Vergleichbare Angebote einholen - mit welcher Grundlage?

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I

Iluvatar

Wir haben ein Grundstück durch ein Vergabesystem unserer Stadt in Aussicht. Konkret heißt das, wir warten eigentlich nur noch bis alle Grundstücke verteilt wurden (wir konnten unser Wunschgrundstück bereits aussuchen), um dann zum Notar zu schreiten.

Wir sind auch bereits bei einigen FH Herstellern vorstellig geworden. Über das Gebaren der GU muss man hier glaube ich nicht weiter diskutieren. Quasi jeder wollte uns in einen Vorvertrag drängen, erzählte uns das es diesen oder jenen Rabatt eigentlich schon gar nicht mehr gibt, er uns aber freundlicherweise noch 2 Wochen gewährt wird, usw. Einer wollte uns auch einen Eingabeplan schon aufschwatzen (mit welcher Grundlage frage ich mich?).

Um uns jetzt nicht weiter mit diesen zwar informativen, aber nicht wirklich weiter führenden Gesprächen zu belasten, würden wir gerne die GU um konkrete Angebote bitten. Die Standard-Haustypen sind jedoch kaum vergleichbar. Daher die Frage in die Runde:

Mit welcher Grundlage können vergleichbare Angebote eingeholt werden?

Sollte man hier konkret einen Architekten beauftragen, um eine Grundlagenermittlung, Vorplanung oder gar eine Entwurfsplanung durchzuführen? Wie wird dieser die Kosten für das Projekt berechnen, auf deren Grundlage er ja dann nach HOAI seine Rechnung stellen wird?
Haben denn freie Architekten überhaupt ein Interesse daran, nur diese Schritte mit einem zu gehen?

Würde mich über ein paar Antworten freuen, wir sind gerade etwas mit unserem Latein am Ende.

Sollten diese Fragen schon beantwortet worden sein, dann entschuldigt bitte. Ich habe durch die Suche nichts gefunden.
 
L

Lumpi_LE

Konkret vergleichbar geht mit einem LV, das stellt der Architekt auf, nach der Planung.
Ansonsten GU-Angebote und die wirren Beschreibungen versuchen zu vergleichen.
 
C

caddar

Wie Lumpi schreibt, kann ein Architekt eine detaillierte Ausschreibung/LV erstellen und damit lassen sich die Kosten vergleichen. Das fällt aber in die Phase 6 der HOAI und dann ist praktisch alles außer dem Bau selbst gelaufen.

Der Architekt berechnet sein Honorar für die von dir angesprochenen Stufen nach einer mehr oder weniger genauen Kostenschätzung. Das kann detailliert nach Gewerken oder etwas pauschaler sein, je nach Architekt (Erfahrung eigener Architekt plus Erfahrungsberichte).

Ich würde behaupten, wenn du ein Fertighaus bauen willst bzw. mit GU, macht ein Architekt keinen Sinn bzw. spart kein Geld.

Vergleiche der Haustypen geht dann halt auch nur grob über Größe / Grundriss / Ausstattungsniveau.
 
Y

ypg

Bodenplatte ja/nein, Schnurgerüst ja/nein, Vermesser, Baustelleneinrichtung, Baustrom, Bauwasser, Kranmiete, Dixi...
Das sind Baunebenkosten und vom Bauherren zu zahlen.
Bei einem Massivhaus wäre die Bodenplatte bei, beim Fertighaus zählt der Preis meist OK Bodenplatte. dennoch bieten sie es als Exclusivleistung mit an.

Lieber TE:
Der Architekt wird sich nach HOAI bezahlen lassen. Egal, wieviel Du später einem GU bezahlen musst.

Vergleich kann man, indem man QM angibt, die Energieeinsparverordnung, also KfW70 oder 55, ggf schon Wunschheizung und einige Must-Haves wie zB Friesenhaus, Stadtvilla mit Erker, 125er KS mit Satteldach, durchschnittlich viele Fenster, farbige Fenster, durchschnittlicher Standard, Klinker.
Da man sich eine Grenze setzen sollte bei den Unternehmen, die man anfragt, zB 3 - 5 (wobei ich 5 schon zu viel finde), die sich dahingehend etabliert haben, dass sie einen kompetenten, souveränen wie auch ehrlichen Eindruck machen, sollte der radikale Vergleich der Bauleistungsbeschreibung "relativ einfach" sein. Allerdings kann man sicherlich nicht alle Leistungen 1:1 vergleichen, aber man kann sie aufwiegen und für sich priorisieren.
Wenn zB ein Unternehmen einen Heizungstrockner im Bad mit inkludiert ist, man diesen aber nicht haben möchte, sollte man diese 300€ (lächerliche Summe) nicht arg zu viel Bedeutung beisteuern.
 
M

Mottenhausen

Ein erster Schritt ist der Vergleich der Bau- und Leistungsbeschreibungen.

Darüber hinaus scheinen alle Anbieter unserer Erfahrung nach relativ Ähnlich zu sein. Auch die Aufpreise für Zusatzausstattungen gleichen sich etwa aus. Bei dem Einen waren die folierten Fenster teurer, aber der Kaminschornstein billiger, beim Nächsten war es umgekehrt usw.

Am Ende hatten wir eine Range, in der sich alle Angebote bewegten. Enger als vermutet. Lokale Massivbauer eher am unteren Ende bis Mitte angesiedelt. So einer ist es dann auch geworden.

Am günstigsten von den Massivbauern war Town& Country, von den Fertighäusern Allkauf Haus (in unserem Fall). Jeweils Ausstattungsbereinigt. Aber halt nicht so viel günstiger wie man im ersten Moment glaubt. Die Faustformel mit mind. 2000€/qm Wohnfläche kam für uns ganz gut hin. Jetzt sind wir sogar etwas darunter geblieben.
 
Zuletzt aktualisiert 29.03.2024
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