Welches Stromkabel / Erdkabel für 80 Meter Erschließung

4,70 Stern(e) 6 Votes
A

A&S Bau

Hallo zusammen,

folgende Situation:
Der Versorger legt uns ein NAYY-J 4x50 Kabel, ca. 10 Meter auf unser Grundstück in ein Übergabeschrank.
Ab hier müssen wir die restliche Erschließung bis zum Haus selbst organisieren.
Bis zum Haus sind es noch weitere 70-80 Meter. (Haus wird in dritter Lage gebaut)
Der Leistungsbedarf liegt bei 30kVA.
Jetzt haben wir unterschiedliche Aussagen und unterschiedliche Angebote von Elektrikern erhalten.
Empfohlen wurde uns auf jeden Fall ein Kupfer Kabel zu nehmen.

Elektriker 1. empfiehlt mindestens ein Kabel NYCWY 4x50 SM35. Aufgrund der länge von 70-80 Meter empfiehlt er aber eigentlich 4x70 zu nehmen, da es bei dieser länge sonst zu einen Leistungsabfall kommen kann und die 30kVA nicht mehr gewährleistet werden können.

Elektriker 2 empfiehlt NYCWY 4x35 SM16. Dieses würde vollkommen ausreichen.

Hat E1 oder E2 recht? Was würdet ihr mir empfehlen zu nehmen?

Vielen Dank im Voraus
Müller
 
B

Benutzer200

Bin jetzt kein Elektriker. Aber dafür gibt es Tabellen, in denen die Querschnitte stehen. Sollte Dir jeder Elektriker zeigen können.
 
Nida35a

Nida35a

Bei uns ist es ähnlich,
verlegt wurde 5x50qmm (mit ausreichender Überdimensionierung),
4 adrig wird in Berlin nicht mehr verlegt.
 
S

Scout**

Hallo zusammen,

folgende Situation:
Der Versorger legt uns ein NAYY-J 4x50 Kabel, ca. 10 Meter auf unser Grundstück in ein Übergabeschrank.
Ab hier müssen wir die restliche Erschließung bis zum Haus selbst organisieren.
Bis zum Haus sind es noch weitere 70-80 Meter. (Haus wird in dritter Lage gebaut)
Der Leistungsbedarf liegt bei 30kVA.
Jetzt haben wir unterschiedliche Aussagen und unterschiedliche Angebote von Elektrikern erhalten.
Empfohlen wurde uns auf jeden Fall ein Kupfer Kabel zu nehmen.

Elektriker 1. empfiehlt mindestens ein Kabel NYCWY 4x50 SM35. Aufgrund der länge von 70-80 Meter empfiehlt er aber eigentlich 4x70 zu nehmen, da es bei dieser länge sonst zu einen Leistungsabfall kommen kann und die 30kVA nicht mehr gewährleistet werden können.

Elektriker 2 empfiehlt NYCWY 4x35 SM16. Dieses würde vollkommen ausreichen.

Hat E1 oder E2 recht? Was würdet ihr mir empfehlen zu nehmen?

Vielen Dank im Voraus
Müller
Der Zähler kommt dann wohl in den Übergabeschrank?


Zu einem Leistungsabfall wird es immer kommen oder schlägt dir der Elektriker eine Supraleitung vor?! Die Frage ist doch nur wie hoch diese ausfällt: Wenn ich rechne komme ich bei 70 Metern Leitungslänge und Kupfer auf einen Leitungsverlust von

bei 35 mm2
0,45% @ 10 KW je Phase


bei 50 mm2
0,31% @10 KW je Phase


Mal so als Vergleich- die 30 KW wirst du kaum ausschöpfen, selbst bei e-Auto und/oder Photovoltaik-Einspeisung nicht.

3 KWh verlierst du eh schon bei dem dickeren Kabel von 1000 KWh. Der Unterschied im Verlust sind etwa 1,5 Promille Oder 1,4 KWh je 1000 KWh Verbrauch oben drauf. Das ist der Worstcase bei Maximalleistung. Forderst du weniger Leistung an so sinken diese prozentualen Werte und der Unterschied fällt noch geringer aus! Wenn du das Kabel eh über eine solch lange Strecke verlegst würde ich viel eher ein etwas dickeres KG-Rohr zur Verlegung nehmen und noch ein dünnes Kabel dazulegen- falls du später mal ein weiteres Medium einziehen möchtest hast du a) ein nettes Leerrohr und b) eine Einzugshilfe und sparst dir so zig Tausend und eine Neupflasterung von Einfahrt oder ein Umgraben deines Gartens. Besser haben als brauchen bei so ner fetten Zuwegung... ;)
 
P

Poramyco

Hallo. Ich kann hier als Elektriker antworten, da wir auch eine ähnliche Situation haben.

Der eigentliche Leitungsverlust ist hier eher zu vernachlässigen, zumindest bei Querschnitten größer 25mm² bis 100m.

Entscheidend ist, wo der Zähler verbaut wird. Ich gehe davon aus, dass der ins Haus kommt.
Laut Niederspannungsanschlussverordnung (NAV) darf der Spannungsfall zwischen Hausanschluss (Übergabepunkt vom EVU) und Zähler max. 0,5% betragen. Bei den deinem 30kVA Anschluss kommt vermutlich eine 50A Sicherung in den Hausanschluss .

Um die 0,5% Spannungsfall einzuhalten müsstest du rein rechnerisch ein Kupferkabel mit 95mm² verlegen bei 70-80m.

Soweit die Vorschriften. In der Praxis ist das m.M.n. völlig überdimensioniert, zumal es schon schwierig werden dürfte das 95mm² überhaupt anzuschließen, da die Klemmen meist nicht so groß sind. Ich würde versuchen auf ein 70mm² oder 50mm² zu gehen. Letztlich muss dein Elektriker dem EVU bestätigen, dass er die Vorschriften eingehalten hat. Wenn das Elektriker 1 mit dem 50mm² macht, dann soll es nicht deine Sorge sein. Vorschlag 2 mit 35mm² halte ich bei der Kabellänge für zu klein.

Was mich nur wundert ist der Kabeltyp. Es ist absolut in Ordnung das Kabel 4-adrig zu verlegen und direkt nach der Einführung in das Haus aufzuteilen auf 5-adrig, wenn es seitens EVU 4-adrig im Übergabekasten ankommt (so hast du es ja geschrieben). Ein NYY-J 4x50mm² wäre in diesem Fall die richtige Wahl, weil auch günstiger als das NYCWY.
Hängt aber letztlich auch vom EVU ab. Die haben auf Ihren Websites Anschlussbeispiele, am besten da mal nachschauen.
 
A

A&S Bau

Vielen Dank für die Antworten.

@ Poramyco: Wenn ich meinen Versorger richtig verstanden habe ist der Stromzähler in dem Übergabeschrank und nicht im Haus.
Der Elektriker 1 hat sich auch auf diese 0,5% Spannungsabfall bezogen und deswegen die Leitung 4x70 angeboten.

Der EVA verlegt ein NAYY-J 4x50 und nicht NYY-J 4x50 (hast du geschrieben)
Also ein Aluminium Kabel wie mir bei google angezeigt wird.

Also ist E1 auf jeden Fall die richtige Wahl?

Jetzt noch eine generelle Verständnisfrage:
Was genau ist der Unterscheid zwischen 4x35 SM16 und 4x70 SM32?
Und warum schreibst du, dass im Haus auf 5-adrig aufzuteilen ist?

Vielen Dank!
 
Zuletzt aktualisiert 29.03.2024
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