Grundstück erst nach Vertrag beim Bauträger

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Andrea85

Andrea85

Hallo,
vielleicht gibt es hier ja jemanden, der mir folgendes erklären kann: Auf der Suche nach einem Grundstück stoße ich eigentlich immer auf vermeintlich geplante Bauvorhaben von diversen Anbietern (Streif Haus, best Haus, OKAL, Sika Haus, usw.). Dort werden dann ein Grundstück, mit grober Angabe des Standortes sowie ein darauf passendes Haus angeboten. Wenn man sich mit dem jeweiligen Anbieter in Verbindung setzt heißt es, dass erst ein Vertrag über einen Bauauftrag abgeschlossen werden, muss bevor man die Adresse des Grundstücks bekommt. So geschehen bei Scanhaus Marlow und Streif. Bei Streif hat man mir versichert, dass die Grundstücke ohne Provision von der Firma selbst verkauft werden. Deswegen verstehe ich die Vorgehensweise auch nicht. Ich hätte ja so oder so nicht die Möglichkeit dann mit dem Grundstück zu einer anderen Firma zu gehen. Kann mir jemand erklären warum das die Praxis ist?
Ich möchte nicht mit einer Firma einen Vertrag abschließen ohne zu wissen ob und welche Grundstücke sie überhaupt haben. Ich meine, ich gehe ja auch nicht zu Segmüller und unterschreibe am Eingang einen Kaufvertrag für einen schrank ohne vorher im Laden gewesen zu sein.
Ich bin gespannt ob jemand Licht ins Dunkle bringt.
Gruß,
Andrea
 
Golfi90

Golfi90

Krumme Bauträgergeschäfte mit horrenden Grundsteuern...

Da würde ich die Finger von lassen...
 
Y

ypg

Dort werden dann ein Grundstück, mit grober Angabe des Standortes sowie ein darauf passendes Haus angeboten. Wenn man sich mit dem jeweiligen Anbieter in Verbindung setzt heißt es, dass erst ein Vertrag über einen Bauauftrag abgeschlossen werden, muss bevor man die Adresse des Grundstücks bekommt.
Es gibt selten dazu Grundstücke.
Das Angebot besteht für ein Haus auf einem Beispielgrundstück in der Nähe.
Sie wollen ein Hausbauvertrag und dann bieten sie an, für Dich ein Grundstück zu suchen.

Aber auch: Oftmals werden freie Grundstücke von mehreren Hausbaufirmen in einem Neubaugebiet reserviert. Wer zuerst kommt, malt zuerst
 
11ant

11ant

Nein, Bauträgergeschäft bedeutet das nicht immer. Hausanbieter ködern Interessenten gerne damit, passende Grundstücke anbieten zu können. Die dargestellten Haustypen sind meist irgendwelche Häuser aus ihrem Katalog, die auf dem Grundstück gebaut werden könnten. Mit den tatsächlichen Besitzern machen sie Vermittlungsverträge, in denen auch der Quadratmeterpreis fixiert ist. Ihr Geschäft ist der Hausverkauf, nicht die Maklerei, deshalb geschieht das in diesem Sinne provisionsfrei. Dem Kunden wird beim Notar - eventuell vertreten durch den Hausanbieter - wirtschaftlich der Grundstückseigentümer gegenübersitzen. Insofern ist es dann auch nicht das befürchtete Koppelgeschäft. Aber man will wohl Interessenten nicht mit der Langform dieses Procederes verschrecken und stellt sich "vereinfachend" selbst als Verkäufer dar. Im Hausbauvertrag wird das konkrete Grundstück noch nicht drinstehen. Tätigt der Eigentümer einen Zwischenverkauf - was vorkommen kann, weil die Hausanbieter ungern Reservierungsgebühren hinlegen und man konkrete Interessenten dann natürlich nicht einfach weiterziehen läßt - wird einfach ein "gleichwertiges" Grundstück besorgt - auch daher die schwammige Angabe zur Lage.

Der Hausanbieter will Häuser verkaufen. Dafür beschäftigt er Scouts, die aber nicht als unbezahlte Makler für den Eigentümer arbeiten sollen. Ohne Maklerzulassung würden sie den Eigentümer und den Interessenten auch nicht zusammenbringen dürfen.

Was hier geschieht, würde man bei Wertpapieren einen "Leerverkauf" nennen. Mehr als eine Option haben diese "Anbieter" meist nicht. Solche Deals ziehen die Vertreter wohl oft auch selbstständig durch.

Fazit: Koppelgeschäft-Grundsteuer eher nein, aber für Suchende reiner Grundstücke untauglich. Entweder Du findest die Hausmodelle des Anbieters gut und kannst mit einer Lageunschärfe von etwa 20 km leben, oder das ist nichts für Dich.
 
Zuletzt bearbeitet:
C

Caspar2020

Krumme Bauträgergeschäfte mit horrenden Grundsteuern...

Da würde ich die Finger von lassen..
Naja; das ist ja nicht das klassische Bauträger Geschäft. Der Abschluss des bauvertrags sorgt für ein gewisses Faustpfand, das du nicht doch das Grundstück anderweitig kaufst; und dann mit jemand anders baut.

Weil absonsten wäre es ja ein koppelgeschäft...
 
MadameP

MadameP

@11ant , die Finanzämter unterstellen häufig Koppelgeschäfte und fordern die Grundsteuer ein. Es ist dann am Steuerzahler, das Nichtvorliegen eines Koppelgeschäftes nachzuweisen. Wenn die Hausfirma quasi als Vermittler zwischen Verkäufer des Grundstücks und Bauherren agiert, ist das ganz dünnes Eis, wie schon mal an anderer Stelle besprochen.

Grundsätzlich projektieren die Baufirmen Beispielhäuser, sobald irgendwo am weiten Horizont bebaubares Land auftaucht. Bei Immoscout wird das dann immer so dargestellt, als habe man "die Hand auf dem Grundstück", ist aber in der Regel mitnichten der Fall. Wer zuerst kommt, mahlt zuerst und was weg ist, ist weg. Aber Hauptsache Bauvertrag abgeschlossen. Auf unserem Grundstück wurden noch lange nach Kauf projektierte Häuser angeboten.
 
Zuletzt aktualisiert 29.03.2024
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