Wie ist ein 400k Darlehen ohne Eigenkapital finanzierbar? NettoEK bei 4.500€

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Nummer12

Nummer12

[...]


Es geht im Beispiel um ein durchschnittliches Einfamilienhaus mit durchschnittlichem Grundstück.
Der Median (Index = 100) ist das Jahr 1990.

Preisindexvergleich von 1975 zu 1976: 45,2 / 46,9 (+ 1,7 Punkte)
Von 1976 zu 1977: 46,9 / 51,5 (+ 4,6 Punkte)
Von 1977 zu 1978: 51,5 / 57,0 (+ 5,5 Punkte)
Von 1978 zu 1979: 57,0 / 65,8 (+ 8,8 Punkte)

Dazu im Vergleich die Zahlen der letzten 4 Jahre:

Von 2015 zu 2016: 172,8 / 184,8 (+ 12,0 Punkte)
Von 2016 zu 2017: 184,8 / 203,2 (+ 18,4 Punkte)
Von 2017 zu 2018: 203,2 / 221,0 (+ 17,8 Punkte)
Von 2018 zu 2019: 221,0 / 237,2 (+ 16,2 Punkte)

Wir haben in den letzten Jahren also deutliche Preissprünge zu verzeichnen, wie es sie damals schlichtweg nicht gegeben hat. Zwischen 1995 (130,8) und 1998 (126,4) ist der Index sogar gefallen. Glückwunsch an jeden, der damals kaufen konnte.

In den 2000er-Jahren stagnierte die Preisentwicklung: 2000 (130,8) und 2009 (134,4).

Ab 2010 ging die Luzie dann so richtig ab, wobei das Tempo in den letzten 3-4 Jahren nochmal zusätzlich angezogen hat:

2010 = 133,9
2011 = 138,2
2012 = 143,6
2013 = 152,0
2014 = 164,3
2015 = 172,8
2016 = 184,8
2017 = 203,2
2018 = 221,0
2019 = 237,2

Jetzt kann man natürlich einwerfen, dass die Zinsen heute viel niedriger sind, aber dieser Vorteil wird dadurch wieder zunichte gemacht, dass im Umkehrschluss auch immer mehr Eigenkapital aufgeboten werden muss, um die besten Zinskonditionen auch wirklich zu bekommen. Und da hapert es halt beim Normalverdienerhaushalt immer häufiger. Kein Wunder bei dem o. g. Tempo der Preisentwicklung. [...]
Wenn man sieht, was die letzte Finanzkrise und die Gegenmaßnahmen auf dem Immobilienmarkt ausgelöst haben, bin ich auf die Folgen der Stimulus-Pakete der Coronakrise gespannt. Zinserhöhungen sind weiter nicht in Sicht und es wird weiter Geld ins System gepumpt. Sollte ein Impstoff gefunden werden, dürfte es nach einer gewissen Erholungsphase wieder weiter nach oben gehen.
 
J

Joedreck

Da steht halt die Frage im Raum, ob man die Lebensjahre 15 - 35 wirklich damit zubringen will, auf alles zu verzichten und zusätzlich am Wochenende meist daheim zu sitzen, damit man dann vielleicht mit 36 ein richtig tolles Eigenheim in schöner Lage erwerben kann. Was ich definitiv weiss, ist, dass ich damals mit einer solchen Denke im Freundeskreis ausgelacht worden wäre.
Ich hab in meinen Zwanzigern (2003 - 2012) höchstwahrscheinlich den Geldwert eines Kleinwagens in Kassels Bars, Kneipen und Diskotheken gelassen. Im Nachhinein wäre es definitiv klüger gewesen, nicht unbedingt jedes Wochenende auf die Rolle zu gehen, aber damals konnte auch noch keiner absehen, dass die Immobilienpreise mal eine solche Entwicklung nehmen würden, wie sie es ab 2011 getan haben.
Genau das. Man muss 1. "reif" genug sein, um in dem Alter entsprechend zu sparen und dann auch wirklich verzichten wollen.
Ich selbst hab mir einen für meine Verhältnisse teuren BMW gekauft, war am Wochenende ständig unterwegs und hab nur für das nötigste gespart.
Andere hatten für mich die Lust am Leben verloren und haben in der kleinsten Wohnung gesessen um. Möglichst viel zu sparen. Ich persönlich möchte meine Zeit nicht missen. So weiß ich, dass ich nix verpasst hab und kann jetzt froh sein, ein ruhigere Leben zu führen
 
H

hampshire

Da steht halt die Frage im Raum, ob man die Lebensjahre 15 - 35 wirklich damit zubringen will, auf alles zu verzichten und zusätzlich am Wochenende meist daheim zu sitzen, damit man dann vielleicht mit 36 ein richtig tolles Eigenheim in schöner Lage erwerben kann.
Die Frage steht im Raum was denn dieser angesprochene "Verzicht" wohl ist und welcher Anspruchshaltung dieser entspringt. Zwei recht neue Faktoren führen zu einer recht neuen Problematik der Hausfinanzierung: 1. Das überhitzte Alltags-Konsumverhalten und 2. die Angst, man könne etwas "verpassen".
 
P

pagoni2020

Da steht halt die Frage im Raum, ob man die Lebensjahre 15 - 35 wirklich damit zubringen will, auf alles zu verzichten und zusätzlich am Wochenende meist daheim zu sitzen, damit man dann vielleicht mit 36 ein richtig tolles Eigenheim in schöner Lage erwerben kann. Was ich definitiv weiss, ist, dass ich damals mit einer solchen Denke im Freundeskreis ausgelacht worden wäre.
Ich hab in meinen Zwanzigern (2003 - 2012) höchstwahrscheinlich den Geldwert eines Kleinwagens in Kassels Bars, Kneipen und Diskotheken gelassen. Im Nachhinein wäre es definitiv klüger gewesen, nicht unbedingt jedes Wochenende auf die Rolle zu gehen, aber damals konnte auch noch keiner absehen, dass die Immobilienpreise mal eine solche Entwicklung nehmen würden, wie sie es ab 2011 getan haben.
Das würde ich dann nun aber gerne getrennt sehen. Du hast Dich damals für die Kasseler Bar-Version (da warst Du im Vgl. zu mir aber sparsam) und dann war das ja auch gut so für Dich und solltest Dich über die Erlebnisse freuen.
Ob ein Anderer deswegen ein langweiliges Leben gehabt haben muss, am WE nur daheim gesessen ist, aus seiner Sicht auf "Alles" (das waren bei Dir überwiegend Bars) verzichtet hat und sich hat auslachen lassen müssen steht ja auf einem völlig anderen Blatt.
Vlt. war er gerne Angeln, hatte und hat noch immer eine gute Beziehung, war gerne in der Natur, Sport getrieben, hat Lagerfeuer gemacht, mit Kumpels zusammengesessen (nicht in teuren Bars) etc., hat gerne handwerklich gebastelt usw. und somit das von ihm frei gewählte Leben auf seine Weise genossen (ohne viel HGeld auszugeben).
Du stellst es so dar, als ob ein schönes Leben zwischen 15-35 nur auf ähnliche Weise stattfinden konnte, wie Du es für Dich entschieden hattest; das liegt aber alleine an Deiner Lebensphilosophie und Deinen Freunden, wenn sie Dich für ein anderes Leben ausgelacht hätten bzw. für ein nicht ausreichendes Selbstbewusstsein in diesem Alter, wenn einem das Lachen der Anderen etwas ausmacht und man deswegen sein Leben danach richtet und sich in Bars herumtreibt.
Es wäre genauso, wenn ein Anderer sich jetzt im Nachhinein darüber aufregen würde, dass damals die Preise der Coctails in den Bars so hoch waren und er aufgrund seiner privaten Situation gar kein Geld dafür hatte.
Das war SEIN Leben und er konnte das Beste daraus machen und Du hast es in Deinem Leben anders anders gemacht; das ist doich gerade unsere Freiheit; die hat eben immer zwei Seiten. Wenn die Immo-Preise so geblieben wären (wie du wohl vermutet bzw. in dem Alter einfach nicht bedacht hattest (ich auch nicht) wärst Du heute auf der Winner-Seite; Bars bis zum Abwinken und dennoch Eigenheim bzw. schönes igenkapital.
Jetzt ist es anders und Du könntest einfach froh über Deine freiwillig gewählte Zeit 15-35 sein wie der Andere auch mit seinem für Dich "langweiligen Leben". Du stärst Dich jetzt daran, dass es nicht so gekommen ist, wie Du es gerne haben würdest, ohne dass Du zw. 15-35 verzichtet hattest; das finde ich fast schon anmaßend.
Ich kenne Selbstständige, die wollten niemals einen Chef haben und haben die Freiheit geliebt und 100% gelebt, was ich absolut super finde undteilweise gelebtr habe. Als im Alter der brave Angestellte/Beamte dann die bessere Versorgung hatte ging das Gemotze des Selbstständigen los. Der Angestellte/Beamte hatte sein Leben lang diesen doofen Chef aushalten m,üssen worüber der Selbstständige gerne lachte. Nun kommt die Konsequenz für das Leben Beider und einer beginnt zu meckern. Er hätte gerne - wie so oft- gerne BEIDES oder ALLES gehabt. Sorry aber das kann ich nicht als selbstverantwortliches Denken empfinden.
Woraus hattest Du das quasi Anrecht genommen, dass die Immo-Preise so zu bleiben haben, dass sie in Deinen Lebensentwurf passen, also ohne Eigenkapital ein Haus zu bauen?
Ich habe in jungen Jahren wohl eine schicke S-Klasse und mehr versenkt.......und hätte das Geld gerne wieder gehabt beim Thema Hausbau und den gestiegenen Preisen. Aber ich habe mein junges Leben ausgelebt, wie ich es wollte jund mir Nichts sagen lassen. Toll. ABER.....ich wusste immer und so ist es immer nich, dass ich die Komsequenz daraus tragen werden muss und das mache ich -OHNE zu meckern.
Alterskollegen hatten damals mit 40 ihr Haus abbezahlt aber ich immer noch 250TE Schulden. Darüber habe ich aber nie gemeckert (war aber öfter neidisch), denn mein Leben war freiwillig von mir so gewählt.
Das ist MEINE Verantwortung und nicht die von steigenden Preisen, Wochenendzuhausesitzer oder Jahreszahlen!
Es ist das Leben das Du hast, ich verstehe nie, dass man dann solche Vergleiche anstellt mit Dingen, die man niemals hätte Leben wollen.
Du hast so gelebt, was ich richtig finde, wenn es DEIN Wunsch war und nun hat es eben ein paar Konsequenzen, so ist es eben im Leben.
 
P

pagoni2020

Genau das. Man muss 1. "reif" genug sein, um in dem Alter entsprechend zu sparen und dann auch wirklich verzichten wollen.
Ich selbst hab mir einen für meine Verhältnisse teuren BMW gekauft, war am Wochenende ständig unterwegs und hab nur für das nötigste gespart.
Andere hatten für mich die Lust am Leben verloren und haben in der kleinsten Wohnung gesessen um. Möglichst viel zu sparen. Ich persönlich möchte meine Zeit nicht missen. So weiß ich, dass ich nix verpasst hab und kann jetzt froh sein, ein ruhigere Leben zu führen
Ja, SO ist es und jetzt hast Du Dein Leben und frust Dich über das Früher.
Ob die Anderen alle ein blödes Leben hatten wissen wir nicht und wenn dann waren sie dafür auch verantwortlich.
So ist es - sein Leben selbstbestimmt leben, absolut, aber niemals meckern wenn es dann auch mal zwickt später im Leben.
Dann finde ich es super !
 
B

Bertram100

Pagoni, danke! Das hast du gut ausgedrückt.

Es ist ganz einfach: wenn einer nur Vorteile hat, dan bezahlt der Preis ein anderer. Beim Bau wären das z.B. miese Löhne und Arbeitsbedingungen. Und wenn einer dann explizit "meckert" dass es anders gekommen ist als das "Nur-Vorteilspaket", ja, das wirkt schon sehr abstossend auf mich.
 
Zuletzt aktualisiert 29.03.2024
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