Hinterlandbebauung - Welche Vorgehensweise? Erfahrungen

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S

Steffi_Ma

Hallo,
Wir haben die Möglichkeit bei meinen Eltern auf dem Grundstück zu bauen.
Es handelt handelt sich um eine Hinterlandbebauung. Ich möchte nun wissen wie ich rechtlich das Ganze am besten an gehe. Mit der Stadt oder dem Bauamt habe ich schon gesprochen und telefonisch auch das Okay bekommen dass ich das Grundstück bebauen darf. Das Grundstück muss nur noch geteilt werden und über ein Nachbargrundstück muss noch ein Privatweg gelegt werden. Mit dem Nachbarn ist alles besprochen und es gibt auch keine Einwände, aber wie gehe ich das ganze nun an? suche ich einen Bauunternehmer mit dem ich bauen möchte und der regelt alles für mich oder teile ich erst das Grundstück, regel das mit dem privatweg über das Bauamt?

Hat jemand Erfahrungen und Tipps wie ich am besten vorgehe ?
ich habe Angst dass ich jetzt beim Notar alles unterzeichne und die Stadt dann sagt ich darf doch nicht bauen? Oder macht die Baufirma alles für mich und klärt auch den Zugang zum Grundstück?

Bebauung werden soll 437. Einen Bebauungsplan gibt es hier nicht, falls das noch wichtig ist.

Vielen Dank für eure Tipps und Erfahrungen !
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E

Escroda

die Stadt dann sagt ich darf doch nicht bauen
Bezüglich der grundsätzlichen Bebaubarkeit des Grundstückes würde ich in deinem Fall auf die mündliche Aussage des Bauamtes vertrauen. Für Sicherheitsfanatiker bietet sich eine Bauvoranfrage an.
Mit dem Nachbarn ist alles besprochen und es gibt auch keine Einwände
Wie sicher das mit dem Nachbarn ist, kannst Du bestimmt besser beurteilen. Ich habe schon öfter erlebt, dass die Unterschrift schließlich doch nicht geleistet wurde, wenn der Plan mit der Baulastfläche dann tatsächlich auf dem Tisch liegt.
dass ich jetzt beim Notar alles unterzeichne
Da es sich um das Grundstück deiner Eltern handelt, benötigst Du zunächst ja noch keinen Notarvertrag. Für die Baulasteintragung auch nicht.
wie ich am besten vorgehe ?
Die Vorgehensweise hängt im Wesentlichen davon ab, was Du selber machen kannst und willst. Mein Vorschlag: Gehe zu einem ÖbVI (öffentlich bestellten Vermessungsingenieur) in deiner Nähe. Der könnte sich um die Baulasteintragung, die Teilung (kann sowieso kein anderer machen), den Lageplan (kann bei Baulast auch kein anderer machen), die Gebäudeabsteckung und Gebäudeeinmessung (kann auch kein anderer machen) kümmern. Er wird Dich auch beraten können, wie groß die Ersparnis bei Nutzung von Synergieeffekten ist und welches Risiko und welcher Zeitverlust dem gegenübersteht. Denn Baulasteintragung, Teilung und Lageplan könnten zeitgleich bearbeitet werden mit dem Risiko, dass ohne Erschließung kein Bau möglich wäre und somit Teilung und Lageplan nutzlos Kosten verursacht hätten. Wenn die Zeit nicht drängt würde ich
1. Die Baulast eintragen lassen. Sobald das erfolgt ist
2. mit dem Nachbarn zum Notar und gleichlautende, um finanzielle Aspekte erweiterte Grunddienstbarkeit auf das zu begünstigende elterliche Grundstück und das zu belastende Nachbargrundstück eintragen lassen
3. Die Teilung durchführen lassen. Parallel dazu
4. Einen Bauunternehmer oder Architekten aufsuchen und Planung besprechen
5. Bauantrag, Baugenehmigung, Gebäudeabsteckung, Baubeginn, Einzug, Gebäudeeinmessung
Oder macht die Baufirma alles für mich und klärt auch den Zugang zum Grundstück?
Kommt auf die Baufirma an. Oft arbeiten die mit einem Vermessungsbüro zusammen. Diese Koordinierungsarbeiten lassen die sich aber auch bezahlen und wenn dein Nachbar dann "Nein" sagt, bist Du soweit wie jetzt, nur ärmer.
 
Zuletzt aktualisiert 25.04.2024
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