Welche Eigenleistung beim Hausbau lohnt sich?

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C

Crossy

Hallo zusammen,
wir haben mit der Planung unseres Einfamilienhaus begonnen. Baubeginn soll nächstes Frühjahr sein.
Grundsätzlich stellt sich uns nun die Frage, inwieweit wir Eigenleistung am Bau einbringen sollen.
Prinzipiell haben wir wohl eine der wichtigsteten Voraussetzungen für Eigenleistung, nämlich Zeit.
Mein Mann kann sich nächstes Jahr 6 Monate Zeit für den Bau nehmen (mit kaum Gehaltsverlust).

Zunächst hatten wir an so klassische Eigenleistungen wie Tapezieren, Malern etc gedacht.
Nun ist aber die Idee entstanden (um eben auch die 6 Monate am effizientesten zu nutzen) den Rohbau, oder zumindest Keller + Garage, selber zu mauern. Genauer gesagt könnten wir den Rohbau mit einem selbständigen befreundeten Maurer/Fliesenleger selber machen. Das hieße, unser Freund würde mit einem seiner Angestellten mauern und mein Mann (+ stundenweise mein Vater) würden die "Handlangerarbeiten" ausführen.
Estrich und Fliesen legen/ bzw andere Bodenbeläge verlegen, könnten wir auch mit diesem Freund machen
Außerdem können wir Fenster und Türen über unseren Schwager beziehen. Er arbeitet in einer Fensterbaufirma und daher würden wir wohl günstige Konditionen bekommen und unser Schwager würde den Einbau von Fenstern und Türen auch mit uns zusammen machen (Ist das überhaupt mit 2-3 Personen machbar?).
Zusätzlich gibt es noch die Möglichkeit gemeinsam mit einem befreundeten Elektriker die Elektrik zu machen (wobei ich nicht einschätzen kann wie viel man da helfen/zuarbeiten kann).

Auf der einen Seite möchten wir gerne unsere vorhandene Zeit optimal nutzen, uns aber auch nicht mit zu viel Eigenleistung verzetteln. Wir sind übrigens beides beruflich reine Schreibtischtäter und unsere handwerkliche Erfahrung ist bisher auf Malern, tapezieren, gelegentlichen Hilfsarbeiten beim Hausbau von Freunden und Ikea Möbel aufbauen begrenzt.
Ich falle als Hilfskraft außerdem aus, da ich mit unseren Kindern und Baustellenversorgung (Essen & Trinken) sowie Orgakram wohl ausgelastet bin.

Wie ist eure Einschätzung?
Hättet ihr euch unter den Voraussetzungen an so viel Eigenleistung rangetraut?
Wir würden kein Gewerk ohne Fachmann ausführen, aber eben immer mitarbeiten.
Lässt sich dadurch überhaupt nennenswert sparen?
Oder wo wäre eine Mitarbeit ,aus euren Erfahrungen, lohnenswert?

Ich bin gespannt auf eure Einschätzung!
 
Zuletzt bearbeitet:
kaho674

kaho674

Eigenleistung spart auf jeden Fall. Ich würde es immer wieder machen. Müsste ich noch mal bauen und hätte die Zeit würde ich folgendes selbst versuchen:

1. Mauern - mit Maurer-Freund - ist machbar, aber man sollte schon fit sein.
2. Elektrik - haben wir auch beim 1. Haus komplett selbst gemacht. Mein Mann ist Elektriker.
3. Fenster setzen - haben wir im Nebengebäude gemacht - allerdings nur bis zu einer gewissen Größe. Für Terrassentüren müsste bei mir auf jeden Fall ein Profi dabei sein, weil ich da einfach zu schwächlich bin.
4. Fußbodenheizung verlegen
5. Malern
6. Trockenbau
7. Pflastern der Außenanlage
8. Sanitär teilweise

Wenn Ihr die Zeit habt, nutzt sie! Aber ich würde sie vorher gut planen. Und die Puffer nicht vergessen, denn irgendwas ist immer.
 
S

Steffen80

Eigenleistung spart auf jeden Fall. Ich würde es immer wieder machen. Müsste ich noch mal bauen und hätte die Zeit würde ich folgendes selbst versuchen:

1. Mauern - mit Maurer-Freund - ist machbar, aber man sollte schon fit sein.
2. Elektrik - haben wir auch beim 1. Haus komplett selbst gemacht. Mein Mann ist Elektriker.
3. Fenster setzen - haben wir im Nebengebäude gemacht - allerdings nur bis zu einer gewissen Größe. Für Terrassentüren müsste bei mir auf jeden Fall ein Profi dabei sein, weil ich da einfach zu schwächlich bin.
4. Fußbodenheizung verlegen
5. Malern
6. Trockenbau
7. Pflastern der Außenanlage
8. Sanitär teilweise

Wenn Ihr die Zeit habt, nutzt sie! Aber ich würde sie vorher gut planen. Und die Puffer nicht vergessen, denn irgendwas ist immer.
Also Du baust einfach selber Respekt..
 
J

Joedreck

Also Handlanger beim Mauern ist kein Problem.
Steine zuschneiden/sägen, Mörtel anmischen und schleppen schafft nach kurzer Zeit jeder.

Bei der Elektrik kannst du außer Planung und Anschluss alles selbst machen. Kabel ziehen, Dosen setzen schafft auch jeder.
Ist aber wirklich zeitaufwendig!

Fenster/Türen: der Schwager ist vom Fach und hat es somit wahrscheinlich darauf. Ein Fenster mit heben, festhalten und Laufarbeiten kann auch jeder.

Estrich hab ich keine Ahnung von. Aber man benötigt eine Maschine, einer der schippt und jemanden der sich auskennt.

Fliesen: siehe Mauern!

Was das halbe Jahr betrifft: es müssen da immer alle Zeit haben gesund bleiben und auch Lust haben. Sonst läuft das gegen die Wand.

Allerdings schlummert hier massiv Einsparpotenzial, da ihr bis auf Fundament, Bodenplatte und Dach die Bude quasi allein hochziehen könnt.
Da würde ich auch nichts mit Putz machen, sondern klar verklinkern sofern erlaubt und erwünscht.

Die teuren Posten nämlich die Arbeit, fällt weg. Ein wahres Geschenk für euch!

Gruß Joe
 
K

Knallkörper

Bei unserm Hausbau waren im Schnitt 2 Mann über 8 Monate beschäftigt, vorsichtig geschätzt. Das sind über 2500 Facharbeiterstunden, wahrscheinlich eher noch deutlich mehr. Außenanlagen kommen extra. Dagegen wirkt ein Laie, der sich dort ein paar Monate einbringen will, vernachlässigbar. Wenn die Baufirmen glauben würden, durch eine Hilfskraft effektiv Geld zu sparen, dann würden sie Praktikanten einstellen.

Hilfsarbeiten gibt's nicht mehr. Der Mörtel für den Rohbau kommt morgens per Lkw angeliefert, wird auf 10 große Kübel verteilt, und die Kübel werden mit dem Baukran an Ort und Stelle gebracht. Da steht keiner mit Mischer und Betonkarre. Auch beim Estrichbau schaufelt fast niemand mehr den Kies manuell in die Pumpe. Ein mittleres Einfamilienhaus ist an einem Tag durch.
 
M

Maria16

Hm, ich bezweifle, dass ein halbes Jahr in der Konstellation ausreicht, damit ihr selber alles machen könnt.

Kenne durchaus Leute, die schon öfter am Bau geholfen haben und selber gemauert haben. Geht also schon! Die haben aber einiges (insb. Heizung, Sanitär) nicht selber gemacht und immer noch länger als ein halbes Jahr benötigt.

Falls dein Mann die 6 Monate am Stück nehmen muss: bedenkt die Trockenzeit vom Estrich. Die dürfte so ziemlich die längste Zwangspause mit sich bringen.
 
Zuletzt aktualisiert 29.03.2024
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