doppelhaushälfte mit 120qm und Garten für unter 12.000 Euro Kalt p.a. - immer diese maßlosen Übertreibungen, Pauschalisierungen usw. Übrigens nicht irgendwo in "Hintertupfing", sondern auch in guter Näher zum Autokonzern.
 
C

chand1986

Das "fühlt" man aber doch nur, wenn man kaum/keine Kontakte zur statistischen Mitte mehr hat. So von wegen Blase. Das ist kein Vorwurf, sondern eher normal - ich stelle es nur fest. Im Club der oberen 10% ist man dann halt an der Grenze zur Unterschicht...
Dann kann man es schlecht in ETF stecken, wenn ein Haus ansteht oder?
Naja, abbezahltes Einfamilienhaus UND Portfolio UND Rente UND... ist das die "gefühlte" Mitte? Wo das gehen müsste oder sollte? Das ist Wohlstand und auch kein bescheidener mehr, sondern fetter. Mir fehlt die Relation, die das einfängt, bei der Selbsteinschätzung oft. Gegönnt sei es jedem.

ich lese hier immer Geld mit Geld verdienen,
da wir im Hausbauforum sind, sind hier nur Leute die das geschafft haben oder es gar nicht gemacht haben,
der Rest ist im Schuldenforum oder so.
Geld mit Geld verdienen ist eine Wette auf die Zukunft und kein planbares Einkommen.
Das ist tatsächlich eine sehr deutsche Einstellung gegenüber Unternehmensbeteiligungen. Und sie spiegelt sich in den Anlagen der Deutschen wider.
Nimm mal einen langfristigen(!) Ansatz eines Anlagezeitraums von 25 Jahren. Du kannst im Boom einsteigen und im Bust aus und bist immer noch besser gefahren als mit Sparbüchern oder Tagesgeld. Und i. d. R. ist man von diesem Extrem weit entfernt. Langfristig ist die sogenannte "Wette" also immer aufgegangen. Ist auch klar: Etwas, dass die Weltwirtschaft so nachhaltig ruiniert, dass das nicht mehr geht, ruiniert auch alles andere - dann ist auch egal.

Kurzfristzockerei ist was anderes und nötige Liquidität sollte man dort auch nicht liegen haben.

Und wenn man halt zu den ärmeren Einkommensstarken gehört, die sich zwischen Einfamilienhaus und ETF entscheiden müssen sollen wollen? That's life! Set your priorities!
 
Zuletzt aktualisiert 28.03.2024
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