KNX Erfahrungen - Installation in Einfamilienhaus?

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Tarnari

Tarnari

Hallo liebe Hausbau–Forum Mitglieder,

ich habe hier bereits sehr viel mitgelesen und habe den Eindruck, dass hier doch einige Personen dabei sind, die wirklich wissen wovon sie reden bzw. wertvolle Erfahrungen machen konnten, die sie hier bereit sind zu teilen.

Wir haben nach einigen Jahren Suchen endlich ein Grundstück gefunden, auf dem wir unser eigenes Heim errichten wollen. Unser Hausbau wird durch einen befreundeten Architekt der Familie betreut, bzw. durch den Schwiegervater, der selbst sein Geld unter anderem mit Immobilien verdient. Wir fühlen uns im Grunde bei allem sehr gut begleitet und beraten.
Allerdings mussten wir feststellen, dass bei allen Themen, die „moderner“ oder vom Standard abweichen, die Kenntnisse „ausbaufähig“ sind.
Grundsätzlich ist das nicht weiter schlimm da wir bisher bei allem einen kompetenten Rat finden konnten, der uns weitergebracht hat, allerdings bereitet uns das Thema Elektrotechnik etwas Bauchschmerzen.
Meine Frau und ich (zugegebenermaßen in erster Linie ich) sind sehr daran interessiert, ein modernes Haus zu bauen, inklusive einer modernen Technik. Nach ein wenig eigener Vorrecherche bin ich schnell über das Thema KNX gestolpert.

Über den Schwiegervater haben wir also einen Termin mit einem Elektriker vereinbart, mit dem er schon häufig selber in Projekten gute Erfahrungen gemacht hat. Wir haben uns getroffen quasi eine Art Wünsch–Dir–Was Liste erstellt, die der Elektriker abgefragt hat und auf dieser Basis hat er uns ein Angebot erstellt.

Als das Angebot eintraf hat es uns erst mal nach hinten umgeworfen. Unsre Architektin hat für eine Standard–Elektroinstallation 20K € eingeplant. Das Angebot beläuft sich auf 50K...
Leider passt das gar nicht in unsere Kostenplanung.

Da Schwiegerpapa und Architektin zum einen der Meinung sind, das KNX ein unnötiges, teures Extra ohne Mehrwert ist und zum anderen auch zugeben, dass sie davon keine Ahnung haben, spielen sie mir den Ball zu, dass das Angebot durchzugehen, ggf.. Dinge zu streichen.

Jetzt sitze ich vor diesem 31(!) Seiten Mammut und habe absolut keinen Plan wo ich ansetzen soll, geschweige denn, dass ich eine Ahnung habe, was ich streichen kann, da ich kaum kein Wort von dieser Teile–Flut verstehe.

Ich würde mich riesig freuen, wenn sich der ein oder andere bereit erklären würde, mir ein wenig beratend zur Seite zu stehen.

Ich habe erst mal bewusst genauere Details weggelassen, da ich gar nicht weiss, was da relevant wäre.
Sollte also jemand so nett sein, mir zu helfen, sagt mir bitte welche Infos ihr benötigt.

Freuen uns auf eure KNX Erfahrungen
Lieben Gruß
 
M

matte

Hey, poste doch am besten Mal das Angebot, vielleicht anonymisiert.
Dazu am besten die Planung, derer das Angebot zu Grunde liegt, inkl. Raumbuch und Grundrisse.
Dann kann man das Mal durchgehen und dir durch unsere Erfahrungen Wege aufzeigen, wie du einsparen kannst.

Ich bin mir sicher, dass man da einiges weg streichen kann bzw. Erst Mal nur vorbereitet.
Ich bin mir aber ebenso sicher, dass die 20k nicht reichen werden. Bisschen mehr müsstest du schon einplanen.

Grüße
 
W

WingVII

Ja KNX wird ohne Eigenleistung teuer. Ich leiste mir das auch nur, weil ich an der Quelle sitze und selber Planen bzw. Funktionen zuweisen kann. Das spart schon enorm. Überleg dir, was du wirklich über KNX steuern möchtest. Z.B. ist der Automatisierungsgrad zwischen Photovoltaik und Wärmepumpe oft schon so gut, dass sich m. E. ein Eingriff über KNX nicht mehr lohnt. Ich mache nur Beleuchtung und Verdunkelung über KNX und ein paar Steckdosen. Evtl. häng ich noch die dezentrale Lüftung dazu.

Man kann aber auch ohne KNX automatisieren. In Zukunft wird alles mit Chips ausgestattet (IoT). Da wird KNX an Bedeutung verlieren.
 
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untergasse43

untergasse43

Der Preis hört sich für ein Einfamilienhaus halbwegs realistisch an, wenn man auch etwas mehr will, als nur teure Lichtschalter mit LEDs drin. KNX oder generell Gebäudeautomation macht Spaß und Sinn, wenn Dinge automatisch laufen und man nicht nur fancy Lichtschalter hat und ansonsten alles wie gehabt bedienen muss. Mit dem Betrag ist dann auch noch lange nicht alles erreicht, was man im Einfamilienhaus mit KNX machen könnte. Der Witz liegt hier nämlich in der schlauen Planung und Programmierung und damit zahlt ihr zu einem erheblichen Teil auch das Wissen des Elektrikers bzw. Systemintegrators. 31 Seiten sind auch nicht selten, da hier extrem viel beachtet, festgelegt und mitgeteilt werden muss, wenn es ordentlich gemacht wird (ich habe in diesem Bereich schon deutlich mehr Papierkram gesehen). Es ist halt wie immer: Spaß kostet. Entweder hat man selbst Ahnung oder muss sich das Wissen eben einkaufen.

Du kannst mir das gerne mal schicken, mach' dir aber nicht allzu viele Hoffnungen, sehr viel weglassen zu können, ohne dass es seinen Sinn langsam verliert.

Nachtrag: Photovoltaik und Wärmepumpe würde ich aus der Regelung heraushalten. Das macht in 99% der Einfamilienhaus keinerlei Sinn, da diese Systeme sehr gut autark laufen. Hier würde ich ggf. nur visualisieren. Die Lüftung einzubinden halte ich dagegen für sinnvoll, Stichwort Party- oder Raclette-Modus
 
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D

danixf

Man kann aber auch ohne KNX automatisieren. In Zukunft wird alles mit Chips ausgestattet (IoT). Da wird KNX an Bedeutung verlieren.
KNX wird aber vermutlich nur eine Schnittstelle benötigen und dann läuft trotzdem alles.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass Lampen/Steckdosen/usw. mit den Chips ausgestattet werden und dann alles kompatibel über eine App läuft in den nächsten Jahren. Bis das soweit ist geht das eine oder andere Jahrzehnt ins Land.

Ich kann mich den anderen nur anschließen. Wenn er die Hütte bis zur Decke vollgeknallt hat ist es ein guter Preis. Ansonsten sind eher 75-100k der Preis dafür.
Ich stand ebenfalls vor der Frage ob KNX oder nicht und habe mich dagegen entschieden, weil ich schlichtweg nicht das Know-How habe und keine Lust und Zeit hatte mich damit zu befassen. Im Nachhinein ärgere ich mich trotzdem ein wenig.
Allerdings ist das ganze Ding ja nicht fertig, wenn ihr einzieht. Dann kommen irgendwelche Außenanlagen später dazu (Rasenmäher Roboter, Bewässerung, Garage, etc.) Um die ganze Vielfalt zu genießen muss also erneut das eine oder andere programmiert werden. Da gehen also ebenfalls wieder ein paar Tausender weg, wenn ihr es nicht selber macht. Dasselbe gilt, wenn etwas kaputt geht oder du jetzt doch noch die Steckdose neben dem Fernseher schalten möchtest.

Das ganze ist kein Hexenwerk und wenn man sich intensiv damit befasst, weil man
a) Zeit
b) Lust
hat, dann ist es durchaus auch machbar selbstständig das eine oder andere zu programmieren. Gibt ja mittlerweile genug Infomaterial diesbezüglich in Foren bzw. auf YouTube.

Ich würde vorschlagen ihr schreibt hier mal rein was ihr unter moderner Technik versteht und unbedingt haben wollt.
 
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Tarnari

Tarnari

Grundsätzlich sind wir uns im Klaren, dass eine KNX-Installation ein klares Luxus-Problem ist.
Dennoch sind wir überzeugt, dass es unter Umständen eine sinnvolle Investition ist. Zur Zeit sind wir glückliche Eigentümer einer gehobenen Eigentumswohnung, mit einer meiner Meinung nach Standard- bis gehobener Elektroinstallation. Im Laufe der Jahre haben wir mehrfach festgestellt, dass es Dinge gibt, die uns stören, die wir gerne ändern würden, die aber schwer bis sehr schwer umsetzbar sind, ohne dass große Investitionen bzw. Arbeiten durchgeführt werden müssen, einfach weil die Installation so ist wie ist: Strom ja, Strom nein.
Wir könnten nun natürlich hergehen und auf eines der vielen proprietären Systeme setzen, allerdings widerspricht das meiner IT-Erfahrung, sich nicht an einen Hersteller zu binden. Somit bleibt aus unserer Sicht eigentlich nur KNX, um sich auch zukünftig alle Türe offen zu halten. (Korrigiert mich bitte, wenn ich falsch liege).

Da wir uns ebenso von vorn herein im Klaren waren, dass KNX nicht ohne entsprechende Euronen geht, ist das Ziel das Haus Smarthome-Ready zu machen, und später bei Bedarf und Willen auszuweiten. Als nicht unwichtige Info vielleicht, die Programmierung der Telegramme würde ich Stand jetzt selber übernehmen. Sie ist somit Stand jetzt auch nicht Bestandteil des Angebotes.
Weitere Eigenleistung ist nach meiner Selbsteinschätzung aufgrund von Zeit, Können und Gewährleistungssicherheit nicht machbar.
Vorab, was wir uns vorgestellt haben, unabhängig davon, ob es KNX ist oder nicht, aufgeteilt in konkret (möchten wir wirklich gerne haben) und optional (wäre toll, ist aber kein Muss). Gerne auch mit Feedback, was Ihr von der Sinnhaftigkeit haltet:

konkrete Wünsche:
- Sonnen/Wind- und Zeit-abhängige Verschattung
- Möglichkeit der "smarten" Schaltung von Beleuchtung
- schaltbare Steckdosen, um bestimmte Verbraucher gesteuert vom Netz zu nehmen oder auch wieder anzuschalten
- CAT7 strukturierte Netzwerkverkabelung mit mindestens Doppeldosen in jedem relevanten Zimmer
- PoE-Accesspoints in abgehangener Decke
- Kabel-TV Vorbereitung in allen relevanten Räumen
- Video-Türanlagen an Tor und Haustür

optionale Wünsche:
- Urlaubsszenario: Raffstore/Beleuchtung simulieren bei längerer Abwesenheit (bspw. Urlaub) nach außen die Anwesenheit von Personen
- Fenster/Tür-Kontakte, die Meldung geben, wenn Fenster geöffnet sind bei abgeschlossener Tür oder bei Regen
- fest installierte AP/UP-Anschlüsse für Lautsprecherkabel im Wohnzimmer (5:1)
- IP-Kameras für den Außenbereich (Tor, Haustür, zwei bis dreimal Gartenbereich)
- Kontrolle von Tor/Haustür im Falle des Klingelns über das Smartphone (nur im internen Netz)

Ich befürchte, ich habe die Hälfte vergessen, aber das dürften zumindest erst mal die wichtigsten Dinge sein.
Wärmepumpe, Photovoltaik-Anlage, Fußbodenheizung und Lüftungsanlage wollten wir nach bisheriger Beratung erst mal rauslassen. Weshalb ich im übrigen auch nicht verstehe, warum der Elektriker Heizungselemente mit aufgenommen hat.

Vielen Dank allein bis hier hin für Euer Feedback.
 
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Zuletzt aktualisiert 28.03.2024
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