Noppenbahn und Drainage bei Keller - als Provisorium sinnvoll?

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Metalhead

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Hallo an alle!

Vorab:
Mir ist bewusst, dass eine Außenabdichtung unumgänglich ist und vorgenommen werden muss.

Zum Problem:
Wir haben ein Haus gekauft unter dem sich ein Keller befindet. Der zuletzt angebaute Raum ist leider von außen undicht geworden.
An mehreren Stellen in der Wand und genau über der Horizontalsperre (Bitumenbahn) läuft das Wasser bei Starkregen oder andauerndem Regen in den Raum.

Da es sich um ein Reihenhaus handelt und die Nachbarin auf der Seite keinen Keller in dem Bereich hat, liegt der Keller im Erdreich.

Nun ist, abgesehen vom Wasser, folgende Situation.
Die Dame ist 85 Jahre alt und ihr Garten ist ihr Bereich sich fitzuhalten.
Auf dem Bild sieht man, dass ihre Terrasse dort anfängt wo ich ausschlachten müsste um meine Mauer von außen abzudichten.

Das möchte ich nur ungern tun, solange meine Nachbarin den Garten noch nutzt.

Meine Frage:
Ist es eine (sinnvolle) vorübergehende Alternative, an der Seite jeweils einen Terrassenstein wegzunehmen und dort einen Meter tief Noppenbahn und ein Drainagerohr zu verlegen, um vorerst die größte Menge an Wasser vom Haus wegzuführen?
Es ist mir dem Sohn meiner Nachbarin beschlossen, dass ich eine korrekte Abdichtung vornehmen kann, sobald das Haus frei ist, bevor er es verkauft.

Ich bringe es nicht über's Herz der alten Dame den Garten aufzureißen, zumal es ja eh ihrer Erlaubnis bedarf.

Zu den Bildern:

1. Zeigt die schlecht verputzte Mauer von innen.
Der Vorbesitzer hat vor seinem Tod versucht mit Dichtschlämme und Silikatfarbe entgegenzuwirken bzw. Feuchtigkeit abzuführen/abzuhalten.

2. Zeigt den Garten der Nachbarin. Wo die Palisaden aufhören, beginnt die Wand, ich würde noch einen Meter weiter vor gehen.

Da das mit Sicherheit nicht erst seit zwei Jahren undicht ist, sondern schon länger, kommt es doch sicherlich auf 1-2 Jahre nicht drauf an, oder? Die Steine können ja atmen, ist ja Rohbau. Oder sehe ich das falsch?

Ich wäre für jede Einschätzung/Tipp/Ratschlag oder auch eine fachmännische Einschätzung sehr sehr dankbar.

Vielen Dank im Voraus,

Florian
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Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
bauenmk2020

bauenmk2020

hallo,
um 1m Noppenbahn und Drainagerohr zu verlegen wirst du mehr brauchen als nur einen Stein wegzunehmen. Du brauchst hier Arbeitsraum um gescheit arbeiten zu können und damit dir keine Erde etc. in den Schacht reinrutscht.

Da wo der rechte Stuhl steht - ist das die Wand?

Ich würde entweder noch bis Frühjahr warten oder bereits jetzt anfangen. Es wird da jetzt herbstlich und die Terrasse wohl nicht mehr so viel genutzt. Bei einem meter tiefe würde ich auch mit 1m breite Arbeitsraum (inkl. Abböschung) rechnen. Du könntest aber auch eine Rinne (günstige Kunststoffrinne) verlegen aber die würde natürlich auf dem Grundstück vom Nachbar sein und wäre wohl nicht so wünschenswert aber als Provisorium wohl akzeptabel. Die würde auch nur Oberflächenwasser abtransportieren aber vielleicht kommt das Wasser ja auch von der Terrasse (Gefälle?)?
 
J

Jann St

Moin,

ich glaube nicht, dass dein Vorschlag viel bringt.
Mit dieser "Drainage" würdest du vermutlich einen "Badewanneneffekt" schaffen. Da das Wasser nicht mechanisch abgeführt wird, sammelt sich dort das Waser verstärkt. Es könnte im Gegensatz zu deinem Ziel, das Wasser vom Haus wegzuhalten also eher dazu führen, das Wasser dort herzuleiten.

Auch die Drainage auf Ganzer Länge halte ich nicht für sinnvoll, so lange diese nicht an eine Pumpe angeschlossen wird, welche das Wasser dann sicher abführt.
Die Lösung von deinem Vorbesitzer kann auch nicht funktionieren, da der Wassereintrag auf der "Haftseite" der Materialien ist, also leider wirkungslos.


Zu meinem Vorredner:
Eine Rinne oben im Belagsaufbau?
Ich vermute, dass es sich dort nicht um direkt ablaufendes Oberflächenwasser handelt, sondern dass der ehemalige Arbeitsraum des Kellers unterirdisch "vollläuft".


Lg Jann
 
Metalhead

Metalhead

Hallo ihr zwei und danke für die Antworten!

@bauenmk2020 :
Genau das ist die Wand. Das mit der Rinne würde glaube ich nicht viel bringen.

@Jann St Auch dir danke.

Ich habe die letzten Tage Folgendes beobachtet:

Es hat hier in den letzten drei Tagen relativ ergiebig geregnet. Allerdings nicht in kurzen Zeiträumen, sondern eher auf dem Tag verteilt.
Während diesem Regen, ist im Keller alles trocken geblieben.
Das hat mich doch etwas gewundert.
Meine Erklärung dafür geht dann eher in die Richtung, die ihr beide auch schon mehr oder weniger angedeutet habt.
Ich denke, dass sich eine Art Wassersäule zwischen Kellerwand und Erdreich bildet, wenn viel Wasser auf einmal kommt und nicht genügend Zeit hat zu versickern.

Ich befürchte fast, dass ich dagegen keine alternative Handhabe haben werden, außer von außen abzudichten.

Also werde ich wohl Mal mit meiner lieben Nachbarin sprechen (müssen).

Vielen Dank trotzdem.
 
J

Jann St

Hallo,

das Phänomen nennt man zeitweise aufstauendes Sickerwasser - ich habe es hier mit dem Badewanneneffekt umschrieben.
Der Arbeitsraum wurde mit stärker durchlässigem Material verfüllt als der anstehende Boden, deshalb sammelt es sich dort, staut an, und sickert dann langsam ab.

Wenn es weniger stark regnet, kann es vermutlich gut genug über das allgemeine Terrain versickert.

Viel Erfolg!
 
Zuletzt aktualisiert 19.04.2024
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