Haus an alten Stadel/Hof bauen

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11ant

11ant

Du kannst ja mal Bilder einstellen. Was meinst Du mit "ca. 11 m bis Oberkante Dach" - Firsthöhe oder Traufhöhe ?

Von wann ist das Gebäude ungefähr ?

Zwei Dinge sind bei Bauschuttentsorgung teuer: ein Durcheinander ("nicht sortenrein") von Steinen, Holz, Eisen, Kunststoffen, Glas; und Schadstoffe / Sondermüll (z.B. Asbest) bzw. verrottetes Material.

Ich vermute ein klassisches Einhaus - ist es ein Mittertennhaus oder ein Mitterstallhaus ? - da müßte man in jedem Fall einen örtlichen oder zumindest regional mit der Bauform vertrauten Zimmerer anschauen lassen, wo da überhaupt mögliche konstruktive Trennstellen wären (wenn ich recht verstanden habe, willst Du ja von einem 50 m Eindachhaus / Einfirsthaus quasi 18 m Länge abschneiden und neu wieder aufbauen).
 
D

DG

Und wie schnell steht das neue Gebäude wieder? Nur ungefähr, hab da überhaupt keine Vorstellung ob das 2 Monate oder ein Jahr dauert.
Was haltet ihr bei so einem Projekt und der Größe von einem Massivholzhaus? Mir gefällt das in der Hinsicht weil einfach kein Dreck ist und das ganze schneller geht? (Wie schnell?)

Wie gesagt ich bin kein Typ der jahrelang eine Baustelle vor der Tür haben will, das halten meine Nerven nicht aus, bin ein kleiner Perfektionist und alles muss seine Ordnung haben
Dann vergiss' das mal ganz schnell. Wie andere schon beschrieben haben, darf beim Abriss das alte Gebäude nicht statisch beschädigt werden, dennoch erscheinen Dir 50T€ Abrisskosten zu viel. Ich denke, das ist realistisch, allerdings solltest Du Dir, wie Dir auch schon geraten wurde, erst mal Rechtssicherheit für den Neubau erwirken, bevor Du über den Abriss nachdenkst.

Ich denke, 2-3h mit einem fähigen Architekten werden Dir die Augen öffnen, was Du da vor hast und ob das überhaupt realistisch ist.

Als Perfektionist und Ordnungsfanatiker wirst Du als Vermieter in direkter Nachbarschaft (iirc) auch reichlich Freude haben. /Ironie

MfG
Dirk Grafe
 
B

Bayern-Racing

Du kannst ja mal Bilder einstellen. Was meinst Du mit "ca. 11 m bis Oberkante Dach" - Firsthöhe oder Traufhöhe ?

Von wann ist das Gebäude ungefähr ?


Ich vermute ein klassisches Einhaus - ist es ein Mittertennhaus oder ein Mitterstallhaus ? - da müßte man in jedem Fall einen örtlichen oder zumindest regional mit der Bauform vertrauten Zimmerer anschauen lassen, wo da überhaupt mögliche konstruktive Trennstellen wären (wenn ich recht verstanden habe, willst Du ja von einem 50 m Eindachhaus / Einfirsthaus quasi 18 m Länge abschneiden und neu wieder aufbauen).
11m ca Firsthöhe
Gebäude ist über 300-350 Jahre alt
Das oberste Stockwerk+Dachstuhl wurde neu1950 draufgesetzt und ist zum anderen vergleichsweise "gut".

Richtig das Gebäude steht in einem strang da. Davon sollen die ersten 18 Meter weg, und dann genau da das selbe wieder dran.

Mit Ytong wie schon geschrieben wurde würd mir gut gefallen. Kann man ungefähr den kostenvorteil sagen von einem Standard gemauerten ziegelhaus im Vergleich zu einem ytonghaus? Also zum Beispiel eim Rohbau mit Ziegel kostet 100.000 und ein Rohbau mit Ytong 50.000.
Kann mir da jemand sagen wie man da preislich liegt?

Finds nur seltsam dass man sowas nie sieht mit Ytong. Also ich hab schon viele Baustellen gesehen aber noch nie eins mit Ytong.
 
Nordlys

Nordlys

Ytong ist ein Stein, der bei euch im Süden nicht so populär ist. Der Vorteil gegenüber Porotonziegeln ist, dass man bei einer erträglichen Wanddicke von 36,5cm ohne zusätzliche Wärmedämmung auskommt um die Energieeinsparverordnung zu erfüllen. (Bei Poroton muss man da wohl mit Perlite gefüllte nehmen) Das spart natürlich Lohnkosten, es entfällt ja ein ganzer Arbeitsgang. Darum ist Ytong zumindest im Norden so beliebt. Die Maurer schaffen wegen der Grossformate auch schnell Fläche, der Ytong wird gesägt, er ist trotz der Größe der Planblöcke nicht allzu schwer, schont den Rücken der Maurer, er wird mit einer Art Kleber verarbeitet, also wenig Wasser im Mauerwerk. Aber...ob die 11m Firsthöhe mit Ytong gehen, ob es Firmen gibt bei dir, die ihn verarbeiten, ob es sich rechnet, musst du vor Ort prüfen. Übrigens: Ytong enthält viel Luft, hat nicht den besten Schallschutz. Was auf dem Lande aber wohl egal ist.

Meine Maurerkosten sind in Ytong verputzt 28tsd. plus Steuer bei 10m mal 13,5m mal 2,75m. Stein, Mörtel, Putz und Arbeitslohn. Karsten
 
11ant

11ant

Mit Gattungsbegriff heißt das Zeug übrigens "Porenbeton", neben dem anderen großen Hersteller Hebel gibt es noch weitere, kleinere. Ytong ist nur so ein Synonym geworden wie Tempo oder Tesa.

Porenbeton ist sehr leicht - nicht nur leicht zu heben, sondern auch leicht (im Sinne von mühelos und mit einfachem Werkzeug) zu sägen. Das erste hat dazu geführt, daß damit eine Ära großformatiger Steine eingeläutet wurde, was das Mauern erheblich beschleunigt. Das zweite macht diesen Baustoff auch beliebt, um als Ausfachung Verwendung zu finden, insofern findet man ihn bei der Fachwerksanierung recht häufig.

Sein Gewicht macht es statisch weniger aufwendig, Innenwände auch anders als über die des darunterliegenden Geschosses zu ziehen. Zugelassen ist er m.W. bis acht Stockwerke.

Er ist präzise (im Sinne von kantenglatt) herstellbar, daher gibt es ihn schon lange als "Planblock" mit dünnerem Klebebett (wie bei Fliesen) statt zentimeterdicker gemörtelter Lagerfuge. Damit ist er ein Stein, der an Heimwerker Verarbeitbarkeit schon in die Nähe des Trockenbaus kommt, und folglich beliebt für Bausatzhäuser.

Preise (und damit auch Preisverhältnisse zu anderen Produkten) sind regional stark unterschiedlich.

Porenbeton ist stabil und wie gesagt leicht einzupassen. Das macht ihn auch gut geeignet, schadhafte Teile bestehender Mauern zu ersetzen. Ich rechne damit, daß Dir die Bauweise des Hauses einen Strich durch die Rechnung macht, einen Längenabschnitt des "Stranghauses" "chirurgisch präzise zu amputieren".

Ein bei Sanierungen ebenfalls beliebter Baustoff ist Kalksandstein: er muß nicht eingebunden werden, sondern darf als Innenwand stumpf an Außenwände anstoßen. Wo man mit gemauerten Innenwänden an eine zu erhaltende Fachwerk-Außenwand anstoßen muß, wird daher auch Kalksandstein gerne verwendet.

Was den Schallschutz anbelangt, gebe ich persönlich der Praxis den Vorzug vor Theorien. Mein Vater hat schon in Porenbeton gewohnt, ich selbst war Mieter einer Halle aus dem Zeug. Unverputzt ist die Oberfläche sogar leicht schallabsorbierend - für den Wohnbau allerdings nicht schick. Kalksandstein kenne ich von Freunden der Familie, die hatten ein Haus daraus, als Sichtmauerwerk. Und aus meiner Schulzeit von der Turnhalle.

Blähton (auch hier wieder: Poroton ist ein Markenname) finde ich auch gut. In meiner Gegend baut man immer noch viel mit Bims. Vulkaneifel eben.
 
Zuletzt aktualisiert 25.04.2024
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