Neubau Lichtplanung und Umsetzung

4,30 Stern(e) 4 Votes
R

ruppsn

...aber null Fakten darüber, in welchem Kubikmeter welches Raumes wie viel Lux / Lumen / Candela geboten werden.
Ich bin zwar auch eher ein Freund von Zahlen, Metriken und daraus abgeleiteten Entscheidungen.

Lux/Lumen/Candela sind für die breite Masse der Häuslebauer wenig intuitiv und nichtssagend. Insofern: wozu dann all das? Da fände ich Renderings mit bspw. mit DIALux deutlich hilfreicher, gerade auch, um die Lichtwirkung (Lichtkegel, Öffnungswinkel, Watt, Farbtemperatur) zu visualisieren. Wenn ich meiner Frau den Plan zeigen würde und da stünden die von Dir geforderten Parameter dran, könnte sie ebenso wie ich damit null anfangen.

Klar, im gewerblichen Kontext (bspw. Büroräume) kann das sinnvoll und sogar auch gefordert sein, ist aber auch eine andere Fragestellung und auch Preissegment. Wann Du das haben und zahlen magst, kriegst Du das bestimmt aber auch. Nur für den Durchschnittskunden wohl eher nicht relevant...

Beleuchtungsplanung ist für mich auch kein reproduzierbarer Entwurfsprozess, da zu sehr auch der Geschmack Einfluss hat. Ähnlich wie beim Architekten. Daher schaue ich mir eher erst mal vergangene Projekte vom Planer an und schau, ob mir der Stil zusagt. Wenn ja, geh ich mit Bildern von mir gefallenden Objekt/Umsetzungen bewaffnet hin und dann geht es los. Ähnlich haben wir auch unser Architekturbüro gefunden. Unsere Planerin hat bspw. für uns dann mit früheren Kunden Termine bei denen vor Ort ausgemacht, um uns zu zeigen, wie sie was planen und auch bei uns umsetzen würde. Das hat uns mehr geholfen als irgendwelche Kennziffern, denen ich ja sonst auch eher zugewandt bin. Für uns taugt es so.
 
R

R.Hotzenplotz

Ist jetzt alles fertig bis auf die Frage, wie die Küchenhalbinsel beleuchtet wird. Der Planer sagt, ebenfalls Spots zu machen, wird zu einfältig. Die Lichtleiste, die er gezeigt hat, überzeugt mich nicht. Ich schaue jetzt, ob man da vielleicht mit Pendelleuchten heran geht.

Alternativ hat er gesagt, einfach Deckenaufbauleuchten nehmen anstatt Spots; die lockern auch auf.
 
kbt09

kbt09

Ich fände Pendelleuchten nicht schlecht bei euch. Die könnten auch abends mal so als einziges brennen, geben auch Licht für den Durchgang zum Essbereich und wirken dann auch bestimmt sehr gemütlich. Muss man halt darauf achten, dass der Lichtkegel etwas breiter streut.
 
R

R.Hotzenplotz

An Lichtleisten hat der Lichtplaner zwei Stück durchgehend geplant. Also einmal auf der Seite wo man sitzt und einmal, da wo man spült.

Würde man Pendelleuchten einsetzen, würde man wohl eher mittig eine Reihe verplanen und nicht zwei Reihen davon. Müsste ich dann im Detail vorgeben, wie es sein soll. Finde diese Kücheninsel echt schwierig.
 
11ant

11ant

Lux/Lumen/Candela sind für die breite Masse der Häuslebauer wenig intuitiv und nichtssagend.
Mir selbst sagen sie ja (intuitiv) auch nichts. Dennoch helfen parametrische Fakten, mit einem eindeutigen Ja oder Nein zu beantworten, ob man eine bestimmte Lichtstärke an einem bestimmten Punkt des Raumes erreicht oder nicht. "Planung" impliziert für mich ein ingenieursmäßiges Vorgehen. Was hier - absolut legitim, wenn es dem Auftraggeber genügt - geboten wird, ist aber wohl eher eine bebilderte Speisekarte dafür, geschmackvoll Geld für Lampen auszugeben. Mir "gilt" eine LichtPLANUNG - erst recht für ein ingenieursadäquates Honorar - nur, wenn sie zumindest "auch" die Anforderung erfüllt, "Lichtstärke X an dem und dem Punkt: ja oder nein" beantworten kann. Ob messingfarbene Lampenschirme zu kaffebraunen Fliesen passen, sagt einem die Ehefrau billiger
 
R

ruppsn

Mir selbst sagen sie ja (intuitiv) auch nichts. Dennoch helfen parametrische Fakten, mit einem eindeutigen Ja oder Nein zu beantworten, ob man eine bestimmte Lichtstärke an einem bestimmten Punkt des Raumes erreicht oder nicht.
Und genau das bezweifle ich. Inwiefern ist Dir ein Parameter hilfreich, mit dem Du nichts anfangen kannst? Weißt Du denn welchen Lichtstrom, welche Lichtstärke und -Temperatur es bedarf, um eine gemütliche Stimmung oder eine gewisse Atmosphäre zu erzeugen? Ich behaupte mal nein. [emoji6]
Ich würde das Thema Beleuchtung im nicht-gewerblichen Kontext auch eher im künstlerischen Bereich verorten, in dem man mit Metriken und ingenieurmäßigem Vorgehen vermutlich weniger gut aufgehoben ist. Und das sage ich als Ingenieur, der durchaus einen großen Wert im ingenieurmäßigem Vorgehen sieht - aber auch nur, wenn es auch zur Problemcharakteristik passt. Und im Bereich der Kunst sehe ich da keinen Match.
Aber wie gesagt, es gibt ja die Angebote, die sowas leisten. Mir und vermutlich anderen reicht es aus, dem Planer zu sagen, da und dort kommt ein Bildschirmarbeitsplatz hin, da möchte ich dann auch eine entsprechende Beleuchtung und Ausleuchtung haben. Wie er dahin kommt, ist mir solange mumpe, solange ich da kein Problem habe und es nicht blendet oder zu dunkel ist. Wenn das nicht der Fall ist, kommen sicherlich Kennzahlen etc. zum Einsatz, um zu prüfen, ob er die Anforderungen an die Beleuchtung für solche Situationen einhält, die bspw. in Normen hinterlegt sind. Als Kunde ist mir der Detailgrad viel zu hoch - fehlt noch, dass der Planer fragt: nun Herr 11ant, welchen Lichtstrom, -stärke und Temperatur möchten Sie denn hier am Wohnzimmertisch, dort an der Kücheninsel und hier in der Ecke - UPS, und natürlich dort am Schreibtisch? Wad sagst Du denn dann als jemand, der mit den Parametern null anfangen kann? Ich finde das weder praktikabel für den normalen Kunden, noch einen Vorteil darin. Ist für mich nur ein unnötiger Kostentreiber ohne konkreten Nutzen. Aber jeder Jeck ist anders und das ist ja auch vollkommen ok. Denn glücklicherweise gibt es ja auch für jeden das passende Angebot - aber eben nicht zwangsläufig zum gleichen Kurs.
 
Zuletzt aktualisiert 16.04.2024
Im Forum Elektrik / Elektroplanung gibt es 772 Themen mit insgesamt 13028 Beiträgen


Ähnliche Themen
Alle Bilder dieser Forenkategorie anzeigen
Oben