Heizung für KfW70-Mehrfamilienhaus - die totale Konfusion

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D

der_Micha

Hallo Forum!

Wir wollen endlich bauen. Der Baugrund ist gekauft, die Pläne der Architektin sind fertig, die Angebote werden eingeholt.

So weit, so gut - wäre da nicht dieser eine Punkt, der von allen 5 Anbietern uneinheitlich beantwortet wird:
Jeder hat mindestens eine Meinung zum Thema der Beheizung. Diese Meinungen widersprechen sich aufs Gröbste, so dass wir - unwissende Laien - nun gar nichts mehr wissen. Wir greifen bald zum Würfel, um diese Frage zu beantworten.

- Der Energieberater sagt, in einem so gut isolierten Haus mit Wärmerückgewinnung braucht man keine Heizung für Raumluft, für Warmwasser reicht ne kleine Therme
- Anbieter A sagt, dass eine Luftwärmepumpe für dieses riesige Haus teuer ist und nicht wirtschaftlich wird.
- Anbieter B rät zur Pelletheizung
- Anbieter C rät zu einer Gas-Brennwert-Lösung, gekoppelt an Solarthermie
- Anbieter D empfiehlt Erdwärme, Wovon A und E abraten, weil sich die Investition der risikobehafteten Tiefbohrung erst in 120 Jahren nivelliert.
- auch das Stichwort Minikraftwerk fiel schon an einer Stelle, wurde an anderer Stelle jedoch sofort verrissen!

Das Haus:
Auf 2,5 Stockwerken mit je 130qm wird gewohnt,
zusätzlich werden 70qm im Keller für Praxis-/Büroräume genutzt
Die Geschosshöhe beläuft sich effektiv auf 2,75m

Eine Be- und Entlüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung ist fest eingeplant, ebenso eine Fußbodenheizung.
Photovoltaik und Solarthermie hätten wir gerne, wenn es denn wirtschaftlich sinnvoll ist.

Bei "Rechnern" im Internet habe ich
a) kein gutes Gefühl
b) keine Möglichkeit, die Wärmerückgewinnung mit einzurechnen
aber die Werte sind grob Wärmebedarf 7000 kWh/a und Heizlast von 17,84 kW.

Was empfehlt ihr? Welche Erfahrungen habt ihr gemacht?

Grüße,
der Micha
 
B

Bauexperte

Hallo,

- Der Energieberater sagt, in einem so gut isolierten Haus ...
Heißt?

Diese Angaben braucht es schon, um die Aussagen A - E bewerten zu können; wobei ich jetzt schon relativ sicher bin - baust Du nicht gerade ein Passivhaus - dass ich den "Energieberater" auf den Mond schießen würde ;)

Freundliche Grüße
 
D

der_Micha

Diese Angaben braucht es schon, um die Aussagen A - E bewerten zu können ...
Da das Haus noch nicht steht und wir auch keine Vergleichsmöglichkeiten haben, stehen wir eben genau vor diesem Problem, nämlich dass wir diese widersprüchlichen Aussagen nicht bewerten können. Jeder sagt seinen Sch... und jeder argumentiert auf seine Aussage hin. Als Laie stehst du nach jeder Beratung dümmer da, als zuvor!

Wer hat diese Möglichkeit nicht?
_Ich_ habe diese Möglichkeit bei den gefundenen Rechnern im Internet nicht (entdeckt). Falls es ein euch bekanntes, vernünftiges Tool gibt, wäre ich hoch erfreut, das mitgeteilt zu bekommen.
Wer hat, wie, berechnet?
Ebenfalls _ich_ mit eben jenen Rechnern im Netz - denen ich keine 2 Cent weit traue.
Einen verkaufsunabhängigen Planer beauftragen!
Ja, darauf läuft es wohl raus! Das sind dann diese TGA-Planer?
Gibt es zu diesen verkaufsunabhängigen Planern ein Verzeichnis? Oder ein Zertifikat/Siegel/Verband, dem man Vertrauen kann?

Es ist einfach schockierend, dass man hier, in einem kostenlosen, öffentlichen Forum eine sinnvollere Aussage bekommt, als bei den Leuten, die so tun, als ob sie von Berufs wegen die Weisheit des Hausbaus mit Löffeln gefressen haben.

Danke vorerst
 
O

o.s.

Hallo Micha,
_Ich_ habe diese Möglichkeit bei den gefundenen Rechnern im Internet nicht (entdeckt). Falls es ein euch bekanntes, vernünftiges Tool gibt, wäre ich hoch erfreut, das mitgeteilt zu bekommen.(...)
Direkte Links sind in diesem Forum nicht erwünscht, aber probiere es doch mal mit googeln, z.B. indem du nach "u-wert" und "wärmebedarf" suchst.

Dort kann man m. E. zwar keine Heizlastberechnung durchführen, aber eine detaillierte Wärmebedarfsrechnung, die auch Lüftungsverluste mit/ohne Wärmerückgewinnung mit einbezieht.

Gruß
Olaf
 

€uro

......Dort kann man m. E. zwar keine Heizlastberechnung durchführen, aber eine detaillierte Wärmebedarfsrechnung, die auch Lüftungsverluste mit/ohne Wärmerückgewinnung mit einbezieht.
Vor solchen "Schätzeisen" kann ich nur dringend warnen!
Um mal einen U-Wert nachzurechnen, mag das geeignet sein. Alles Weitere ist wenig belastbar und birgt erhebliche Risiken. Wer an einer notwendig exakten Planung/Dimensionierung unbedingt sparen möchte, muss wissen worauf er sich einlässt. Es gibt geeignetere Bereich, bei denen man selbst Hand anlegen kann, ohne nachhaltigen Schaden zu verursachen.

v.g.
 
Zuletzt aktualisiert 19.04.2024
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