Hausbau/kauf machbar?

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A

AnJaLi

Hallo Zusammen,

wir lesen schon längere Zeit hier mit und suchen auch schon einige Zeit nach einem Haus für unsere kleine Familie. Wir, Mann(32), Frau(32), Tochter(2) möchten uns gerne wohnlich vergrößern.

Aktuell wohnen wir in einer Eigentumswohnung mit 3 Zimmern (77m²) und so langsam fehlt uns einfach die Fläche und irgendwie auch ein Garten für das Kind.

Nun ist es bei uns im Düsseldorfer Süden so, dass es quasi keine freien Grundstücke mehr gibt. Das, was frei ist, wird von Bauträgern bebaut. Und selbst da gibt es nicht mehr viel freie Flächen. Aktuell wird eine der letzten Flächen in Monheim (direkt südlich von Düsseldorf) von einem Bauträger bebaut.

Da wir schon etwas länger hier lesen, kamen mir die Preise dort recht hoch vor. Aber das wird halt verlangt, und wer ein Haus hier möchte, muss tief in Tasche greifen.

Eine Doppelhaushälfte mit 135m² auf ca. 250m² Grundstück kostet "ab" 510.000 Euro . Hinzu kommen Sonderwünsche und Kaufnebenkosten. Da ich nicht weiß, ob man den Namen des Bauträgers nennen darf (wg. Werbung o.ä.), hier ein Auszug aus den Leistungen:

massiv gebaut
  • voll verklinkert
  • voll unterkellert
  • Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung
  • Niedrigenergiehäuser im KfW-Effizienzhaus 55 Standard
- Kelleraussendämmung
- Kellerräume beheizt (Heizkörper)
- Fußbodenheizung
- zentrale, solarunterstützte Warmwasserversorgung
- 2 Bäder
- Kunststofffenster mit 3-fach Isolierverglasung
- Rollläden an allen geraden Fenstern und Terrassentüren
- elektr. Rollläden im EG
- elektr. Rollläden an geraden Badezimmerfenstern
- Parkettboden in allen Wohn- und Schlafräumen
- Fliesenbelag in der Diele, Bädern, Küche und Kellerflur
- Garage teilw. mit Stellplatz davor
- schlüsselfertig inkl. Parkett, Fliesen- & Malerarbeiten
- Blower Door Test

Man kann also nach Fertigstellung einziehen und hat keine versteckten Kosten. Sonderwünsche wären daher anderer Boden, Wände versetzen, mehr Steckdosen, etc.

Ich gehe einfach Mal von 10% Sonderwünschen aus, so dass der Kaufpreis bei 561.000 Euro liegt. Hinzu kommen die Kaufnebenkosten in Höhe von 8%, so dass wir bei 605.880 Euro landen.

Wenn man sich für ein freistehendes Haus (149m² auf 350m² Grundstück) entscheidet, liegt der Preis dann schon bei 630.000 Euro + Sonderwünsche und Kaufpreis bei 748.440 Euro...

Bei den Preisen haben wir uns eigentlich schon von dem freistehenden Haus verabschiedet.

Nun zu unseren Zahlen:

Einnahmen:

Mann - 2.600 netto (angestellt)
Frau - 2.100 netto (Teilzeit - angestellt)
Kindergeld - 194 Euro

Ausgaben:

- ETW: 950,- Euro (inkl. Zins, Hausgeld, Tilgung) / Monat
- 1 Kfz im Leasing: 288 Euro / Monat
- Kita: 525,- Euro / Monat (würden wegfallen, da Monheim keine Kitagebühren hat)

Sonst halt der übliche Kram wie Handyverträge (nichts besonderes) und die normalen Versicherungen.
Die Sparleistung liegt aktuell bei 1.000 Euro im Monat.

Eigenkapital - 50.000 Euro (Barvermögen)
Die bestehende ETW würden wir verkaufen um das Eigenkapital aufzustocken. Aktueller Wert 250.000 Euro. Restschuld 130.000 Euro. Insgesamt würden also 170.000 Euro zur Verfügung stehen.

Wenn man jeden Cent in die Finanzierung steckt, müssten wir dennoch 436.000 Euro finanzieren.

Daher unsere Frage, ob das aus eurer Sicht überhaupt machbar ist.
 
K

Knallkörper

Ich würde schon denken, dass es machbar ist. Voraussetzung ist sicher, dass deine Haushaltsrechnung stimmt. Wenn ihr über längere Zeit tatsächlich die Sparrate von 1.000 Euro im Monat erreicht, ist bei eurem Einkommen ein ziemlich ordentlicher Wert. Da ihr was auf der Kante habt, gehe ich davon aus, dass es schon passt.

Die von dir angesetzten Kosten (Sonderwünsche 10%) sind wahrscheinlich eine solide Schätzung, davon lässt sich ggf. auch die Küche finanzieren. Das Haus scheint an sich schon recht fertig und relativ gut ausgestattet zu sein, hier solltet ihr aber zu gegebener Zeit alle Details genau prüfen. Ich würde mit einem Finanzierungsbedarf von 500k in die Rechnung gehen. Dann liegt eure Finanzierungsquote bei rund 89% (500k / 561k) und bei 10-jähriger Zinsbindung kommt ihr wahrscheinlich zu rund 1,5% eff. Zins. Mit 2,5% Tilgung ergibt das eine monatliche Rate von runden 1.700 Euro.

Auf den "ersten Blick" wären diese Zahlen nach meiner Einschätzung abschreckend und eignen sich nicht unbedingt dazu, so eine Finanzierung zu empfehlen. Die Rate ist, gemessen an eurem Einkommen, relativ hoch und die Zinsbindung ist gering. Andererseits: In der Vergangenheit habt ihr ordentlich gewirtschaftet (siehe Sparrate), die Bank wird vielleicht würdigen, dass ihr euch bei der ETW als "gute Schuldner" gezeigt habt. Dann bleibt zu hinterfragen, ob deine Frau demnächst wieder in Vollzeit arbeiten geht, oder dies zumindest möglich wäre, sodass ihr einen weiteren Hebel für die Finanzierung habt, sofern es nötig wird. In diesem Fall bin ich der Meinung, dass ihr das Vorhaben angehen könntet, ohne dass es euch schlaflose Nächte bereitet. Ist eure Kinderplanung denn abgeschlossen?

Falls ihr euch direkt die 15- oder 20-jährige Zinsbindung sichern wollt, wird das Darlehen und damit die Rate zu teuer - dann müsstet ihr, denke ich, direkt an der Einkommensschraube drehen.
 
K

Knallkörper

Beim nochmaligen Lesen deines Eingangs-Posts habe ich gemerkt, dass ich mich bei eurem Einkapital aus dem ETW-Verkauf total vertan habe. Ich würde es mal so korrigieren: Ich würde mit einem Finanzierungsbedarf von 455k in die Rechnung gehen, dann habt ihr knappe 20k als Eigenkapital-Reserve, die man sicher gut brauchen kann.

Unter diesen Bedingungen könntet ihr wahrscheinlich über 15 Jahre Laufzeit finanzieren, wenn die Rate ungefähr gleich bleiben soll. Der nächste Schritt wäre wohl, eure Hausbank und 1-2 Vermittler aufzusuchen, um die Konditionen abzuklopfen.
 
H

HilfeHilfe

Hallo, ist sportlich, aber ihr habt ja bewiesen das ihr sparen könnt. Es ist nun mal eben so das diese Preis bei euch bezahlt werden. Positiv, zumindest temporär sind die Kita Kosten.

Frage zu deinem Mann. Ist das notfalls gehaltstechnisch noch was nach oben machbar ?
 
WilhelmRo

WilhelmRo

Frage zu deinem Mann. Ist das notfalls gehaltstechnisch noch was nach oben machbar ?
"Chef, ich hab einen Notfall, bekomm ich 15% mehr Geld?"
Also das versuch ich mal xD
@HilfeHilfe : dein Rat kann doch nicht immer sein "Verdient gefälligst mehr Geld!!!" (lese ich so ziemlich ständig von dir sorry ; )
Nimm doch mal die IST-Situation und versuch zu helfen

@TE wie viel % Teilzeit bist du denn? Vll wäre es ja überlegenswert, wenn der Papa in Teilzeit geht, wenn du mit Teilzeit nur 500€ weniger verdienst als der Papa mit Vollzeit?

mfg
 
H

HilfeHilfe

"Chef, ich hab einen Notfall, bekomm ich 15% mehr Geld?"
Also das versuch ich mal xD
@HilfeHilfe : dein Rat kann doch nicht immer sein "Verdient gefälligst mehr Geld!!!" (lese ich so ziemlich ständig von dir sorry ; )
Nimm doch mal die IST-Situation und versuch zu helfen

@TE wie viel % Teilzeit bist du denn? Vll wäre es ja überlegenswert, wenn der Papa in Teilzeit geht, wenn du mit Teilzeit nur 500€ weniger verdienst als der Papa mit Vollzeit?

mfg

WARUM SOLL ICH HELFEN ????

Es gibt immer 3 Stellschrauben:

* Einkommen erhöhen
* Ausgaben reduzieren ( Sparquote OK, Kita Gebühren fallen weg)
* Nicht oder Anders Finanzieren zB anderes Objekt

Also ich denke Objekttechnisch macht man den Irrsinn mit oder nicht. Ansonsten Gehalt verbessern. Ja genau, Chef fragen ! In Zeiten der Vollbeschäftigung legitim

Ist das so eine blöde Frage ??????
 
Zuletzt aktualisiert 18.04.2024
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