Kann sich eine Durchschnittsfamilie überhaupt ein Einfamilienhaus leisten?

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P

Peanuts74

Mein Bruder, Industriemechaniker, alleinverdienend, hat sich für sich seine Familie ein nettes Reihenhaus gekauft, 130.000 €.

Also warum sollte es nicht gehen. ☺

Es ist wie schon oft beschrieben eine Frage der Ansprüche. Für mich wäre das nichts, aber mein Bruder ist zurecht stolz darauf.

Genau so siehts aus, aber manche jagen immer weiter dem Horizont hinterher ohne zu merken, dass dieser immer gleich weit weg ist und sie ihn nie einholen werden.
 
B

Bauexperte

Wie, für wen mache ich das Ganze??? Für mich bzw. meine Familie natürlich.
So "natürlich" ist das eben dieser Tage nicht, wie Du das vermutest!

Ich führe unzählige Telefonate/Gespräche in Sachen Hausbau. Die erste Wunschvorstellung ist immer am Bedarf vorbeigeplant; das ist so sicher, wie das Amen in einer Kirche. Frage ich nach dem "warum" kommt in etwa immer gleichlautend: "das habe ich da und da gesehen/das haben Freunde/Bekannte von uns auch/muß ich doch nach Energieeinsparverordnung". Erst, wenn mein Gegenüber bereit ist, sachlich in die Beratungsgespräche einzusteigen, ist ein wirtschaftlich vernünftiger Ansatz möglich. Und das Ergebnis muß sich nicht verstecken

Und was bedeutet schon Luxus? Ist eine Badewanne erst mal verbaut, interessiert es Niemanden mehr, ob da Kaldewei oder Villeroy & Boch dran steht, ob eine Buchen- oder fliesenbelegte Betontreppe verbaut wurde; ob Deine Fliesen € 10.00/qm oder € 100,00 gekostet haben usw. Was Dein Besuch erkennt und im besten Fall genießt, ist die Atmosphäre, welche Du und Deine Frau in eurem Haus erzeugen. Atmosphäre läßt sich jedoch mit ganz anderen Mitteln und wenig Aufwand erzeugen

Luxus ist für mich bspw.. Zeit zu haben, Zeit mit meinen Lieben oder Freunden verbringen zu können. In Zukunft aus der Türe zu gehen und mich in den Garten zu setzen - wessen Pflege mein Schwiegersohn an der Backe hat; ich darf mich auf meine Gewürzecke bescheiden Auch bei mir steht später keiner im Badezimmer und ergötzt sich daran, daß ich Steinberg Armaturen verbaut habe; er nimmt dagegen sicher die Holzschale wahr, welche aus einem Baumstumpf geschnitzt wurde.

Luxus ist sicher vieles, ganz sicher kein Hausbau

Liebe Grüsse, Bauexperte
 
P

Peanuts74

So "natürlich" ist das eben dieser Tage nicht, wie Du das vermutest!

Ich führe unzählige Telefonate/Gespräche in Sachen Hausbau. Die erste Wunschvorstellung ist immer am Bedarf vorbeigeplant; das ist so sicher, wie das Amen in einer Kirche. Frage ich nach dem "warum" kommt in etwa immer gleichlautend: "das habe ich da und da gesehen/das haben Freunde/Bekannte von uns auch/muß ich doch nach Energieeinsparverordnung". Erst, wenn mein Gegenüber bereit ist, sachlich in die Beratungsgespräche einzusteigen, ist ein wirtschaftlich vernünftiger Ansatz möglich. Und das Ergebnis muß sich nicht verstecken

Und was bedeutet schon Luxus? Ist eine Badewanne erst mal verbaut, interessiert es Niemanden mehr, ob da Kaldewei oder Villeroy & Boch dran steht, ob eine Buchen- oder fliesenbelegte Betontreppe verbaut wurde; ob Deine Fliesen € 10.00/qm oder € 100,00 gekostet haben usw. Was Dein Besuch erkennt und im besten Fall genießt, ist die Atmosphäre, welche Du und Deine Frau in eurem Haus erzeugt. Atmosphäre läßt sich jedoch mit ganz anderen Mitteln und wenig Aufwand erzeugen

Luxus ist für mich bspw.. Zeit zu haben, Zeit mit meinem Lieben oder Freunden verbringen zu können. In Zukunft aus der Türe zu gehen und mich in den Garten zu setzen - wessen Pflege mein Schwiegersohn an der Backe hat; ich darf mich auf meine Gewürzecke bescheiden Auch bei mir steht später keiner im Badezimmer und ergötzt sich daran, daß ich Steinberg Armaturen verbaut habe; er nimmt dagegen sicher die Holzschale wahr, welche aus einem Baumstumpf geschnitzt wurde.

Luxus ist sicher vieles, ganz sicher kein Hausbau

Liebe Grüsse, Bauexperte
Da stimme ich mal zu 100% zu. Ob Kaldewei jetzt teuer oder billig ist weiß ich nicht wirklich, ganz sicher ist es aber keine Luxuswanne.
Jedoch haben wir in vielen Wannen zu zweit Probe gelegen und deshalb lief es auf die hinaus.
Auch was die Fliesen angeht, wenn sie mal verbaut sind, sieht man wohl kaum einen Unterschied, selbst im Baumarkt habe ich schon ansprechende neutrale Fliesen im Angebot für 10.- gesehen.
Was das Thema Gemütlichkeit angeht hat meine Frau zum Glück einen guten Geschmack und wir haben uns auch extra eine Feng Shui Beratung gegönnt.
Unser Grundriss ist von außen wohl auch eher gewöhnungsbedürftig, hat aber alles seinen Sinn (auch wenn man im Nachhinein vielleicht das eine oder andere doch noch mal anders gemacht hätte).
 
S

Steffen80

Naja, ich würde es eher als Altersvorsorge bezeichnen.
Wenn man sieht, was einen als Rente erwartet und man sich dann überlegt, dass man davon noch Miete zahlen müsste, dann ist für mich Wohneigentum kein Luxus.
Die Miete ist nach x Jahren auf jeden Fall weg und zudem steigen die Mieten ja immer weiter. Die Rate bleibt gleich und den Wert (das Haus) besitzt man irgendwann.
Und das glaubst Du wirklich? Dann haust Du dir aber schön die Taschen voll. Viel Spaß dann später, wenn Du merkst das "oh Wunder" das Haus im Alter deutlich mehr Unterhalt kostet, als das bissel gesparte Miete (angepasster Wohnraum!).

Ein Einfamilienhaus ist und bleibt Luxus und dieser nutzt sich ab. Ähnlich wie teure Autos oder andere Gebrauchsgegenstände. Wer das abstreitet, redet sich die Welt schön und ist ein Träumer
 
P

Peanuts74

Man kann das Haus dann z.B. ja auch verkaufen, wenn die Kinder außer Haus sind und sich eine schöne Wohnung von dem Geld kaufen, mit Verwaltung, Hausmeister etc.
Klar, wenn ich in jungen Jahren ein 250m² Haus baue, dass ich später nur zu 30% nutze, dann geht die Rechnung nicht auf.
Unstrittig ist jedoch, die Miete ist ein für alle mal weg, wenn das Haus abbezahlt ist, hat man einen gewissen Wert.
 
D

Deliverer

@Bauexperte: schöner Beitrag der tatsächlich das widerspiegelt worüber man sich Gedanken machen sollte. Ganz besonders das "für wen mache ich den ganzen Kram eigentlich".
Du hast viele Punkte benannt mit denen wir uns auch umtrieben haben, das beruhigt mich irgendwie.
Ich meine auch nicht das Bauen. Sondern den Besitz von Wohneigentum im Allgemeinen.
 
Zuletzt aktualisiert 16.04.2024
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