KfW70: Heizung - wo sind die Pelletöfen?

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C

caddar

Hallo zusammen,

mir ist beim Stöbern hier im Forum jetzt schon öfters aufgefallen, dass die Heizungsanlagen für die Häuser in der Regel Gas oder Wärmepumpen (+ Solar) sind. Pellet-Öfen kommen praktisch nicht vor. Liegt das eventuell daran, dass die meisten Leute hier KfW55+ (neu)bauen und sich dort die Pellets aufgrund zu geringer Wärmemengen nicht mehr rentieren?

Wir planen gerade die Sanierung eines Altbaus (1962) und werden dann voraussichtlich KfW70 erreichen - und der Energieberater ist ein großer Freund von Pelletanlagen. Laut Energieeinsparverordnung-Vorentwurf sind wir bei den Transmissionswärmeverlusten 20% unter der Grenze, während wir bei der Primärenergie aufgrund des Holz-Bonus 65% besser sind. Ohne Bonus bzw. mit Faktor 1.1 für Gas würde es wahrscheinlich knapp werden. An sich finden wir Pellets durchaus sympathisch und meine Schwiegereltern sind damit auch zufrieden, die Anschaffungskosten sind allerdings gegenüber anderen Lösungen schon etwas größer..

Darum: Hat hier jemand eine Pellet-Zentralheizung und Erfahrungen damit gemacht? Stand eine zur Diskussion und abgelehnt? Falls ja, warum?
 
wrobel

wrobel

Moin Moin

Ich finde es super.
Im Letzten Neubau vor 17 Jahren zuerst mit Gas u. Solar BW ; nach 2 Jahren Umrüstung auf Pelletofen und Solar HZ.
Im jetzigem Haus auch wieder Ofen von Wodtke und etwas über 20m2 Kollektor auf 1500 ltr. Puffer.

Was man dazu wissen muss:
macht Geräusche
macht marginal Dreck

wenn du so etwas installieren möchtest schau dir das im Betrieb im Wohnhaus vorher an.


Olli
 
A

Alex85

Der Heizwärmebedarf aktueller Neubauten ist einfach relativ gering, auch ohne KFW Standard. "Feuer machen" ist da einfach nicht mehr nötig. Wenn, dann Gas.
Dazu kommt ein hoher Anschaffungspreis und der Flächenbedarf im Haus für das Pelletlager. Darin sind auch schon Menschen erstickt ...
Darüber hinaus hat der ökologische Aspekt einen Knacks, wenn man die Pellets möglich billig von sonstwo einkauft.

Ich sehe Pellets daher eher im Bestand und in großen Häusern, nicht in typischen Einfamilienhäusern.
 
C

caddar

Geräusche und Dreck ist ja relativ - das Haus bei uns ist voll unterkellert und hat auch genug Platz für ein entsprechendes Pelletlager (steht jetzt noch ein alter, riesiger 7000L Heizöltank drinnen). Meine Schwiegereltern sind mit ihrer Pellet-Zentralheizung sehr zufrieden, allerdings ist das auch ein normaler Altbau ohne Dämmung.

Wenn ich das Energieeinsparverordnung-Zeug richtig verstehe, ist ja der Transmissionswärmeverlust (H_T) unabhängig von der (aktiven) Haustechnik - d.h. es sollte doch da keinen Unterschied zwischen einem sanierten Altbau mit KfW70 und einem entsprechenden Neubau geben - die "tricksereien" kommen dann über den Primärenergiebedarf, wo ich mit Lüftungsanlage und regenerativen Wärmequellen den "echten" Bedarf im Sinne der Energieeinsparverordnung schön rechnen darf. Oder verstehe ich das falsch?

Relevant ist dann ja auch die Heizung selbst, wenn ich natürlich überall Fußbodenheizung habe, kann ich von den geringeren Vorlauftemperaturen profitieren und eine Luftwärmepumpe lohnt sicher wahrscheinlich deutlich mehr als bei mehreren Heizkreisen mit zumindest einigen Heizkörpern.
 
A

Alex85

Wenn ich das Energieeinsparverordnung-Zeug richtig verstehe, ist ja der Transmissionswärmeverlust (H_T) unabhängig von der (aktiven) Haustechnik - d.h. es sollte doch da keinen Unterschied zwischen einem sanierten Altbau mit KfW70 und einem entsprechenden Neubau geben - die "tricksereien" kommen dann über den Primärenergiebedarf, wo ich mit Lüftungsanlage und regenerativen Wärmequellen den "echten" Bedarf im Sinne der Energieeinsparverordnung schön rechnen darf. Oder verstehe ich das falsch?
Es gibt Anforderungen hinsichtlich des Transmissionswärmeverlusts H'T, was im Wesentlichen über Dämmung, Fensterqualität usw. erreicht wird (Gebäudehülle), aber auch in Hinsicht auf den Primärenergiebedarf. Da gehts dann um die Technik.
 
C

caddar

Ja, so habe ich das ja auch interpretiert. Und das bedeutet dann doch aber im Umkehrschluss, dass ein KfW70-Neubau bei H'T einem KfW70-Altbau entsprechen müsste?

Die Wärmemenge, das Gebäude auf eine bestimmte Wohntemperatur zu bringen, sollte dann ebenfalls identisch sein (da die Verluste durch H'T bedingt sind). Lediglich der Endenergiebedarf variiert dann, da z.B. für die nötige Vorlauftemperatur einer Fußbodenheizung weniger Energie benötigt wird als für einen Heizkörper (bei gleichem Gesamt-Wärmebedarf. Macht das Sinn?

Klingt irgendwie logisch, aber richtig sein muss es ja leider noch lange nicht..
 
Zuletzt aktualisiert 20.04.2024
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