Gutachter für Setzungsrisse (Raum Lüneburg) gesucht

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A

alles3d

Hallo,
kann jemand einen guten Gutachter empfehlen?

Die Situation ist folgende. Wir haben vor drei Jahren ein halb unterkellertes Haus von 1966 gekauft und innen alle Wände neu verputzt. Ein halbes Jahr später wurde neben uns neu gebaut und im Abstand von ca. 5-8 m (unser Haus steht schräg zur Grundstücksgrenze) eine 2,5m tiefe Grube ausgehoben, um ein Souterrain und tieferliegenden Garten zu schaffen. Das Nachbargrundstück liegt also deutlich tiefer.

Während der Bauphase wurden Stahlträger 8m tief eingebracht und dazwischen Holzbalken geschichtet. Es war schon toll wie alles vibriert hat, als die Stahlträger reingehämmert wurden - zwar in vorgebohrte Löcher aber trotzdem nervig. Nachdem die Träger entfernt wurden, dauerte es einige Monate bis L-Stützen an die Kante gebaute wurden

Jetzt haben wir das Problem, auf den zwei Innenwänden der nicht unterkellerten Hausseite (der Keller ist auf der Seite zum Nachbargrundstück) Risse entstanden sind. Die Risse gehen von Bodenhöhe an der Außenwand schräg nach oben Richtung Hausmitte (entlang der Ziegelsteinfugen).

Uns fiel vor über einem Jahr das erste mal auf, das Risse entstanden waren. Die Risse sind sehr schmal, an einigen Stellen nicht mehr als 2 mm, aber eben deutlich sichtbar. Es scheint mir so zu sein, als ob das Haus Mittig etwas abgesackt ist.

Das sich ein 40 Jahre altes Haus auf einmal neu setzt ist etwas komisch und daher drängt sich mir ein kausaler Zusammenhang zum Neubau nebenan auf.

Ich würde das aber gerne von einem Gutachter beurteilt wissen.

Vielen Dank für Eure Hilfe.
 
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Myrna_Loy

Ich kann Dir vorab schon sagen, was Dir der Gutachter bzw ein Baurechtler sagen wird: Wenn Du das Haus vor den Bauarbeiten nicht gerichtsfest dokumentiert hast, dann wirst Du leider keine reale Chance haben, den kausalen Zusammenhang so nachzuweisen, dass Du Forderungen geltend machen kannst.
 
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xMisterDx

Ist das tatsächlich so?
Ich kenne einen Fall, zugegeben aus Schweden, dort wird ja viel gesprengt.

Bei meinem Kollegen hatte man den obligatorischen Schwingungssensor am Haus vergessen, daher konnte die ausführende Firma der Sprengung nicht nachweisen, dass die Vibrationen im zulässigen Rahmen lagen.
Seine Schäden wurden daher bezahlt.

Mag hier in good old Germany anders sein. Fände ich aber schon merkwürdig, denn woher soll ich wissen, dass der Nachbar morgen mit ner Dampframme anrückt und 10m lange Stahlpfähle in den Boden tackert, um dann noch schnell den vereidigten Gutachter für ne Bestandsaufnahme meines Hauses zu holen? Der Schaden kann ja bereits am ersten Tag entstanden sein...

Wenn ich in meinem Garten Fussball spiele und der Ball fliegt beim Nachbarn ins Fenster kann ich ja auch nicht sagen
"Tja Pech gehabt, hättest du mal besser nen Zaun gebaut, du weisst doch, dass ich Fußball spiele..."
Es liegt doch in meiner Verantwortung, dass Dinge, die ich auf meinem Grundstück tue, auch nur dort Schäden verursachen und nicht noch die Nachbarn beeinflussen?
 
M

Myrna_Loy

Normalerweise ist der Weg so: sobald man von der Aufnahme der Bautätigkeit etwas mitbekommt, meldet man seine Bedenken beim Bauherren schriftlich an und fordert ein entsprechendes Gutachten. Die Kosten trägt i.d.R. der Bauherr. Sollte dieser sich weigern, sollte man sich an einen Fachanwalt wenden, der im Extremfall auch einen Baustopp bei Gericht beantragen kann.
 
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xMisterDx

Hmm, kommt mir ehrlich gesagt reichlich weltfremd vor.
Bei mir hat der Tiefbau 2 Tage gedauert, inkl. Rammen ist es vielleicht ne Woche? Bevor der Brief da überhaupt beim Bauherren angekommen und vor allem gelesen ist, sind die Stahlpfähle längst im Boden versenkt...

Ist das von Gerichten schon so entschieden worden, gibt es ein Aktenzeichen als Beispiel?
 
Zuletzt aktualisiert 19.04.2024
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