Neue Fenster: 2-fach oder 3-fach-Verglasung bei Gebäude BJ 1995

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F

FCBenne04

Hallo zusammen,

wir werden demnächst einen Teil unseres Einfamilienhaus sanieren. In dem Zuge müssen an diesem Teil auch noch Fenster eingebaut werden, da die Räume neu aufgeteilt werden und alte Fenster zugemauert werden.

Nun stellt sich uns die Frage, ob wir 2-fach-verglaste Fenster oder 3-fach-verglaste Fenster wählen sollen. Dass 3-fach-Verglasung idR effizienter ist, ist uns bewusst. Uns geht es bei der Frage vor allem darum, ob zu "dichte Fenster" evtl. zu Wärmebrücken und Schimmelbildung führen können, z.B. wenn die Fenster dichter sind als das Mauerwerk. Weiterhin habe ich von Bekannten schon gehört, dass die Fenster sehr schnell beschlagen und Feuchtigkeit bilden im Vergleich zu den durchlässigeren 2-fach-verglasten Fenstern.

Unser Haus ist BJ 1995 und die bisherigen Fenster sind 2-fach-verglaste Kunststofffenster. Als Dämmung liegt lt. Baubeschreibung 0,06 m Steinwolle vor bei 0,24 Kalksandsteinwand. Der W/m²K liegt danach bei 0,48 (Wärmedurchgangskoeffizient).

Was ich dazu sagen muss: Aufgrund der Umbauarbeiten wird die Fassade an den betroffenen Stellen neu gemacht und es wird ein Wärmedämmverbundsystem mit Putzfassade installiert, die vor den bestehenden Klinker gesetzt wird. Insofern ist an den Stellen eine wesentlich bessere Dämmung vorhanden. Nur in diesem Teil (Küche und Wohn-/Essbereich im EG) werden die Fenster erneuert. Seht ihr hier irgendwelche Probleme, da man nun partiell eine bessere Dämmung hat.

Danke für Eure Hilfe und beste Grüße!
 
S

SoL

Und genau da geht es um U Werte. Dass Fenster und Wände zusammen passen.

Ohne Weiteres kann man das aus der Ferne sonst nicht beurteilen. Da können wir dann nur Binsenweisheiten von uns geben, wie "Gut gelüftet verhindert Schimmel!"
 
WilderSueden

WilderSueden

Uns geht es bei der Frage vor allem darum, ob zu "dichte Fenster" evtl. zu Wärmebrücken und Schimmelbildung führen können, z.B. wenn die Fenster dichter sind als das Mauerwerk
Wärmebrücken hast du, wenn irgendwo nicht ordentlich isoliert ist. Neben der klassischen Außenecke (geometrisch bedingt) sind das irgendwelche durchstoßenden Teile, z.B. Balkonaufhängungen. Gute Fenster führen nicht zu Wärmebrücken

Weiterhin habe ich von Bekannten schon gehört, dass die Fenster sehr schnell beschlagen und Feuchtigkeit bilden im Vergleich zu den durchlässigeren 2-fach-verglasten Fenstern.
Und auch das ist Quatsch. Ein Fenster - wie auch eine Wand - beschlägt dann, wenn auf der Innenseite die Temperatur unter dem Taupunkt liegt. Der Taupunkt hängt wiederum von Lufttemperatur und -feuchte ab. Bessere Fenster setzen den Taupunkt nach oben.

In der Praxis lüften die allermeisten Leute viel zu wenig, teilweise wird auch zu wenig geheizt. Das führt dann zu hoher Luftfeuchte und hohem Taupunkt. Alte, undichte Fenster sorgen für eine Zwangsbelüftung, sobald man die gegen dichte Fenster austauscht, steigt die Luftfeuchte und es gammelt an den Wänden, vor allem Ecken. Die Lösung hier ist aber nicht ein schlechtes Fenster, sondern ordentlich lüften. Ich würde mir auch die Nachrüstung eines dezentralen Lüfters überlegen
 
C

Cronos86

Also selbst im Bestand von 1995 mit 0,48 w/mk besteht eigentlich keine Gefahr, dass das Fenster besser sind als die Wand. Somit sollte Kondenswasser weiterhin im Bereich der Fenster ausfallen.

Ganz grob können 3 Fach Fenster ab der 1. Wärmeschutzverordnung von 1977 eingebaut werden.

Ein entsprechendes "Lüftungskonzept" ist natürlich einzuplanen um die Feuchtigkeit aus dem Haus zu bekommen. Das hat aber weniger was mit 2 oder 3 Fach Verglasung zu tun, sondern damit das die neuen Fenster dichter sind als die alten (mehr bzw. bessere Dichtungen).
Also am einfachsten ein paar Hygrometer kaufen und wenn der Wert zu hoch ist durchlüften.

Eine partielle Dämmung von einzelnen Wänden stellt erstmal kein Problem dar.
Wenn durch die neue Dämmung jetzt aber weniger geheizt wird, dann werden die alten Wände noch kälter als bisher und es könnte zum Kondensat ausfall kommen. Aber bei Baujahr 95 sehe ich da auch weniger Probleme.

Ein Energieberater für eine mögliche Förderung der Maßnahme ist natürlich immer gut.
 
Zuletzt aktualisiert 20.04.2024
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