Unterschiede Dämmung Massiv zu Fertighaus

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H

hg6806

Guten Morgen,

auch wir müssen uns bald entscheiden ob massiv gebautes Haus oder Fertighaus.
Wir tendieren aber eher zum massiven Haus.
Die Fertighausanbieter argumentieren aber immer damit, dass ein Fertighaus immer besser wärmegedämmt sei und zudem noch dünnere Wände hat und platzsparender sei.
Was ist davon zu halten? Gasanschluss ist bei dem Grundstück nur mit großem Aufwand möglich, daher würde ich gerne eine Wärmepumpe nehmen. Auch hier habe ich negative Meinungen bei einem massiv gebauten Haus gehört.

Beste Grüße
Tobi
 
B

Boergi

Hallo Tobi,

erstmal: verkehrt machst du mit keiner Bauweise was (vorausgesetzt die Verarbeitung passt...), ich habe mich beim Hausbau dann einfach nach meinem Bauchgefühl entschieden und baue derzeit massiv mit einem Poroton T8 in 42,5 cm ohne weiter Dämmung (U-Wert von 0,18).
Mit dickeren Steinen oder zusätzlicher Dämmung kann man natürlich noch auf bessere Werte kommen.
Was stimmt ist dass du mit Holzrahmenbauweise auf dünnere Wände (bei gleichem Dämmwert) als massiv gebaut kommst.

Ob sich eine Wärmepumpe lohnt oder nicht hängt erstmal nicht davon ab welchen Wandaufbau man hat, da spielt viel mehr eine Rolle mit (Standort, Grundriss, Ausrichtung, Fenster, Dach, Heizverhalten,...)
Hier lohnt sich die Investition in einen unabhängigen Energieberater.
 
B

Bauexperte

Hallo Tobi,

wie ich schon früher schrieb, letztlich wird Dein Bauch pro oder contra entscheiden, denn beide Systeme haben Vor- und Nachteile.

Die Fertighausanbieter argumentieren aber immer damit, dass ein Fertighaus immer besser wärmegedämmt sei und zudem noch dünnere Wände hat und platzsparender sei.
Was ist davon zu halten?
Jede "Eule lobt ihre Kinder" ;)

FH sind nicht per se "besser" gedämmt, dieses System hat es nur von Haus aus - durch das System an sich - leichter, die Dämmstandards zu erreichen. So ist bspw. bereits in der Standardversion KFW 55 möglich; beim MH müssen für das Mauerwerk dazu bessere Steine und/oder ein Mehr an Dämmung her; je nach Vorlieben. Insofern stimmt die Aussage, daß die FH-Branche mit dünneren Wänden arbeitet.

"Nachteile" eines FH sind ganz klar die höheren Erstellungskosten - wenn sie denn wertig sein sollen, die niedrigere Beleihungsgrenze sowie deren Wiederverkaufswert. Es gibt nur wenige FH-Anbieter, deren Produkte beim Wiederverkauf einen akzeptablen Preis erzielen.

Btw. gleichen die langen Wartezeiten auf ein FH die vmtl. längere Bauzeit eines MH aus; der Innenausbau dauert konventionell bei beiden Systemen gute 3 Monate.

"Nachteile" eines MH sind die vermeintlich längere Bauzeit sowie die erforderlichen Trocknungszeiten Estrich. Dafür finanzieren die Banken zu 100% und ebenso der Wiederverkaufswert ist höher ... natürlich nur dann, wenn das Einfamilienhaus auch dauerhaft gepflegt wurde.

Gasanschluss ist bei dem Grundstück nur mit großem Aufwand möglich, daher würde ich gerne eine Wärmepumpe nehmen. Auch hier habe ich negative Meinungen bei einem massiv gebauten Haus gehört.
Das ist - mit Verlaub - dummes Zeug. Jede Anlage steht und fällt mit ihrer Planung und da spielt es überhaupt keine Rolle, ob eine Luft-Wasser-Wärmepumpe in einem FH oder MH verbaut wird.

Liebe Grüsse, Bauexperte
 
S

Shism

Die Fertighausanbieter argumentieren aber immer damit, dass ein Fertighaus immer besser wärmegedämmt sei und zudem noch dünnere Wände hat und platzsparender sei.
Dafür ist bei einem MH der Schall und Hitzeschutz idR besser....

Du kannst auch bei einem MH ein Kfw70 Haus mit ~30cm Wänden bauen... Fertighäuser sind da idR auch nicht dünner, bieten aber dann meist einen besseren u-wert der Wand.

Je nachdem wie wichtig dir also die Wandstärke, der Hitze u Schallschutz bzw die Dämmung sind, kannst du die vor bzw nachteile selbst gewichten...
 
Zuletzt aktualisiert 25.04.2024
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