Planung für Einfamilienhaus

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B

Bauexperte

Hallo,

Diese Aussage ist völliger Quatsch.
Ist sie das wirklich?

Es wird keiner in ein identisches Haus ziehen und damit wird sich auch das Nutzungsverhalten bei manchen leichter und bei manchen stärker ändern.
Ich habe auch nicht von identischen Räumlichkeiten geschrieben, sondern von „Automatismen“. Ein Linkshändler wird immer die linke Seite der Fenster ansteuern, ein Rechtshändler die rechte Seite. Wechselt jetzt ein Bauherr aus einer Etagenwohnung in ein Eigenheim, wird er automatisch seine „favorisierte“ Arbeitshand nutzen und – bspw. als Rechtshändler – die rechte Türe seines Wohnraumes als Austritt nutzen usw.

Hat der Bauherr stets das Schlafzimmerfenster geöffnet gelassen, wird er davon im Sommer nicht Abstand nehmen, sondern die möglicherweise vorhandene Lüftungsanlage entsprechend einstellen lassen; sich zumindest die Regelung genau erklären lassen. Hier gibt es reihenweise Beiträge, welche dieses Verhalten bestätigen; ich brauche also nicht ausschließlich aus meiner beruflichen Sicht zu schreiben.

Dieses Nutzerverhalten findet auch Anwendung bei jedem Werkplangespräch; jedenfalls bei uns und nicht nur bei der TGA-Planung zum Haus. Aus diesem „bekannten“ Nutzerverhalten kann sowohl der Architekt und ganz besonders der TGA-Planer Modelle erarbeiten, welche er auf seinem Bildschirm simulieren und mit dem Bauherren besprechen kann.

Für alle den Thread nicht kennen, hier noch ein paar Gegenbeispiele:
Wenn ich bisher keine Wanne und keinen Kamin hatte und den damit nicht nutzen konnte, heißt das noch lange nicht, dass ich das zukünftig auch nicht nutze.
Wer sich einen Kamin teuer anschafft, wird ihn in der Regel auch nutzen. Zu diesem dann „neuen“ Nutzerverhalten wird der TGA-Planer Fragen nach der jetzigen Lebens- und Arbeitssituation stellen und die so erhaltenen Angaben bei seiner Berechnung berücksichtigen.

Außerdem hat man vielleicht zusätzliche Zimmer, die vorher einfach nicht da waren oder in der Form nicht so waren. Es kann z.B. sein, dass sich das Familienleben aus dem Wohnzimmer in die große Küche mit Fernseher verlagert oder umgedreht, weil ich plötzlich ein Wohnzimmer mit Essbereich habe. Vielleicht spielt auch das kleine Kind jetzt lieber im Wohnzimmer, weil das Kinderzimmer plötzlich eine Etage höher ist und damit so weit weg ist ...
Und was hat das mit der TGA-Planung zu tun? Wird jetzt ein Raum stärker genutzt als der andere und kann damit auf Wärme verzichten? Diese Dinge wären nur relevant, wenn ein PH geplant ist. Aber selbst hier hat sich in der Praxis gezeigt, dass es sinnvoll ist mit „Hosenträger“ zu bauen, denn beim PH wird auch die Körperwärme in die Berechnung einbezogen. nicht selten machen Bauherren mit PH dumme Gesichter, wenn die Bude kalt ist, wenn sie aus dem Job und ganz sicher aus dem Urlaub rückkehren.

Als Moderator solltest du andere Meinungen, die noch dazu begründet waren akzeptieren und nicht als Dummfug abtun. Ich schätze deine Sachkenntnis, aber den beleidigenden Unterton der manchmal durchkommt ...
Wenn ich provozieren – oder „beleidigen“ wie Du Dich ausdrückst – wollte, hätte ich ganz sicher auf das „mit Verlaub“ verzichtet.

Nichtsdestotrotz ist das HBF kein Wunschkonzert und es ist leider so, dass viele Häuslebauer glauben, was sie im I-Net „gelernt“ haben oder durch ihre Verkäufer „erfahren“ haben. Du bspw. springst auf das Thema Nutzerverhalten an, weil es Deine Meinung bestätigt; dabei übersiehst Du, dass es Konstanten gibt, welche ein TGA-Planer in seine Berechnungen einbeziehen muß. Du hast leider nicht erfaßt, weshalb ich geschrieben habe, was jetzt im Thread steht. In einem hast Du daher Recht: „Sender => Empfänger“ - ich hätte schreiben sollen „das primäre Nutzerverhalten des Einzelnen“ ändert sich nicht oder auch „zukünftig Energie sparen durch „bewußtes“ Nutzerverhalten.

Die Energieagentur schreibt dazu: „Energieeinsparung ist nicht zwingend mit großen Investitionen verbunden. Dies zeigen Beispiele aus unterschiedlichen Kommunen. Mit einfachen organisatorischen Maßnahmen oder einem geänderten Nutzerverhalten kann bereits eine große Wirkung erzielt werden: Das Nutzerverhalten hat einen erheblichen Einfluss auf den Energieverbrauch eines Gebäudes. Bis zu 15% Energiekosten können durch Verhaltensänderungen eingespart werden. Grundlage hierfür ist die Information und Motivation aller Beteiligten. Gebäudenutzer und Verwaltung müssen gemeinsam an einem rationellen Umgang mit Energie arbeiten.“

Aus eben jenem Grund habe ich das persönliche Nutzerverhalten zur Sprache gebracht. Ein guter TGA-Planer – und es gibt mehr gute, als Du vlt. glaubst – spricht dieses Thema an. Dazu muß er aber erst einmal das bisher bekannte Nutzerverhalten seines Kunden kennen und er wird aus seiner Erfahrung heraus wissen, welche Dinge sich ganz sicher auch in Zukunft nicht ändern werden.

Freundliche Grüße
 
M

Matthias182

Hallo zusammen,

mittlerweile ist hier etwas Bewegung in die Sache gekommen.

Der Wandaufbau sieht nun wie folgt aus:

1 cm Putz
17,5 cm Porenbeton PPW4
14 cm Dämmung WLG 035
4 cm Luftschicht
11,5 cm Verblender

Dazu im Dach 240 mm Dämmung MF035 und 120mm Untersohlendämmung PS035.

Zusätzlich wurde nun eine Solar-Aufdach-Anlage inklusive Warmwasser-Speicher eingeplant.

Nach Einschätzung unseres BU soll damit dann der Kfw70 Standard auch ohne Wärmepumpe erreicht werden.

Das wäre mir dann insgesamt mehr als Recht, die Luftwärmepumpe ist für mich alles andere als überzeugend.


Gruß
Matthias
 
M

Matthias182

Hallo Leute,

mittlerweile sind wir doch sehr weit voran gekommen. Die Erdarbeiten wurden letzte Woche durchgeführt und auch die Bodenplatte ist bereits gegossen. Leider hat es dabei einen Fehler gegeben. Der Anschluss für die Küche liegt in einer der Zwischenwände, hätte aber eigentlich in die vordere Außenwand gemusst. Wir hatten die gewünschte Position mitgeteilt, wurde aber leider übersehen.

Vorschlag des Bauträgers ist nun die Platte ein Stück aufzustemmen und das fehlende Rohr zu setzen. Die Architektin die uns begleitet hatte noch die Idee ins Spiel gebracht, das Rohr im Estrich zu verlegen. Hat aber gleichzeitig darauf hingewiesen, dass beide Lösungen nicht optimal sind.

Meine Frage nun, gibt es andere Alternativen, die besser sind? Wenn nicht, welchen Weg würdet ihr wählen?


Gruß
Matthias
 
M

Matthias182

Nun ja, das diese Lösung nicht optimal ist, ist mir auch klar.

Daher eben auch die Frage, welche Alternativen gibt es?
 
E

E.Curb

Moin,

Leider hat es dabei einen Fehler gegeben. Der Anschluss für die Küche liegt in einer der Zwischenwände, hätte aber eigentlich in die vordere Außenwand gemusst. Wir hatten die gewünschte Position mitgeteilt, wurde aber leider übersehen.
Da gab es wohl mal wieder keine vernünftigen Ausführungspläne

Aus der Ferne eine vernünftige Alternative zu finden ist schwer weil sich da grundsätzlich nicht viele Möglichkeiten bieten. Man müsste sehen wo das vorhandene Rohr ist und wo der fehlende Küchenanschluss. Aber Bodenplatte aufstemmen ist nicht gut.......

Wenn Du eine Architektin hast, warum macht die sich nicht die Gedanken ? Sie sollte eine vernünftige Lösung finden.

Gruß
 
Zuletzt aktualisiert 24.04.2024
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