KFW Kredit 261: Neubau Effizienzhaus 40 NH

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R

ralku17

Hallo zusammen,

wir sind gerade in der Recherchephase für einen eventuell geplanten Hausbau.

Ich würde gerne fragen, ob es bereits Erfahrungen zum neu gestalteten KFW Kredit 261 gibt? Dabei werden ja Neubauten von Effizienzhäusern 40 NH (mit Nachhaltigkeitszertifikat) gefördert. Dies mit bis zu 120.000 € pro Wohneinheit und sehr attraktiven Zinssätzen.

Insofern würde es z.B. naheliegen ein Effizienzhaus 40 NH mit Einliegerwohnung (= 2 Wohneinheiten) zu bauen und somit 240.000 € als günstigen Kredit zu erhalten.

Sind euch schon Unternehmen bekannt, die Effizienzhäusern 40 NH anbieten? Meine Recherche ist da etwas im Sande verlaufen bisher.

Danke euch!
 
D

driver55

Mahlzeit, hast dich schon mit den Kriterien/ Bedingungen von 40 NH beschäftigt?
Materialwahl, barrierefrei,…
 
S

SaniererNRW123

Ich würde gerne fragen, ob es bereits Erfahrungen zum neu gestalteten KFW Kredit 261 gibt?
Lt. KfW erst wenige Male nachgefragt. Aufpreis zu 55 frisst ungefähr den Zinsvorteil auf (bin gerade mit meinem ersten Kunden an der NH-Thematik dran - aber dort ist 40 bereits Vorgabe im Bebauungsplan, so dass es sich lohnt).
 
Y

ypg

Dabei werden ja Neubauten von Effizienzhäusern 40 NH (mit Nachhaltigkeitszertifikat) gefördert. Dies mit bis zu 120.000 € pro Wohneinheit und sehr attraktiven Zinssätzen.
Förderungen über KfW sind ja nix Neues. Nur mal bedenken, dass eine Einliegerwohnung, also zusätzliche 40qm auch ihre 120000€ kostet. Die finanzierst Du und musst Zinsen zahlen, auch wenn sie niedrig angeboten werden. Der Preis dafür, Leben mit einem Mieter, kann man sehr wohl machen, ist aber bei den meisten nicht bedacht. Bei Dir?
Zum 40er Programm gehören Auflagen. Die kosten. Diese Kosten bekommst Du erstattet über das zinsniedrige Darlehen (bis zu 120000)
Ich muss sagen, dass auch wir 100000€ so vergünstigt bekommen haben. Dieses Darlehen hat aber auch Nachteile: keine sofortige Tilgung, keine Sondertilgung, nach 10 Jahren kompliziertere Neufinanzierung (selten einfache Nachfinanzierung). Die Ersparnis muss man sich ggü Komfort ausrechnen. Für die eigene Wohnung versteht sich. Die Einliegerwohnung bekommt man nicht geschenkt. Ganz im Gegenteil.
 
B

Baugespenst

Hallo, wir überlegen auch gerade, ob wir uns auf das Abenteuer KFW 40 NH einlassen oder nicht. Nach einem Gespräch mit einem Energieberater hatte ich das Gefühl, dass das Vorhaben für uns sinnvoll ist, aber es bleiben viele offene Fragen. Auch haben alle Baufirmen, die wir angesprochen haben bisher keine Erfahrung damit gemacht, sodass wir uns da selbst drum kümmern müssten.

Grundsätzlich gibt es ja auch noch verschiedene Methoden der Zertifizierung. Ich hatte mich bisher nur mit dem Baunebenkosten-System beschäftigt.

Kann jemand beurteilen, ob die Systeme unterschiedlich strenge Anforderungen stellen?

So wie ich das verstanden habe, muss man am Ende bei allen Kriterien die Mindestanforderung erreichen und in Summe eine gewisse Punktzahl.

Für unser Vorhaben sieht das bisher so aus:

1.1.1 Wohngesundheit: Innenraumhygiene
--> Baustoff soll Xella Porenbeton werden + Wohnraumlüftung (reicht das?)
1.1.2 Wohngesundheit: Trinkwasserhygiene
--> kann nicht beurteilen, inwiefern das nicht eh Standard ist
1.2.1 Sommerlicher Wärmeschutz
--> die Mindestanforderung sollte Standard sein
1.3.1 Tageslichtverfügbarkeit
--> die Mindestanforderung sollte Standard sein
1.4.1 Schallschutz
--> die Mindestanforderung sollte Standard sein
1.5.1 Haustechnik: Bedienfreundlichkeit und Informationsgehalt der Steuerung
--> die Mindestanforderung ist eine zentrale Bedienung für Lüftung und Heizung --> sollte machbar sein
1.6.1 Sicherheit: Präventive Schutzmaßnahmen gegen Einbruch
--> hier gibt es so viele Möglichkeiten um auf die Punkte zu kommen, dass ich kein Problem sehe
1.6.2 Sicherheit: Brandmeldung und Brandbekämpfung
--> die Mindestanforderung sollte Standard sein
1.7.1 Barrierefreiheit
--> wir planen ein ausreichend großes Gästezimmer im EG, dass im Alter als Schlafzimmer fungieren kann, sowie ein recht großes Bad mit Dusche im EG, damit sollte die Mindestanforderung bereits erfüllt sein - einige Extrapunkte sollten hier auch machbar sein
2. Ökonomische Qualität
2.1.1 Ausgewählte Kosten im Lebenszyklus
--> unser Haus soll eh Erdwärme (Tiefenbohrung) nutzen + eine große Photovoltaik-Anlage (>10kwp) bekommen, kombiniert mit Wasserspararmaturen, Lüftungsanlagen sollten wir hier keine Probleme bekommen
3. Ökologische Qualität
3.1.1 Ökobilanz - CO2
--> wir wollen komplett mit Porenbeton (Xella) bauen (auch das Dach) - damit sollten Schadstoffe kein Problem sein, aber reicht das für NH?
3.1.2 Ökobilanz - Primärenergie
--> hier sollten wir viele Punkte bekommen (Erdwärme)
3.2.1 Dezentrale Energiegewinnung
--> hier sollten wir viele Punkte bekommen (>10kwp Photovoltaik)
3.3.1 Einsatz von Holz aus nachhaltiger Waldbewirtschaftung
--> Wir planen eigentlich komplett ohne Holz - ist das gut oder schlecht für NH? - zumindest die Mindestanforderung kann man so eigentlich auf jeden Fall erreichen
3.4.1 Einsatz von Wasserspararmaturen
--> macht man dann halt
3.5.1 Flächenausnutzung
--> Unser Bebauungsplan lässt es gar nicht zu, dass wir hier gegen die NH-Vorgaben handeln können

Der Rest hat nichts mehr direkt mit dem Haus zu tun, sodass aus unserer Sicht nicht viel dagegen spricht, das Experiment zu wagen. Aber viel Ahnung habe ich zugegebener Maßen nicht, daher würde mich eure Meinung interessieren. Wo müssten wir Extrakosten einplanen, was könnte ganz dagegen sprechen?

Danke vorab für ein Feedback!
 
S

SaniererNRW123

Der Rest hat nichts mehr direkt mit dem Haus zu tun, sodass aus unserer Sicht nicht viel dagegen spricht, das Experiment zu wagen. Aber viel Ahnung habe ich zugegebener Maßen nicht, daher würde mich eure Meinung interessieren. Wo müssten wir Extrakosten einplanen, was könnte ganz dagegen sprechen?
Extrakosten müsst Ihr überall einplanen. Jedes (und damit meine ich wirklich jeden Pups) verbaute Material muss zertifiziert sein. Daneben wird der CO2-Footprint genau geprüft. Und alles auch noch durch einen Sachverständigen begleitet (davon gibt es momentan nur wenige und die, die es gibt, sind gut gebucht).

Wie gesagt, der Aufpreis zu KfW ist ungefähr das, was Ihr durch die günstigere Finanzierung wieder reinholt. NH ist fürs grüne Gewissen, nicht fürs Portemonnaie.

Plant Ihr eh KfW 40, dann macht es auf jeden Fall Sinn.
 
Zuletzt aktualisiert 18.04.2024
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