Ist Kellerfläche teurer als Wohnfläche?

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H

hausbauer

Hallo,

wir wollen in Bayern ein Einfamilienhaus bauen und dank drückendem Wasser im Boden wird der voll abgedichtete Betonkeller recht teuer, der GU meinte "der Keller ist teurer als oberirdischer Wohnraum". Kann das wirklich sein, dass die Vergrößerung des oberirdischen Hauses ohne Keller um nahezu die gleiche Nutzfläche, wie durch das Weglassen des Kellers entfällt, eine Kosteneinsparung bringt? Also ist ein 150qm Haus mit teurem WU-Beton Keller teurer als ein Haus ohne Keller mit 150qm Wohnfläche plus 50-70qm Hauswirtschaftsräumen (letztere mit günstigerem Bodenbelag etc)? Der GU hatte nur ein paar Faustformeln parat, die in diesem Fall offensichtlich sinnlos waren, und keine tatsächliche Beispielkalkulation. Und beides sauber nebeneinander kalkulieren wollte er dann komischerweise auch nicht, da angeblich zu aufwendig.

Hat da jemand von euch tatsächliche Erfahrungswerte? Würde mir sehr weiterhelfen, danke schon einmal!

Gruß
 
F

Fuchur

Nein, das stimmt nicht. Du musst zwar auf den reinen Kellerpreis vor allem noch die Erdarbeiten aufschlagen und das kostet gewaltig, vor allem wenn (was bei den Massen fast immer der Fall ist) die Erde entsorgt werden muss oder bei schlechter Qualität sogar teilweise ausgetauscht werden muss.

Rechne einfach mal 90T für den Keller von rund 80m², da kostet der m² Wohnraum deutlich mehr.

Das gilt natürlich nur wenn wir nicht von einem Wohnraumkeller reden.
 
H

hausbauer

Nein, war als Nutzkeller gedacht, mit günstigen Bodenbelägen, niedrigerer Deckenhöhe als im Erdgeschoss und unverputzten Wänden. Oberirdisch würde ich die "Kellerersatzräume" aber auch recht einfach ausstatten, allerdings alle mit Fußbodenheizung, günstigen Fliesen und mit Anstrich an den Wänden.

Hab mir schon gedacht, dass das eine etwas verquere Aussage des Bauunternehmers war. Konkrete Beispiele von Leuten, die sich schon mal beides kalkulieren ließen bzw. die so etwas preislich überblicken können, wären sehr interessant!
 
F

Fuchur

beides kalkulieren hieße ja, dass wir von gleichen Zusatzflächen reden, sprich also Keller gegen ein 2. OG Vollgeschoss.

Die Aussage des GU macht dann Sinn, wenn "1 oder 2 extra Räume oberirdisch" gegen Teilunterkellerung gerechnet wird. Eine Teilunterkellerung kann dann wirklich auf den m² gerechnet ähnlich teuer werden.

Wir haben mehrere Angebote für unseren Keller eingeholt weil wir erst von den Preisen geschockt waren. Alle lagen dabei sehr eng zusammen, wenn man alle Kosten einrechnet. All incl. mit Tiefbau, Entsorgung, Fliesen, Treppe, Elektro,.... liegen wir bei rund 120T für ca. 105m² Keller
 
H

hausbauer

Danke für die hilfreichen Antworten! 120k€ war dann für kompletten Wohnkeller mit maximaler WU- und Kellerfenster-Abdichtung? Bei den auf meine Fläche heruntergerechneten 90k€ wären bei 1800€ pro m^2 oberirdischer Wohnfläche (Daumenwert meines GU ohne Unterkellerung) ja immerhin 50m^2 Vergrößerung des Hausgrundrisses zu etwa gleichen Kosten drin. Macht so eine Rechnung halbwegs Sinn? Oder muss ich da ganz anders rangehen, um einen Überschlagswert zu ermitteln? Die Daumenwerte meines GU sind womöglich etwas mit Vorsicht zu genießen.

Hab gerade in deinem Profil gesehen, dass du aus Sachsen bist - dann sind die Preise dort ja schon annähernd auf bayrischem Niveau...
 
F

Fuchur

Der genannte Preis bezieht sich auch auf einen reinen Nutzkeller als weiße Wanne, 5 Fenster mit Lichtschächten und fertigen Fliesenböden (ohne Malerarbeiten, wers mag).

Deine grobe Peilung stimmt schon halbwegs. Wir haben über eine Hausverkleinerung nachgedacht, dort hätte man uns für 25cm Einrückung 3500€ gutgeschrieben, das sind bei KG, EG, OG zusammen rund 7,5m².
 
Zuletzt aktualisiert 19.04.2024
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