Komponentenauswahl KNX-Installation - Erfahrungen

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Tarnari

Tarnari

Hallo zusammen,

da es wie im anderen Thread bereits angesprochen langsam ans Eingemachte geht, würde ich Euch gerne ein paar konkretere Fragen stellen, bzw. mir ein paar Tipps und Ratschläge bei Euch abholen.
So langsam aber sicher müssen wir uns entscheiden, was wir wo im Haus haben wollen. Wo welche Taster, Präsenzmelder, Bewegungsmelder, Temperaturfühler, etc.

Ich werde hier nun ein paar Unklarheiten meinerseits reinstellen und mich über Feedback Eurerseits freuen.

1: Ein großes Fragezeichen herrscht bei der Entscheidung wo BM und wo PM:

Unser Elektriker hat uns zwei Dinge diesbezüglich gesagt, die ich nicht ganz verstehe. Ausgelöst wurde das dadurch, dass er BM und PM verbauen möchte, was ja auch unser Wunsch ist, diese aber an Stellen einplant, die mir nicht einleuchten.
Wenn ich das richtig verstehe ist der wesentliche Unterschied, dass ein PM viel feiner abgestimmt ist und so besser erkennen kann, ob jemand im Raum ist oder nicht, was in aus meiner Sicht besonders für Räume empfiehlt, in denen man sich aufhält. Räume, die eher dem Durchgang dienen, bspw. ein Flur können hingegen mit einem Bewegungsmelder versehen werden.
Der Elektriker hat es nun aus meiner Sicht genau umgekehrt getan. Einen PM plant er bspw. im Flur ein und einen BM im Hauswirtschaftsraum. Würde es eigentlich nicht genau umgekehrt Sinn machen?
Auf meine Rückfrage dazu hat er dann zum Einen geäußert, dass es eh keinen großen Unterschied gäbe, beide würden ähnlich reagieren. Zum Anderen meinte er, dass man sich nicht vorstellen dürfe, dass ein PM in der Lage "jede" Bewegung zu realisieren, was auch ihn wenn auch empfindlicher ungeeignet machen würde, um einen Raum in dem man sich aufhält dauerhaft mit Licht zu versorgen. Ich stelle mir bspw. vor im Hauswirtschaftsraum einen Lichtschalter wegzulassen und stattdessen einen Melder zu verwenden. Ebenso im Lagerraum der Garage, in der ich eine Werkbank unterbringen würde. Dies wären Räume in denen man sich auch mal länger aufhält aber nicht zwangsläufig immer mit den Armen rudert, sondern auch mal an Ort und Stelle verharrt und eher kleine Bewegungen macht. Auch wenn man in diesen Räumen nicht täglich stundenlang ist, will man ja nicht, dass beim Sitzen an der Werkbank und nur kleinen Bewegungen, meinetwegen einem Schraubenzieher, ständig das licht an und ausgeht.
Liegt er da richtig mit seinen Erläuterungen?

2: Dimmbare Brennstellen

Auch hier herrscht etwas Unsicherheit. Der Elektriker hat derzeit ein gewisse Menge dimmbarer Brennstellen eingeplant. Dies ist derzeit geplant mit Dimm-Aktoren. Er hat uns darauf hingewiesen, dass man das alternativ auch mit DALI realisieren könne, was aber teurer sei. Der Vorteil hierbei wäre, dass das Licht wesentlich besser dimmbar sei. Bei den Dimm-Aktoren könne es sein, dass Licht eventuell flackert und ungleichmäßig gedimmt wird.
Diese Beschreibung ist sehr abstrakt und klingt erst mal total negativ. Er hat es aber im gleichem Atemzug etwas abgeschwächt mit den Worten, dass es nicht so schlimm sei.
Dennoch verstehe ich unter dimmbarem Licht das was wir in unserer jetzigen Wohnung in herkömmlicher Elektrik haben. Hier haben wir drei Brennstellen, die wir völlig stufenlos und ohne jedes Flackern dimmen können. So wollen wir das natürlich auch wieder haben.
Kann jemand was dazu sagen, ob es wirklich einen nennenswerten Unterschied gibt?
Einen preislichen Unterschied habe ich leider noch nicht.

3. Taster:

Derzeit ist in jedem Raum mindestens ein Multifunktionstaster, teilweise ein Smarttaster, beides MDT, eingeplant. Nach welchen Kriterien sollten wir Eurer Meinung nach vorgehen, um zu entscheiden, was nun schlussendlich wo installiert wird. Man könnte natürlich überall einfach Smartaster verwenden, aber am Ende guckt man ja auch auf das Kosten/Nutzen-Verhältnis.
Könnt Ihr praxisnahe Beispiele nennen, wo welcher der verschiedenen Taster mehr Sinn macht und warum?

4. Visualisierung

Auch hier die Frage, macht es Sinn? Oder ist ein reines Nice-to-Have. Ich habe gesehen, dass MDT eine Visu anbietet, die recht umfangreich im Funktionsumfang ist. Gibt es auch hier praktische Beispiele, die einen dazu bewegen würden, sowas einzubauen? Ohne dass es nur reine Spielerei ist...


Viele Fragen und viel Text, ich weiß.

Liebe Grüße
Tarnari
 
Mycraft

Mycraft

Moderator
1. Nimm überall PM's der Kostenfaktor ist marginal. Ein PM erkennt jedoch sehr wohl die Präsenz viel feiner als ein BWM. Aber auch bei PM's gibt es große Unterschiede. Der eine ist besser im Bad der andere im Flur. Das meint dein Eli wahrscheinlich mit der Aussage: "dass man sich nicht vorstellen dürfe, dass ein PM in der Lage "jede" Bewegung zu realisieren"

2.
Hier bezieht er sich höchstwahrscheinlich und das LED-Dimmen. Hier muss man ganz genau überlegen was man möchte und welche Leuchtmittel zum Einsatz kommen. Man kann sehr sehr viel falsch machen in der Beziehung.

3. Smarter als die normalen Taster sind alle Taster mit KNX-Klemme, also inwiefern meinst du das mit Smart und Smarter? Man schaue sich einfach die Möglichkeiten der Geräte an und entscheide was gebraucht wird in dem oder dem Raum.

Brauchst du eine ERR, dann muss man ja irgendwie eine Taster mit Temperaturfühler nehmen, das ist oft der einfachste Weg. Naja oder eben über ein PM mit Temperaturfühler, aber der Preis ist vergleichbar mit dem eines Tastsensors. Ansonsten gehe mal in den Gedanken durch das Haus und überlege wo denn überhaupt Taster nötig sind.

In meinem Arbeitszimmer brauche ich z.B. nur Licht. Dort ist ein Taster, aber auch der ließe sich wegrationalisieren wenn man ein PM einbaut. In der Küche dagegen mit mehreren Geräten und Lichtquellen ist ein Mehrfachtaster nötig, aber der muss nicht besonders smart sein.

4. Ja ist Nice-to have aber kann man auch später realisieren, man muss das nicht von Anfang an haben. Wichtig ist ein Grundgerüst, welches fehlerfrei funktionieren kann auch ohne Visu.

Natürlich bieten die meisten Visuserver viele Vorteile wie sicheren Zugang von Außen, komplizierte fertige Logikbausteine und Anbindung an andere Systeme usw.
 
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untergasse43

untergasse43

Mal dran gedacht, dir einen fähigen Systemintegrator zu suchen? Alternativ mal das Buch vom Stefan Heinle zu lesen? Das sind alles Fragen, die sich damit erledigen ließen. Sich in Foren die Informationen für die Planung eines so wichtigen Teils des Hauses zusammen zu suchen, halte ich für eine gewagte Aktion. Da bleibt erfahrungsgemäß extrem viel Potenzial liegen, während die Kosten am Ende eher höher sind, als mit professioneller Hilfe.

Generell zu sagen, DALI wäre besser beim Dimmen, ist auch fragwürdig. Das ist bei viele gedimmten Brennstellen bzw. bei RGB oder TW irgendwann eine Kostenfrage (DALI ist ungefähr ab 30 "weißen" Dimmkreisen oder ab ca. 8-9 RGB/TW-Kreisen billiger) und die Auswahl bei DALI-EVG ist wesentlich größer. Allgemein entscheidet sich die Qualität des Dimmens über die verwendete Technik, d.h. 230V Leuchtmittel lassen sich generell schlechter dimmen, als z.B. 24V. Die Entscheidung ist wichtiger, als zwischen DALI und KNX generell. LED Dimmen ist mittlerweile schon fast Raketenwissenschaft und es braucht entweder viel Erfahrung oder viel Ausprobieren, um nachher ein befriedigendes Ergebnis zu erhalten.

Beim Thema Visualisierung vertrete ich die Position, dass ich lieber auf jeder Etage an zentraler Stelle ein schönes Display habe, über das ich zentrale oder seltener genutzte Funktionen bediene. So kann ich in den Räumen die Anzahl der Taster gering halten und diese idealerweise nur für Szenen und wichtige Funktionen nutzen. In sehr vielen Fällen wird durch die semi-fähigen Elektriker im Land eine KNX-Installation einfach so umgesetzt, dass sie die konventionelle Installation mit ihren vielen Schaltern 1:1 mit vielen KNX-Tastern umsetzen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Tarnari

Tarnari

Klar haben wir daran gedacht. Das Problem ist scheinbar, einen zu finden.
Das Buch habe ich bereits hier liegen. Mir ging es auch weniger darum, mit euch zu planen, sondern Erfahrungen und Tipps mitzunehmen.
Und um noch mal auf den Administrator zurückzukommen. Wenn wir keinen ausgesprochenen haben, sollen wir dann lieber ganz verzichten?
Das kann doch auch irgendwie nicht die Lösung sein...
 
Mycraft

Mycraft

Moderator
Ein SI ist natürlich von Vorteil. Der weiß in der Regel Bescheid um die Funktionen, Tricks und Kniffe und kann innerhalb kürzester Zeit alle deine Wünsche umsetzen und auch seine Erfahrungen miteinfließen lassen.

Aber ja einen fähigen zu finden ist auch nicht die einfachste Aufgabe.
 
Mycraft

Mycraft

Moderator
Nur mal so am Rande...

Gerade erst wurde die offline KI-basierte Sprachsteuerung Aragon für KNX released. Sprich alle Daten bleiben Privat. Das kann kein Funkanbieter bis jetzt, alle sind auf die cloudbasierten Services angewiesen.

Weitere Neuerung: Die parametriersoftware ETS-Inside wird jetzt standardmäßig mit dem KNX IoT Gateway von BAB ausgeliefert. Somit benötigt man zum Gateway nur noch eine Lizenz für 160 Euro und kann als Enduser selbst an der KNX-Installation herumschrauben ohne die Notwendigkeit einer ETS Pro Lizenz.

und auch....

Mit der ETS6 kommt die KNX IoT-API. Damit können Nicht-KNX IoT-Produkte die Daten, die von KNX stammen, viel einfacher verstehen und verarbeiten.

Als weiteren Schritt sieht KNX die Realisierung von KNX-Feldbusgeräten auf Basis von IPv6-konformen Netzwerklösungen vor.

Naja und es wird dieses Jahr bestimmt noch viele weitere Neuerungen geben da KNX am 20. Oktober 30 wird.
 
Zuletzt aktualisiert 28.03.2024
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