Haus-Kalkulation teurer als erwartet. Ist diese realistisch?

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C

cpJust

Hallo zusammen,

Ich bin eben durch die Google Suche auf dieses tolle Forum gestoßen und hoffe auf viele informationsreiche Diskussionsrunden.

Zunächst zur Allgemeinsituation:
Wir besitzen ein Grundstück in Region-Mittelhessen auf dem noch ein altes leerstehendes Gebäude steht. Dieses soll nun in naher Zukunft abgerissen werden um ein neues Wohnhaus dort errichten zu können.
Soweit so gut... Aufgrund der komplexen Lage des Grundstücks (Grenzbebauung etc.) haben wir einen Architekten (äußerst kompetent) zur Seite gezogen und einen Bauplan erstellen lassen.

Der Entwurf ist zu unserer vollen Zufriedenheit erstellt worden.
Es sollten entstehen ca. 300 m² Wohnfläche in 3 einzelne Wohnungen unterteilt.
Also Wohnung 1 im EG, Wohnung 2 im 1. OG und Wohnung 3 im 2.OG + Dachgeschoss (Zur Verwendung soll ein Satteldach kommen).

Nun haben wir nach einem Monat die Kalkulation erhalten und sind etwas enttäuscht. Die Kosten belaufen sich lt. Plan auf ca. 830.000 €.
Jedoch haben wir ~450.000€ erwartet. Wir würden gerne vieles an Eigenleistung rein stecken. Aber auch wenn das so wäre, erscheint es mir nicht mal annähernd realistisch vom kalkulierten Betrag auf den Wunschbetrag zu kommen (Es ist mir bewusst das es fast um Faktor 2 teurer ist, als gewünscht).


Ich sehe das in der Kalkulation alles mit eingeplant ist.... Von der Sanitäranlage bis hin zur letzten Fliese. Die Preise sind jeweils recht hoch angesetzt. Daher meine Frage: Wie realistisch ist so eine Kalkulation? Wenn ich höre das ein 3-Mio Projekt 34 Wohnungen auf die Beine stellt, Frage ich mich doch wirklich, ob die Kosten gerecht aufgeteilt sind.


Ich bin gespannt auf eure antworten... vielen Dank



MfG
 
L

Lumpi_LE

Eigentlich steckt man ja vor dem Entwurf mal ab wo die Reise hingeht...
Sind die 830 inkl. Planung, NK, Ausstattung usw? Wenn ja dann sicher noch etwas hoch, aber nicht unrealistisch.
Dem Architekten sollte schon bei der Zahl "300m²" klar gewesen sein, dass 450 auch mit sehr viel Eigenleistung utopisch sind.
 
kaho674

kaho674

Die Zahl ist eventuell etwas hoch aber nicht unrealistisch. 3 Wohneinheiten komplett ausgestattet ist annähernd vergleichbar zu 3 kleinen Häusern. Sprich 3 x 100m²x 2000,-€ = 600T Eus. Dazu Nebenkosten, Gebühren ect. Ich würde auf 680 bis 700 TEus schätzen. Hängt natürlich auch stark von der Region ab. In München sind es schnell auch mal 850T Eus. In Mittelhessen kenn ich mich allerdings nich aus.

Aber is ja nur das erste Angebot, oder? Also nächsten GU fragen! Da geht bestimmt noch was.
 
C

cpJust

Verstehe ich vollkommen. Aber wenn ich recht überlege habe ich bei einem Haus auch Kosten wie Außenanlage etc. Dementsprechend dachte ich mir nicht, das ich das alles *3,5 nehmen müsste.
Jedoch erscheint mir alles über 800.000 Euro zu hoch. Es soll wirklich soweit gebaut werden, das der Eigentümer dann selbst die Wände streichen, Böden verlegen, Bäder einbauen u.s.w kann.
Gibt es einen unterschied bei einer Bezugsfertigen- und einer Voll ausgestatteten Wohnung? Es werden Eigentumswohnungen dementsprechend sollte die Ausstattung (wie Böden etc.) weg fallen.


Aber is ja nur das erste Angebot, oder? Also nächsten GU fragen! Da geht bestimmt noch was.
Was genau versteht man unter einem GU?
 
kaho674

kaho674

GU = Generalunternehmer

Die Ausbaustufe kannst Du ja individuell aushandeln. Je mehr Du weglässt, desto preiswerter - logisch.
 
A

Alex85

Man muss bei Mehrfamilienhaus neben den 300qm Wohnfläche auch die nötigen Nutzflächen sehen, die es nicht kostenfrei gibt. Treppenhaus, Flure, Kellerräume, Anschluss/Technikraum, Waschküche, Fahrradkeller.
Dazu kommen im Wohnungsbau andere Anforderungen hinsichtlich Schallschutz, Brandschutz, Fluchtwege.

Wer will denn ein Mehrfamilienhaus ernsthaft in Eigenleistung streichen und mit Böden ausstatten? Rechne mal den Zeitaufwand mit dem Mietverlust gegen.

450T€ scheint mir auch unrealistisch.
 
Zuletzt aktualisiert 28.03.2024
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