Neubau Einfamilienhaus - Gas oder Luftwärmepumpe + Photovoltaik + Speicher?

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markus2703

markus2703

Netz? Aus Windrädern im Norden?
Wasserkraftwerken?
Und (ich oute mich) Atomkraft? Ich meine in Belgien war’s, da geht bald das erste Kraftwerk ans Netz, das den entstehenden Müll verwertet?

Edit: die Schlagworte und Transmutation so wie Teilchenbeschleuniger führen zum angesprochenen.
Aus Windrädern im Norden? Wir alle sehen ja wie schnell der Ausbau des Netzes geht. Und machen wir uns nichts vor, der Energiebedarf wird in Deutschland niemals für das ganze Land in der Nordsee produziert werden können. Aufgrund geographischer Gegebenheiten werden wir noch sehr lange auf Energie von fossilen Quellen angewiesen sein.

Und Atomkraft? Ist das eine Alternative? Zurück in die 60er..... Ich wohne in der Nähe eines noch laufenden AkW. Und seit 2011 ist das eine doch realistische Bedrohung und ich bin froh wenn Ende des Jahres die Wolke am Himmel verschwindet.
 
H

halmi

Das Hauptproblem ist mMn das wir aktuell an zu vielen Rädern gleichzeitig drehen. Wir haben den Atomausstieg (eigentlich nur bei uns in DE) inkl. Energiewende, Verkehrswende/E-Mobilität, einen komplett überhitzten Wohnungs- und Neubaumarkt. Zeitgleich leider dooferweise noch eine Milliarden verschlingende globale Pandemie.

Jetzt wird gefordert, auf Teufel komm raus, die zeitlichen Vorgaben, die aber selbst bei den aktuellen Planungen schon nicht zu erreichen sind, noch weiter vorzulegen. Es ist ein ideologischer Überbietungswettbewerb losgetreten worden, der am Ende auf dem Rücken der Verbraucher ausgetragen wird. Die CO2 Vorgaben für dieses Jahr sind quasi heute schon gerissen und das wird spätestens ab Januar z. B. an der Zapfsäule massive Auswirkungen haben. Dies wiederum wird auch den Einzelhandel, Logistikbranche, Baubranche, etc. weiter massiv verteuern.
 
D

Deliverer

So ist es. Wichtig ist nur, dass man den Dank dafür an den richtigen Adressaten (die vergangenen Bundesregierungen) schickt. Und da ein "weiter so (oder so ähnlich)" auch nach dieser Wahl wieder sehr realistisch sein wird, spitzt sich alles weiter zu und tut dann in 10 Jahren so richtig weh.
Wären wir den vor 20 Jahren eingeschlagenen Kurs weiter gefahren, wären wir jetzt klimaneutral, Technologieführer in allen wichtigen Technologien der nächsten Jahrzehnte und könnten uns schön zurücklehnen und unser Wissen exportieren. Schade eigentlich.
 
F

french_fry

Ich hole den Thread nochmal hoch. Wir haben uns bei unserem Hausbau aus Unwissenheit nicht gut beraten lassen und bauen derzeit ein Energieeinsparverordnung-Haus mit Gas + Solarthermie :( Das Haus bekommt eine Kontrollierte-Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung und einen kleinen Kamin. Da der Bau bereits läuft haben wir keine Möglichkeit mehr auf Förderung. Der Sprung zum KFW 55 war also eigentlich gar nicht mehr weit, aber das wussten wir damals nicht. Da haben wir leider ziemlich gepennt.

Seit einigen Wochen macht uns das Thema Gas nun wirklich Bauchschmerzen. Danke also für den Thread! Auch wenn ich nach dem Lesen noch keine Entscheidung treffen konnte.

Wir würden am liebsten auf eine Erdwärmepumpe gehen (unser Nachbar hat seit 14 Jahren eine und schwärmt sehr davon). Wir haben uns Angebote eingeholt und können uns die Erdwärmepumpe ohne Förderung leider nicht leisten. Wir rechnen seit Tagen hin und her aber die Erdwärmepumpe würde uns 30.000 Euro mehr kosten (die weggefallenen Kosten für Gas-Brennwerttherme und Solarthermie sind da schon berücksichtigt). Also ein (wie ich finde) echt dicker Brocken. Eine Luft-Wasser-Wärmepumpe würde uns 12.000 Euro mehr kosten. Auch das ist viel, könnten wir aber irgendwie wuppen über die nächsten Jahre. Was haben wir nun (auch durch diesen Thread) schon an Argumenten gesammelt?

Gas
+ ausgereifte Technik
+ leise
+ Wir brauchen keine Fachkenntnisse
+ heizt bei allen Außentemperaturen zuverlässig

+- man könnte einen Öko-Gastarif buchen der in CO2-Ausgleichsmaßnahmen investiert

- fossil
- Preisschwankungen
- Nur in Kombi mit Solarthermie

Luft-Wasser-Wärmepumpe
+ CO2 Neutral
+ Kombinierbar mit eigener Photovoltaik
+ keine Solarthermie

- stört eventuell unseren Nachbarn (sein Schlafzimmer wäre 8m vom Standort der Luft-Wasser-Wärmepumpe entfernt)
- Man muss sich damit auskennen/viel lernen
- scheinbar kurze Lebensdauer (10 - 20 Jahre lesen wir im Netz)
- Investition ohne Förderung amortisiert sich bei uns wahrscheinlich nicht

Ich habe schon versucht herauszufinden wie zukunftsfähig Gas ist und ob es irgendwann Alternativen zum Gas geben wird, die in die bestehenden Netze eingeleitet werden können. Derzeit heizt ja jeder zweite Haushalt in Deutschland mit Gas. Aber die Ergebnisse sind da ja bisher eher ernüchternd.

Aus Klimaschutzgründen würden wir als finanziellen Kompromiss die Luft-Wasser-Wärmepumpe nehmen. Haben aber Angst, dass wir uns damit nur Probleme machen (mit den Nachbarn, mit unserem technischen Unverständnis und mit unserem Geldbeutel). Vielleicht hat hier ja noch einer einen guten Tipp/Denkanstoß für uns, der uns bei der Entscheidung hilft :)
 
rick2018

rick2018

Deine Gastherme kann auch Wasserstoff verarbeiten.
Ich würde anstatt Solarthermie auf Photovoltaik setzen.
Strom wird auch teurer. In der Zeit wenn du die meiste Energie benötigst hast du am wenigsten (nachts, im Winter...)
Da dein Budget jetzt schon knapp ist nimm die Gastherme.
 
R

RotorMotor

Ich würde sagen nimm eine Luft-Wasser-Wärmepumpe. Oder Sole-Wasser-Wärmepumpe mit Grabenkollektor.

Wieviele eurer Nachbarn haben denn eine Luft-Wasser-Wärmepumpe?
 
Zuletzt aktualisiert 18.04.2024
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