Was haltet ihr von einem Mehrgenerationenhaus? Erfahrungen/Tipps?

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H

haydee

Könnte trotzdem einen Markt für Mehrgenerationenhäuser geben.

Den Großeltern ist das alte Haus mit Garten allein zu groß, hätten gerne was barrierearmes auf einer Ebene.
Die Eltern hätten gerne ein eigenes Haus. Beide wollen oder müssen wieder Arbeiten. Haben das Problem der Kinderbetreuung bei Kind krank oder während der Ferien.
Großeltern sehen ihre Enkel zu selten. Warum nicht zusammenbauen?
 
B

Brickleberry

Ich glaube dieses Problem existiert nur bei Europäern. In Asien, oder auch bei den Moslems gängige Praxis ohne Probleme. Kommt halt auf die Mentalität an.

Von mir aber als einheimischer Hesse auch eher ein NEIN.
 
C

CiJay

Bei uns funktioniert es sehr gut. Wir haben 6 Jahren mit dem Opa meines Mannes unter einem Dach gewohnt, seit ein paar Monaten mit meinen Eltern.
Der Start mit dem Opa war sehr schwer und hat sich ein paar Jahre hin gezogen.
Bei meinen Eltern war ebenfalls der Start schwer. Es hat sich aber kurz nachdem sie komplett eingezogen waren schnell gebessert.

Seit meine Eltern hier wohnen ist sogar vieles besser geworden. Früher wohnten sie 45 Min mit dem Auto entfernt. Unsere Kinder sind beide U3. Sie mischen sich nicht mehr so viel in die Erziehung ein, sie respektieren besser unsere Entscheidungen, wir reden öfter miteinander was weniger zu Missverständnissen führt. Dadurch das unsere Kinder automatisch viel häufiger bei Ihnen sind, eigentlich fast täglich, können Sie Oma und Opa einfach sein und haben viel weniger Bedürfnis den fehlenden Kontakt mit Konsum zu kompensieren was wiederum auch Ärger verringert weil sie nicht irgendwo Zeug holen was wir nicht brauchen oder wollen.
Mein Vater ist Rentner, aber noch teilweise fit. Kleine Aufgaben macht er wenn wir ihn drum bitten. Und vieles geht er auch von selbst an. Auch eine positive Entwicklung für uns.

Selbstverständlich ist auch der Babysitting-Service super
Wenn man einen Termin hat oder spontan was einkaufen muss kann man mal eben ein oder beide Kinder hier lassen.

Wir sind aber auch eher untypisch deutsch bezüglich Familie. Wir kennen es nicht anders und verstehen ehrlich gesagt auch nicht warum deutsche so viel Abstand zur Familie halten. Mein Onkel ist sogar mit meine Oma in eine Wohnung gezogen und hat bis zum Schluss mit ihr zusammen gewohnt. Mein anderer Onkel wohn mit seinen Schwiegereltern Garten an Garten....

Es gibt ein großes ABER beim Mehrgenerationemhaus. Man muss unheimlich viel reden und guten Kontakt haben und fair sein. Ich kenne Fälle wo es nicht gut läuft und oft ist zB das Problem, dass Schwiegereltern und Schwiegerkind aneinander geraten und das Kind aber zu den Eltern oder zum Partner hält anstatt neutral zu sein und das sich alle Parteien zusammen setzen.

Das sind unsere persönliche Erfahrungen.
Ich denke aber für die meisten deutschen ist es nichts, was mMn der Mentalität vor allem geschuldet ist
 
Winniefred

Winniefred

Wir haben mal 2 Jahre mit den Schwiegereltern in deren Haus gewohnt (eigene Wohnung auf getrennten Etagen) und sind letzten Endes kurz nach der Geburt des 1. Kindes ausgezogen, 45min weit weg. Im Grunde war es leider so, dass wir recht häufig indirekt zu spüren bekamen, dass es eben das Haus der Schwiegereltern war und wir im Grunde nichts zu sagen hatten. Es mangelte auch an gegenseitiger Rücksicht. Im gleich Haus wohnte auch die Schwiegeroma. Mit der gab es wenig Berührungspunkte, außer, dass sie andauernd unserem Hund Essensreste zu fressen gab, wovon er nach den 2 Jahren 1. fett geworden war und 2. ständig gebrochen hat. Beratungsresistent. Nach dem Auszug verbesserte sich das Verhältnis deutlich (und der Hund wurde wieder schlank^^). Wir haben inzwischen 2 Kinder, welche jedes 2. Wochenende dort sind und alles ist gut. Klar, der Weg ist weit und dürfte gerne kürzer sein, aber wir haben inzwischen ein eigenes Haus in unserer bevorzugten Lage und würden das auch nicht mehr missen wollen. Meine Schwiegereltern wohnen mit der Oma schon ewig im Haus zusammen. Das Haus gehörte der Oma, es wurde dem Schwiegervater gegen ein lebenslanges Wohnrecht überschrieben. Die Oma ist nun bald 96 (!), Stress gab es immer mit dem Zusammenleben. Aber man hat sich so mehr oder weniger arrangiert und teilweise auch resigniert. Wirklich glücklich scheinen sie damit jedenfalls nicht zu sein.
Ich denke, wenn man es gut aufteilt und alle tolerant sind, dann kann es viele Vorteile haben, für Jung und Alt. Aber wenn das nicht der Fall ist, kann es zur Belastung werden. Wenn die Oma mal nicht mehr ist hoffen wir, dass die Schwiegereltern ihr Haus verkaufen und sich vllt in unserer Nähe eine ETW fürs Alter kaufen. Das wäre wirklich schön. Am liebsten hier im Viertel. Ein Zusammenwohnen schließe ich allerdings absolut aus.
 
E

Evolith

Ich würde im Dreieck kotzen, wenn auch nur ein Familienteil in laufbarer Nähe zu uns wohnen würde.
Schwiegermutter ist superlieb, aber nebenan würde sie unsere Erziehung massiv boykottieren, einfach weil Junior ständig zu ihr wandern würde. Schwiegervater ist nicht so meins und muss ihn nicht täglich um mich haben.
Meinen Vater würde ich nach spätestens 3 Wochen ermorden. Lediglich mit meiner Mutter könnte ich mir das vorstellen, da sie in der Lage ist, klare Grenzen zu ziehen zwischen dein und mein. Aber ich denke auch da würden wir uns mit der Zeit anzicken.

Demnach nein: Nie und nimmer ein Mehrgenerationenhaus, auch nicht zum Pflegen der Eltern. Ich bin eh ein Fan davon, entsprechende Einrichtungen zu nutzen und dann ohne Stress meine Eltern besuchen zu können, um die gemeinsame Zeit genießen zu können.
 
Zuletzt aktualisiert 23.04.2024
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